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Anton Hofreiter bei "Markus Lanz": Grünen-Politiker warnt vor Putin-Eskalation und "russischem Imperialismus"

Bei "Markus Lanz" lieferten sich Grünen-Politiker Anton Hofreiter und Oberst a.D. Wolfgang Richter eine heftige Debatte. Während Hofreiter vor dem "russischen Imperialismus" warnte, fürchtet der Militärexperte eine Eskalation durch Waffenlieferungen.

Grünen-Politiker lieferte sich eine heftige Putin-Debatte bei "Markus Lanz". (Foto) Suche
Grünen-Politiker lieferte sich eine heftige Putin-Debatte bei "Markus Lanz". Bild: ZDF / Cornelia Lehmann
  • "Markus Lanz" am 11.06.2024 mit Anton Hofreiter
  • Grünen-Politiker warnt vor "russischem Imperialismus"
  • Oberst a.D. sieht Gefahren in Raketen-Lieferung an Ukraine

Putin-Zoff bei "Markus Lanz": Am Dienstagabend (11.06.2024) kam es in dem ZDF-Talk zu einem harten Wortgefecht. Grünen-Politiker Anton Hofreiter und Oberst a.D. Wolfgang Richter diskutierten über Waffenlieferungen und eine drohende Eskalation im Ukraine-Krieg.

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Oberst a.D. Wolfgang Richter versuchte sich bei "Markus Lanz" an einer sachlich-nüchternen Analyse. "Wir hatten eine Doppelstrategie. Die eine war, wir liefern Waffen, sodass die Ukraine sich verteidigen kann. Und die andere Seite war, wir wollen Sanktionen ins Leben rufen, sodass die russische Wirtschaft zusammenbricht", sagte der Experte für Verteidigung und Sicherheit.Manche seien dabei völlig übers Ziel hinausgeschossen und sprachen bereits von der "Ruinierung Russlands". "Mir fehlt in dieser Debatte der Realismus", sagte der Oberst a.D. "Die Sanktionen konnten nicht wirken. Und ich glaube, Experten konnten das erkennen." Grünen-Politiker Hofreiter kommt zu einem anderen Ergebnis. "Die Sanktionen wirken viel besser als erwartet. Gazprom hat im letzten Jahr 6,3 Milliarden Verlust gemacht. Das sollten wir nicht unterschätzen", sagte Anton Hofreiter. "Putin geht – wenn auch vielleicht langsamer, als manche erwartet haben – langsam das Geld aus."

Grünen-Politiker warnt vor "russischem Imperialismus"

Ein weiterer Streitpunkt: Die mutmaßlichen Großmachtsfantasien des Kremlchefs."Putin hat die Ukraine angegriffen, um sie komplett zu erobern. Und er sagt uns auch sehr offen, dass das nicht das endgültige Ziel ist sondern er sagt sehr offen, dass er dann vor hat, weitere Länder anzugreifen", sagt Anton Hofreiter. "Wo sagt er das? Ich versteh diese Aussage nicht. Sie entspricht nicht einer nüchternen Analyse", kontert der Oberst. "Er sagt in seinen Reden immer wieder, dass der russische Imperialismus damit noch nicht zufrieden ist und er vorhat, sich weitere Länder einzuverleiben", entgegnet Hofreiter und verweist auf Georgien, Moldau und das Baltikum. "Deshalb halte ich es für naiv zu glauben, dass die Eskalationsgefahr darin besteht, dass wir die Ukraine ausreichend unterstützen." Die Erfahrungen mit Putin in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass die Eskalationsgefahr darin bestehe, wenn man ihm nachgibt, erklärt der Grünen-Politiker. "Die Erfahrung im Umgang mit Putin zeigt, das Nachgeben dazu führt, dass er weiter eskaliert", sagt Hofreiter. "Ich glaube, wenn wir realistisch sind, wird es die territoriale Integrität von 1991 nicht geben. Wer das anstrebt, wird in die Eskalation geraten. Und die können wir uns nicht leisten", warnt Richter. "Wir wollen auf keinen Fall eine Eskalation, die auf einen großen europäischen Krieg hinausläuft oder gar auf eine nukleare Eskalation."

Militärexperte warnt vor nuklearer Eskalation durch Taurus-Lieferung

Der Oberst a.D. rät von Lieferungen von Raketen wie der Taurus ab. Man erlebe in der Ukraine eine "Politik der Eskalation mit eigenen Waffen". Und weiter: "Die Ukrainer haben jetzt mit ihren Langstreckendrohnen ein strategisches Radar der russischen Nuklearstreitkräfte angegriffen. Damit greifen die Ukraine in das strategische Gleichgewicht zwischen Amerikanern und Russen ein. Das ist auch nicht im Sinn der USA", erklärt Richter. "Wenn die Russen nicht mehr in der Lage sind, mit diesem Radar seegestützte Raketen aus dem Indischen Ozean rechtzeitig zu erkennen, dann wird die Warnzeit erheblich reduziert und es entsteht ein unklares Lagebild. Und das dürfen wir uns im Nuklearzeitalter nicht leisten. Ich war mal Nuklearplaner. Ich weiß, worum es hier geht!"

Schwere Vorwürfe gegen "Markus Lanz"-Gast: Zuschauer wittern "Putin-Agenten" im ZDF

Bei den Zuschauern ruft die Debatte gemischte Reaktionen hervor. Während einige von Markus Lanz genervt sind, wettern andere gegen den Oberst a.D.:

  • "Boah. Ich kann #Lanz nicht mehr ertragen. Der Typ ist so unerträglich arrogant", schreibt ein X-Nutzer.
  • "#Lanz wird von Tag zu Tag schlimmer. Und dümmer", heißt es in einem Tweet.
  • "Könnte #Lanz bitte seine Gäste *fragen*, statt ihnen andauernd Worte in den Mund zu legen, die sie nicht gesagt haben und nicht sagen wollen?", meint ein X-Nutzer.
  • "Lanz ist schon wieder maximal unangenehm", ist in einem Tweet zu lesen.
  • "Beim Wolfgang riecht es ziemlich nach Hinterhältigkeit. Dann kommt am Ende der Sendung die Katze aus dem Sack...mein Riecher hat mich nicht getäuscht. Ein Pseudoexperte der im Grunde Russland verteidigt und dann auch noch der Ukraine vorwirft nicht geeint zu sein", schreibt ein X-Nutzer.
  • "Warum holt @Markus__Lanz einen Putin-Agenten ins Studio? So offen habe ich noch nie jemanden Lügen verbreiten gesehen", heißt es in einem Tweet.
  • "#Lanz heute wieder ganz schwach und einseitig. Hat er tatsächlich keine Ahnung von Putins Reden 2021ff. bzgl. seinen 'Ansprüchen' auf ehem. Sowjetrepubliken? Glaub es kaum. Was will Lanz erreichen? Desinformation? Grünenbashing? Richter: nur peinlich und von vorgestern", befindet ein anderer ZDF-Zuschauer auf X.
  • "Zum Schluss hat ihn sich der General a.D. noch richtig zur Brust genommen, da gab es nochmal Backenpfeffer", heißt es in einem Tweet.

Die komplette Sendung "Markus Lanz" vom 11.06.2024 können Sie als Video-on-Demand in der ZDF-Mediathek abrufen.

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/gom/news.de

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