3sat steht für Theater, Opernaufführungen und Bildungssendungen. Die deutschen Bundesländer erwägen, den Sender mit Arte zusammenzulegen. Der Partnersender in Österreich ist klar dagegen.
Wenige Tage vor einer erwarteten Entscheidung der Ministerpräsidenten zu einer möglichen Fusion der Kulturkanäle 3sat und Arte spricht sich der Österreichische Rundfunk (ORF) deutlich für den Erhalt von 3sat aus. Der TV-Sender - ein Gemeinschaftssender von ZDF, ORF, Schweizerischer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und ARD, zu dem der ORF 25 Prozent des Programms beisteuere - sei für Österreich wichtig, um nationale Medienproduktionen einem internationalen Publikum zugänglich zu machen.
Zudem werde der politische Diskurs in Europa nachhaltig gefördert. "Deshalb setzt sich der ORF klar für den Fortbestand von 3sat ein", teilte der Sender mit.
"Eine allfällige Reduktion oder gar der mögliche Wegfall des gesamten Angebots wäre ein schwerer Verlust für die Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz." ORF-Generaldirektor Roland Weißmann nannte den Sender eine "Plattform für kritische Debatten" und eine "unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur".
Er verwies auf zahlreiche Unterzeichnende bei einer länderübergreifenden Petition zum Erhalt von 3sat. "Ihnen sei versichert, dass der ORF mit den Intendantinnen und Intendanten der beteiligten Partnersender bereits in einem intensiven Austausch über die Zukunft des Angebots steht und sich aus voller Überzeugung für den Erhalt von 3sat einsetzt."
Die Bundesländer präsentierten Ende September einen Entwurf für eine Rundfunkreform von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Noch ist nichts beschlossen. Unter einem Kulturangebot listen die Länder auch weiterhin die TV-Sender 3sat und Arte auf. Allerdings fügen sie hinzu: In Abstimmung mit den beteiligten öffentlich-rechtlichen europäischen Veranstaltern sollen die Inhalte von 3sat "teilweise oder vollständig" in das Arte-Programm und dessen Digitalangebote "überführt werden".
Eine Verpflichtung bestehe nicht, heißt es in den Anmerkungen der Länder zur Reform. Stimmen alle Ministerpräsidenten und alle Landtage zu, könnte die Rundfunkreform wie von den Ländern anvisiert im Sommer 2025 in Kraft treten. In der kommenden Woche wollen die Ministerpräsidenten bei einer Konferenz in Leipzig über die Rundfunkreform sprechen.
Der Sender 3sat wird in diesem Jahr 40 Jahre alt. Die 3sat-Partnersender in der Schweiz und Österreich müssten in der Sache letztlich mitreden.
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