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ARD und ZDF: Programmauftrag nicht erfüllt? Kritik nach Iran-Angriff auf Israel

Keine Sondersendungen, keine Unterbrechungen des laufenden Programms: ARD und ZDF werden für ihre Berichterstattung über den iranischen Angriff auf Israel am Samstagabend heftig kritisiert - sogar aus den eigenen Reihen. Zurecht?

Haben ARD und ZDF am Samstag, 13. April 2024, ausreichend über den iranischen Angriff auf Israel informiert? (Foto) Suche
Haben ARD und ZDF am Samstag, 13. April 2024, ausreichend über den iranischen Angriff auf Israel informiert? Bild: Adobe Stock/ Ralf

Am Samstagabend startete der Iran einen Großangriff auf Israel. Mehr als 300 Raketen und Drohnen wurden laut Angaben des jüdischen Staats abgefeuert. Eine beispiellose Eskalation in Nahost. Über solche Ereignisse zeitnah und umfassend zu informieren gehört in Deutschland zum Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Kamen sie diesem während des Iran-Angriffs auf Israel am Wochenende wirklich nach?

ARD und ZDF unterbrechen Programm bei Iran-Angriff auf Israel am Samstag, 13.04.2024, nicht

Das Erste zeigte am Samstagabend eine weitere XXL-Ausgabe Quizshow "Wer weiß denn sowas?". Doch statt die Show für eine Sondersendung zum Thema Nahost-Konflikt zu unterbrechen, so wie das zum Beispiel internationale Sender wie BBC oder CNN machten, informierte die ARD lediglich mit Eilmeldungen in Text-Laufbändern (Crawls) über den iranischen Angriff. "Wer weiß denn sowas?" wurde nicht unterbrochen. Erst um 23.25 Uhr gab es in den "Tagesthemen" weitere Informationen dazu. Das ZDF sendete immerhin um 22.45 Uhr ein verlängertes "heute journal". Danach ging es mit "das aktuelle sportstudio" weiter.

"Monitor"-Moderator Georg Restle kritisiert öffentlich-rechtliche Sender für Berichterstattung über Eskalation in Nahost

Kritik an diesem Vorgehen gab es unter anderem von "Monitor"-Chef Georg Restle. Der Moderator des ARD-Magazins schrieb auf X (vormals Twitter): "Gut, dass es die BBC gibt, um sich live im TV darüber zu informieren, was in Israel gerade geschieht. #Programmauftrag". Dieser Nutzer stimmt zu: "ARD/ZDF versagen gerade". Auch dieser User schreibt: "Keine Sternstunde der öffentlich rechtlichen Sender...". Und weitere Meinungen dazu lauten: "Erschreckend und peinlich für den ÖRR ist eher, dass ich bei sowas direkt auf den privaten Sender CNN umschalte. Ich habe nichtmal die Erwartungshaltung, dass der mit Mrd gepimpte ÖRR irgendwas bringt dazu", oder "Wozu brauchen wir den ÖRR? Für unnötige Senioren-Sendungen. Wofür wird Geld gezahlt? Für eine absolute Nichtleistung".

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Kritik an ARD und ZDF nach Angriff auf Israel gerechtfertigt?

Es gibt allerdings auch TV-Zuschauer:innen, die die Zurückhaltung von ARD und ZDF verteidigen. "Das haben wir auch ohne die BBC mitbekommen. Sondersendungen braucht kein Mensch. Da wird sowieso nur herum spekuliert. Die Einblendungen waren fürs erste ausreichend. #Programmauftrag", heißt es in einem weiteren Kommentar. Ebenso sieht es dieser Nutzer: "Eine Spekulations-Countdown-Bonanza ist nicht der öffentliche Auftrag."

Wie die "Bild" schreibt, haben ARD und ZDF ihre Berichterstattung am Samstagabend bereits gerechtfertigt. "Über den iranischen Angriff auf Israel informierte das ZDF in seinem digitalen Informationsangebot 'ZDFheute' und in den Nachrichtensendungen aktuell und umfassend. Durch die Einblendung eines Crawls wurde das TV-Publikum auf das verlängerte 'heute journal' um 22.45 Uhr hingewiesen", sagte ZDF-Sprecherin Sabine Dreher. Ähnlich äußerte sich auch die ARD, verwies ebenfalls auf die eingeblendeten Crawls sowie die ausführliche Berichterstattung in den "Tagesthemen" nach "Wer weiß denn sowas?".

Vorwurf der "Täter-Opfer-Umkehr" an "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni

Dort sorgte allerdings Moderator Ingo Zamperoni für Aufregung, als er die Nachrichten mit den Worten einleitete: "Es muss den Verantwortlichen in Israel sehr klar gewesen sein, dass dieser Zwischenfall nicht ohne Folgen bleiben würde." Er spielte damit auf den Anschlag des israelischen Militärs auf das iranische Konsulat in Syrien vor wenigen Tagen an. Von Aktivisten, die sich gegen Antisemitismus einsetzen, wurde ihm daraufhin eine "Täter-Opfer-Umkehr" vorgeworfen. Der zuständige NDR stellte laut "Bild" klar, dass Ingo Zamperoni mit seinen Worten "keine Bewertung" vornehmen wollte.

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