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TV: Bissig, gut besetzt: ARD-Film "Eingeschlossene Gesellschaft"

Fast ist es schon Wochenende, als es an der Tür des Lehrerzimmers klopft. Vater Thorsten Merten will über die Zulassung seines Sohnes zum Abitur sprechen - und zwar mit einer Waffe im Anschlag.

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Schule ist für Sönke Wortmann ein Reizthema. Das oft angespannte Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern untersuchte er schon in der Komödie "Frau Müller muss weg!", in der er den Wahnsinn rund um den Übertritt von der Grundschule aufs Gymnasium aufspießte.

In seinem Film "Eingeschlossene Gesellschaft" von 2022 geht es hingegen um einen Vater, der für die Abiturzulassung seines Sohnes bereit ist, ans Äußerste zu gehen. Die bitterböse Abrechnung mit dem System Schule, prominent besetzt mit Schauspielern wie Florian David Fitz, Anke Engelke oder Justus von Dohnányi läuft am Montag um 20.15 Uhr im Ersten erstmals im Free-TV.

Ein Notenpunkt in einer Klausur fehlt Fabian für die Abiturzulassung, sonst muss er die Schule ohne Abschluss verlassen. Verzweifelt stürmt der Vater am Freitagnachmittag das Lehrerzimmer, wo sich noch sechs Männer und Frauen aufhalten. Erst will er nur Druck machen, doch dann gerät alles außer Kontrolle und der Vater nimmt die Lehrer gewaltsam als Geiseln, um sie zu einer Konferenz über Fabians Noten zu zwingen.

Wortmann zeichnet verschiedene Lehrertypen, die jeder aus seiner Schulzeit kennen dürfte. Die frustrierten Zyniker, die junge Leute nicht ausstehen können. Die Coolen, die auf einem schmalen Grat zwischen Beliebtheit und Anbiederung balancieren. Die Netten, die keiner ernst nimmt. Oder die Entspannten, die bei der Jugend beliebt sind und deshalb von den Frustrierten missgünstig beäugt werden.

Die Komödie strotzt vor bissigen Dialogen und reiht ein Klischee ans andere. Das ist oft lustig, zumal die Lehrertypen gut getroffen sind. Auf die Dauer ermüdet es aber auch, da die Figuren vor allem um sich selbst kreisen. Als unterhaltsamer Beleg für das oft uninspirierte, konservative deutsche Schulsystem taugt der Film aber allemal, und sei es auch nur, um entlarvende Sätze wie diesen zu hören, den die allerseits verhasste Frau Lohmann (Engelke) ausspricht: "Ich hasse die Jugend nicht. Ich kann sie nur nicht ausstehen."

"Eingeschlossene Gesellschaft" bildet zugleich den Auftakt zum diesjährigen "ARD-Sommerkino" mit insgesamt sieben Free-TV-Premieren. Am Freitag (12. Juli, 22.20 Uhr) folgt die mit sieben Oscars prämierte Science-Fiction-Actionkomödie aus den USA "Everything, Everywhere, All at Once" mit Michelle Yeoh und Jamie Lee Curtis in den Hauptrollen. Am Montag darauf (15. Juli, 20.15 Uhr) strahlt das Erste den Film "Contra" aus - mit Christoph Maria Herbst als überheblicher Juraprofessor und Nilam Farooq als progressive Studentin. Der Film stammt ebenfalls von Regisseur Sönke Wortmann.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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