Erstellt von - Uhr

TV: Debatte um sexuell aufgeladenen Fussballer-Text bei Bachmann-Wettlesen

Der renommierte Literaturwettbewerb findet dieses Jahr parallel zur Fußball-EM statt. Am zweiten Tag kam es zu einer sportlichen Debatte: Ist es konventionell, wenn ein Fußballer an einer Brust saugt?

Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). (Foto) Suche
Aktuelle Nachrichten rund ums Thema Fernsehen lesen Sie auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Aliaksei

Eine Traum-Erzählung um eine stillende Mutter und einen aus Mali stammenden Ex-Fußballer hat beim Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis für hitzige Diskussionen gesorgt. Im österreichischen Klagenfurt präsentierte die deutsche Autorin Olivia Wenzel am Freitag ihren Text "Hochleistung, Baby", der Themen wie weibliche Sexualität und Rassismus sehr offen anspricht.

"Ich liebe, wie mit Tabus gebrochen wird", sagte die Jurorin Mithu Sanyal, während andere Jury-Mitglieder bei den diesjährigen Tagen der deutschsprachigen Literatur die kunstvolle Gestaltung des Textes lobten. Wieder andere, wie die Jurorin Mara Delius, fanden ihn jedoch zu konventionell. Das ließ die Romanautorin ("1000 Serpentinen Angst") nicht auf sich sitzen: "Ein Fußballer, der an einer Brust saugt, ist ein konventionelles Bild?", konterte Wenzel und erhielt langen Applaus vom Publikum.

Einhellige Zustimmung statt polarisierende Debatten gab es hingegen für Henrik Szantos magisch-realistische Erzählung "Eine Treppe aus Papier". Der aus einer ungarischen jüdischen Familie stammende Autor wirbelt darin die verstorbenen und noch lebenden Bewohner eines Hauses durcheinander und verwebt so verschiedene Geschichtsebenen von der NS-Zeit bis zur Gegenwart.

Sehr positiv wurde auch Denis Pfabes "Die Möglichkeit einer Ordnung" aufgenommen. Der Bonner Autor, der nebenbei in einem Baumarkt arbeitet, erzählt darin von einem Mann, der versucht, mit Heimwerker-Projekten über den Verlust seines Kindes hinwegzukommen. Sophie Steins schauriger Text "Die Schakalin" sowie Kaska Brylas Corona-Elegie "Der Kakerlakenschwarm" überzeugten die Jury weniger.

Am Samstag präsentieren vier weitere Autorinnen und Autoren ihre Werke. Am Sonntag wird der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen, der mit 25 000 Euro dotiert ist.

Weitere Nachrichten zum Thema Fernsehen lesen Sie hier:

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.