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TV-News: Große Kinder jagen sich: "Catch Me!"

Einige Freunde kennen sich seit Kindertagen und haben die Freude am Spiel "Fangen" nie verloren. Sie drehen dabei als Erwachsene jedoch ein immer größeres Rad. Action und Spaß auf ProSieben.

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Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

Wer überlegt, sich "Catch Me!" anzuschauen, kann sich eine einfache Frage stellen: Will ich erwachsenen Männern mehr als 100 Minuten lang dabei zusehen, wie sie Fangen spielen? Wer die Frage mit "Ja" beantwortet, kann am Freitag (5. Juli) um 20.15 Uhr guten Gewissens ProSieben einschalten.

Denn genau darum geht es in dieser Actionkomödie aus dem Jahr 2018, die an dem Abend vielleicht das beste Alternativprogramm zur Fußball-EM sein wird: Fünf Freunde geben sich seit der Grundschulzeit immer im Mai einen Monat lang einem Kinderspiel hin und haben dabei ihre Taktiken längst raffiniert ausgeklügelt.

Sie überraschen einander auf Beerdigungen und im Kreißsaal, sie verkleiden sich als Putzmann im Büro des anderen oder sie versuchen, die Hochzeit von Mitspieler Jerry (Jeremy Renner, "Tödliches Kommando") zu sprengen. Er ist für die anderen vier die härteste Nuss, denn in mehr als 30 Jahren ist es ihnen nicht gelungen, ihn auch nur einmal zu fangen.

Die Ausgangslage des Films ist das, was man in Hollywood "High Concept" nennt: Eine einfache Story, die sich knapp zusammenfassen und vermarkten lässt und die dann durchexerziert wird. Meisterhaft gelang das im Actiongenre beispielsweise bei "Speed", in dem ein Bus nie weniger als 50 Meilen pro Stunde fahren darf.

In diesem Fall nun dient jedoch eben ein Kinderspiel als Grundlage des Plots. Alle fünf Hauptfiguren sind dabei typische Abziehbilder aus ähnlichen Männerkomödien der vergangenen Jahre, allen voran die "Hangover"-Trilogie über aus dem Ruder laufende Junggesellenabschiede.

Dessen Darsteller des Stu, Ed Helms, spielt sogar in "Catch Me!" mit und gibt den etwas langweiligen Durchschnittsmann mit ambitionierter Frau (Isla Fisher), die am liebsten auch Teil des verrückten Spiels wäre. Auch der Rest der Truppe ist entlang gängiger Stereotypen besetzt: Jon Hamm (hier deutlich lockerer als in seiner Rolle als Don Draper in "Mad Men") ist ein erfolgreicher Geschäftsmann ohne Frau, Hannibal Buress hält als überforderter Denker mit trockenem Humor her und für Jake Johnson (Nick aus "New Girl") bleibt die Standard-Mittdreißiger-Kiffer-Rolle.

Wenigstens Jeremy Renner ist gegen seinen sonstigen ernsten Action-Typ besetzt und hat sichtlich Spaß, den überlegenen Fitnessstudio-Besitzer zu geben, der den anderen stets einen Schritt voraus ist. Da bleibt wenig Platz für die Frauenrollen. Sie sind höchstens dafür da, die Fragen der Zuschauer nach den genauen Regeln des Spiels zu stellen und von den Herren beantwortet zu bekommen.

Der Film basiert auf einer wahren Geschichte von zehn Freunden, die im Jahr 2013 in einem Artikel des "Wall Street Journal" veröffentlicht wurde. Die Erlebnisse ihrer Runde wurden für diese Actionkomödie deutlich hochgejazzt, aber tatsächlich spielen auch sie schon seit Jahrzehnten das Kinderspiel.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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