Von news.de-Redakteurin - Uhr

"Markus Lanz" am 05.06.2024: "Wir sind Kriegsziel Russlands!" CDU-Politiker schockt ZDF-Zuschauer

Bei "Markus Lanz" äußerte CDU-Politiker Roderich Kiesewetter eine klare Forderung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und sorgte mit einer Aussage für Entsetzen. Eine Zusammenfassung.

Roderich Kiesewetter bei "Markus Lanz" (Foto) Suche
Roderich Kiesewetter bei "Markus Lanz" Bild: ZDF / Markus Hertrich
  • "Markus Lanz" am 05.06.2024 im Recap
  • ZDF-Moderator spricht mit Gästen über Attacken auf Politiker und neuen Kurs im Ukraine-Krieg
  • Roderich Kiesewetter sagt, dass Deutschland längst Kriegsziel von Russland sei

Markus Lanz sprach am Mittwochabend mit seinen Gästen nicht nur über eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft und brutale Angriffe auf Politiker, sondern auch über eine mögliche Eskalation im Ukraine-Krieg. CDU-Politiker Roderich Kiesewetter sagte, dass Deutschland schon längst Kriegsziel von Russland sei.

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"Markus Lanz" am 05.06.2024: Gewaltbereitschaft gegen Politiker nimmt in Deutschland zu

Am Wochenende kam es erneut zu einem Übergriff auf einen Politiker: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter wurde in Aalen an einem Wahlkampfstand angegriffen und leicht verletzt. Er wurde als "Kriegstreiber" beschimpft."Mir geht's da kalt den Rücken runter, wenn ich das höre", sagte Markus Lanz am Mittwoch in seiner gleichnamigen Talkshow. "Verbale Entgleisungen gibt's schon länger", entgegnete Kiesewetter. Ihm gegenüber sei es zum ersten Mal in Gewalt eskaliert. "Für mich ist wichtig, dass sich alle aus der Kommunalpolitik, Landes- und Bundespolitik nicht entmutigen lassen und wir bei den Europawahlen ein klares Bekenntnis zur demokratischen Mitte ablegen." Sicherheitsexpertin Daniela Schwarzer erklärte, dass vor allem die Menschen an den politischen Rändern immer eher gewaltbereit seien. 

Bei der Suche nach Ursachen für die aufgeheizte Stimmung in der Bundesrepublik räumt "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer ein, dass die Medien "manchmal zu hart mit Politikern umgehen". Gleichzeitig warnte er aber auch vor den Gefahren der sozialen Medien und der Verbreitung von Fake News. In diesem Zusammenhang warnte Schwarzer vor einer "hybriden Kriegsführung" Russlands. Mit der Streuung von Fehlinformationen im Netz übe Wladimir Putin schon jetzt enormen Druck auf Deutschland aus. "Wir sind längst angegriffen, und deshalb ist es so wichtig, dass wir uns im Inneren stärken", sagte die Sicherheitsexpertin. 

Roderich Kiesewetter: "Wir sollten viel stärker auf Pistorius und Baerbock hören!"

Schließlich geht es um den Kurswechsel von Olaf Scholz. Der Bundeskanzler ließ vor wenigen Tagen verkünden, dass die Ukraine künftig auch deutsche Waffen einsetzen dürfe, um Ziele in Russland anzugreifen. Kiesewetter forderte seit Kriegsbeginn, dass man die Ukraine dazu befähigen solle, "den Krieg nach Russland zu tragen", erinnerte Markus Lanz. "Wir haben zu lange gewartet, und die nicht getroffenen Entscheidungen [...] vor ein oder zwei Jahren sind die Opfer von heute", mahnte der CDU-Politiker an. Für seine Haltung wurde Kiesewetter unter anderem von Sahra Wagenknecht scharf attackiert. Die Politikerin warf ihm vor, "nicht mehr alle Tassen im Schrank" zu haben. "Ihr Mann hat vor drei Wochen gesagt, ich gehöre hinter Schloss und Riegel. Diese Zuspitzung führt ja auch dazu, dass wir in Deutschland eine Verunsicherung in der Bevölkerung haben. Und deshalb glaube ich, sollten wir viel stärker auf Pistorius und Baerbock hören", entgegnete Kiesewetter. Auch Olaf Scholz lege nun einen deutlich schärferen Ton an den Tag.

"Wir sind Kriegsziel Russlands!" CDU-Politiker schockt Markus Lanz

"Wir müssen mehr tun. Das Ziel muss geändert werden. Nicht, solange es möglich ist oder nötig ist, sondern so rasch wie möglich, so viel wie möglich, dass die Ukraine ihre Grenzen weitestgehend wieder herstellt und dass Russland das Existenzrecht der Nachbarstaaten anerkennt", sagte Kiesewetter. "Putin kann immer weiter eskalieren, damit wir deeskalieren. [...] Wir sind Kriegsziel Russlands. Aber wir dürfen nicht Kriegspartei werden, aber wir werden zur Kriegspartei, wenn die Ukraine zerfällt, Moldau angegriffen wird, Massenflucht entsteht", führt Kiesewetter aus. "Wir sind Kriegsziel?", fragt Markus Lanz ungläubig nach. "Wir sind Kriegsziel Russlands. Putin hat im November gesagt, wir sind Feinde. Dann sind wir lieber ein starker Gegner", entgegnet der CDU-Politiker. "Schauen Sie sich das russische Fernsehen jeden Tag an. Heute wieder hat der Propagandist gesagt, es müssen Bomben auf Berlin fallen", stimmte Paul Ronzheimer zu. Die Angst vor einer atomaren Eskalation sei für Kiesewetter kein Grund, gegenüber Putin Zurückhaltung zu zeigen. 

Die komplette Sendung von "Markus Lanz" am 05.06.2024 können Sie in der ZDF-Mediathek als Video-on-Demand abrufen.

"Kriegsgeiler" CDU-Politiker? Zuschauer wettern im Netz gegen Roderich Kiesewetter

Bei den Zuschauern stoßen die Aussagen bei "Markus Lanz" auf geteilte Meinungen:

  • "Ja, der #Kiesewetter wieder. Grad verprügelt, schon wieder mehr als kriegsgeil bei #Lanz? Leider kann er bis heute nicht sagen, was Putin eigentlich mit dem abgewirtschafteten Deutschland will? Braucht der noch einen Bauernstaat?", fragt sich ein X-Nutzer.
  • "Ich verurteile den tätlichen Angriff auf #Kiesewetter zutiefst, aber seine radikale Meinung zum Ukrainekrieg darf und sollte durchaus hinterfragt und weiter kontrovers diskutiert werden", heißt es in einem Tweet.

(Anmerkung der Redaktion: Rechtschreib- und Grammatikfehler in den Kommentaren übernommen.)

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