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TV: Eine junge Anwältin kämpft allein gegen Pflege-Mafia

Ein Krimi nach wahren Ereignissen: Jung-Schauspielerin Milena Tscharntke überzeugt in dem TV-Film "Die stillen Mörder" als furchtlose Anwältin. Die Rolle hat die Hamburgerin sehr gereizt.

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Dass etwas nicht stimmt, spürt der Zuschauer schon nach wenigen Minuten. Die junge Anwältin Mia Stocker wirkt für ihr junges Alter viel zu ernst. Doch fürs Grübeln bleibt ihr nicht viel Zeit. Es gibt viel zu tun in dem Fernsehthriller "Die stillen Mörder" (28. September, 20.15 Uhr, Das Erste). Hauptdarstellerin Milena Tscharntke, in Hamburg aufgewachsen, glänzt in der Rolle einer einsamen Kämpferin.

War es wirklich die Pflegerin?

Juristin Mia arbeitet in der Kanzlei ihres Vaters, dem sie sich nach Jahren der Entfremdung – sie wuchs bei ihrer Mutter auf – wieder vorsichtig annähert. Und sofort landet ein komplexer Fall auf ihrem Tisch. Eine mutmaßlich fahrlässige Tötung in einem Pflegeheim nach der Gabe einer falschen Medikation. Mia und ihr Kollege, der ehrgeizige Aufsteiger Jan Wilke (Franz Hartwig), vertreten den Betreiber des Pflegeheims und langjährigen Freund ihres Vaters, Richard Willenborg (Matthias Matschke). Sie stehen ihm in einer Schadensersatzklage bei, an dessen Ende die osteuropäische Pflegerin ins Gefängnis wandert. Doch bald zeigt sich, dass sich hinter der vermeintlichen Lösung des Falls eine tiefere, viel dunklere Wahrheit verbirgt.

Dass im deutschen Pflegesystem nicht alles zum Besten steht, ist kein Geheimnis. Fehlendes Personal, hohe Kosten. Doch dann gibt es Fälle mit einer kriminellen Dimension. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" deckte 2020 einen Fall der Pflegemafia auf, der hier Pate für das Drehbuch von Martin Dolejš und Christine Heinlein stand. Regisseur Till Endemann hat sich schon häufiger mit brisanten gesellschaftlichen Themen beschäftigt und den Stoff sehr präzise und spannend verfilmt. Der Film überzeugt vor allem auch durch seine junge, aber präsente Hauptdarstellerin.

Die 28-jährige Milena Tscharntke verfügt schon über reichlich Dreh-Erfahrung. In Hamburg aufgewachsen – ihre Mutter ist die Schauspielerin Andreas Lüdke - spielte sie ihre erste TV-Rolle im Alter von acht Jahren. "Ich war ein verträumtes und schüchternes Kind, aber es hat mich total gefesselt, in den Ferien am Set zu sein. Ich habe das als Abenteuer gesehen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Nach dem Abitur stand ihr Berufswunsch fest. Zugleich kamen immer mehr ernsthafte Rollen. Seither dreht sie konstant. Die Rolle der Mia Stocker erhielt sie über die Einladung zu einem Casting. "Ich hatte Gänsehaut beim Lesen des Drehbuchs und da war mir klar, dass ich unbedingt mitspielen will in einem Film, der etwas bedeutet", sagte sie. "Ich glaube, solange die Pflege privatwirtschaftlich organisiert und zu wenig ein soziales Thema ist, besteht die Gefahr, dass aus dem Leid Profit geschlagen wird."

Tscharntke reizte an dem Stoff, dass er nicht nur eine politische Dimension habe, sondern zugleich vielschichtige Figuren zeige. Die von ihr gespielte junge, idealistische Anwältin hat sich mit viel Disziplin durch das Studium gekämpft. "Sie hat Mut, Empathie, aber es gibt auch Taten in ihrer Vergangenheit, für die sie sich schämt und selbst bestraft", sagte Milena Tscharntke.

All das enthüllt der Film nach und nach. Denn Mia trägt eine Narbe im Gesicht, betäubt sich mit Alkohol und wirft Medikamente ein. "Sie ist alles andere als perfekt und hat Konflikte im Job mit dem eigenen Vater. Das war für mich eine Fundgrube", so die junge Schauspielerin. Die Ambivalenz der Figur Mia habe sie gereizt. "Sie hat einen grenzenlosen Gerechtigkeitssinn. Das fand ich an der Figur so stark."

Milena Tscharntke hat keine klassische Schauspielausbildung, ihre Schule war die Praxis. Heute liebt sie die Abwechslung. "Ich mag es, zwischen Komödie und Drama zu wechseln." Demnächst ist sie in einem Kieler "Tatort" und in der vierten Staffel der Impro-Erfolgsserie "Die Discounter" zu erleben.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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