Werden Unternehmer in Krimis häufig als kriminell dargestellt? "Tatort"-Schauspieler Joe Bausch findet, Krimis in bestimmten Milieus sind aus dramaturgischen Gründen interessanter.
Der "Tatort"-Schauspieler Joe Bausch findet, dass Verbrechen im Reichen-Milieu Serien interessanter machen. "Ein Verbrechen im Milieu der Schönen und Reichen ist einfach spannender und überraschender als bei Menschen, die ohnehin schon arm dran sind", sagte er im Interview des Magazins "Stern". Bei Ersteren sei schlicht die "Fallhöhe größer": "Deshalb werden auch Chefärzte gern als Mörder genommen. Und dann steckt natürlich noch eine beruhigende Botschaft für die Zuschauer dahinter: Bleib lieber bei deinen Leisten, dann passiert dir auch nichts."
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte kürzlich bei einer Veranstaltung kritisiert, Sonntagabend-Krimis stellten Unternehmer häufig als Kriminelle dar. Die ARD wies die Vorwürfe zurück.
Bausch sagte, das habe schlicht etwas mit der Dramaturgie zu tun. Der 71-Jährige spielt im Kölner "Tatort" den Rechtsmediziner Joseph Roth. Er könnte sich auch eine andere Rolle vorstellen: "Grundsätzlich wäre ich gern mal der Bösewicht." Mit solchen Rollen könne man "auch die eigenen Untiefen ausloten", so Bausch: "Das macht schon mehr Spaß als so ein rechtschaffener Rechtsmediziner Joseph Roth." Eine andere Rolle reize ihn hingegen wenig: "Nur die Leiche zu sein, fände ich langweilig. Ein Mordopfer würde ich dann nur spielen wollen, wenn man vorher sehen würde, dass das ein Arschloch mit Geschichte ist."
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