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Lisa Fitz schwurbelt in der ARD: Schauspielerin sorgt mit irren Verschwörungstheorien für Entsetzen

Dieser Auftritt sorgt bei zahlreichen Zuschauern für Entsetzen. Kabarettistin und Schauspielerin Lisa Fitz hat in der ARD-Comedyshow "Spätschicht" falsche Zahlen von Impftoten sowie Aussagen von "Querdenkern" verbreitet. Die Empörung ist groß.

Lisa Fitz schockte die TV-Zuschauer und Zuschauerinnen mit irren Aussagen von Verschwörungstheoretikern. (Foto) Suche
Lisa Fitz schockte die TV-Zuschauer und Zuschauerinnen mit irren Aussagen von Verschwörungstheoretikern. Bild: picture alliance / dpa | Jörg Carstensen

Der Südwestrundfunk (SWR) steht nach dem Auftritt von Kabarettistin Lisa Fitz in der Kritik.Fitz hatte in der ARD-Comedyshow "Spätschicht", einer Koproduktion von 3sat und dem SWR behauptet, es gebe inzwischen EU-weit 5000 Menschen, die aufgrund der Corona-Impfungen gestorben seien. Zudem hatte die Komikerin die Corona-Variante Omikron als "Panikmache" bezeichnet und von "schwerwiegenden Nebenwirkungen von Covid-19-Impfstoffen" gesprochen. Ein Auftritt, der den Sender SWR nun in Erklärungsnot bringt, wie aktuell die "taz" berichtet.

Lisa Fitz verbreitet in ARD-Comedyshow "Spätschicht" falsche Corona-Informationen

Die "Spätschicht"-Folge, die erstmals am vergangenen Freitag ausgestrahlt wurde und auch in den kommenden Tagen noch mehrfach im Programm ist, sorgte auch bei etlichen Zuschauern und Zuschauerinnen für Entsetzen. So hatte Fitz öffentlich Falschinformationen über das Coronavirus verbreitet. Eigenen Angaben zufolge hatte Lisa Fitz die Zahlen nach Recherchen der "taz" einem Entschließungsantrag der rechtsextremen französischen EU-Politikerin Virginie Joron vom September entnommen. Joron wiederum soll die Zahlen einer Internetseite entnommen haben, auf der Privatleute vermeintliche Impffolgen melden, ohne dass eine wissenschaftliche Prüfung erfolgt.

Sender SWR Skandal-Show in der Kritik

Gegenüber "taz" räumte eine SWR-Sprecherin am Freitag ein, dass die von Fitz genannte Zahl ganz offensichtlich falsch ist: "Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die in diesem Antrag benannten Zahlen der Impftoten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht belastbar sind.", zitiert das Blatt die Sprecherin. Warum der Sender die "heikle" Folge der Comedy-Sendung dennoch weiter ausstrahlt? Diese Entscheidung begründet der SWR mit der Meinungsfreiheit, die dem Sender wichtig sei.

SWR entfernt "Spätschicht" aus ARD-Mediathek

Am Sonntag wurde der SWR dann doch konkreter. Weil es sich um eine falsche Tatsachenbehauptung von Fitz handle, werde die Sendung aus der ARD-Mediathek genommen und auch von allen SWR-Plattformen und -Kanälen entfernt, teilte der Sender SWR am Sonntag mit. "Die Kritik an dieser Ausgabe der "Spätschicht" trifft uns zu Recht", sagte Clemens Bratzler, SWR-Programmdirektor Information. "Bei der Konzeption der fraglichen Ausgabe war es das Anliegen der Redaktion, unterschiedlichen und kritischen Meinungen auch zum sensiblen Thema Impfen Raum zu geben." Die Meinungsäußerungsfreiheit gelte jedoch nicht unbegrenzt, sondern ende auch in einer Comedy- oder Satiresendung bei falschen Tatsachenbehauptungen. "Die Aussage von Lisa Fitz zur Anzahl der Impftoten ist nachweislich falsch."

Wie viele Impftote gibt es tatsächlich?

Tatsächlich gibt es aktuell keine genauen Zahlen darüber, wie viele Menschen durch eine Corona-Impfung gestorben sind. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erklärte dazu in einem Sicherheitsbericht Ende Oktober: "In 1.802 Verdachtsfallmeldungen wurde über einen tödlichen Ausgang in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung berichtet."

Lisa Fitz bedient sich bei Verschwörungstheoretikern und "Querdenkern"

Doch Lisa Fitz' Show-Auftritt ist auch aus anderen Gründen problematisch, finden zahlreiche Zuschauer. In ihrem Beitrag bedient sich die Kabarettistin zahlreicher Verschwörungstheorien sowie Aussagen von sogenannten "Querdenkern". Es gebe in Deutschland "ein Prozent Panikmacher, die 99 Prozent Lemminge steuern", erklärte Fitz in der Show. Auch spottete die 70-Jährige öffentlich über die Impfkampagne: "Da wird geboostert und geroostert und geschustert, nach Delta und Omikron kommt die Xanthippen- und die Zombie-Mutante aus Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Dings-was-weiß-ich-Vergiss-es-dann. Hauptsache, die Panik bleibt frisch.", so Fitz weiter. Die Impfpflicht bezeichnete Fitz kurz darauf als den "feuchten Traum" der Pharmakonzerne, die laut Fitz alles "Ganoven" sind. Statt auf die Gefahren durch die Impfungen hinzuweisen, werde auf die Ungeimpften "eingeprügelt" und "zum Halali auf den Sündenbock" geblasen, so Lisa Fitz weiter.

Zuschauer sind entsetzt: Twitter-User wettern gegen Schwurbelei im deutschen TV

Im Netz machen zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen ihrem Ärger über den Skandal-Auftritt Luft. "Lisa Fitz hält Warnungen vor #Omikron für „Panikmache" - und behauptet, für 5000 Menschen seien „die Folgen durch die Covid-Impfstoffe tödlich" gewesen. Und das in der @SWRpresse/@3sat-Sendung #Spätschicht. Gehört Schwurbeln jetzt zum Programmauftrag?", kritisiert etwa Journalist Matthias Meisner.

"#LisaFitz verbreitet Lügen über die Wirksamkeit und die Gefahren der Impfung. Das ist keine Satire und hat auch wenig mit Meinungsfreiheit zu tun. Auch sehr bezeichnend, dass genau die Querdenker-Bubble eine Datastrophe in Hamburg sieht, aber diese Lügen lautstark bejubelt.", zeigt such auch dieser Zuschauer entsetzt über den Fitz-Auftritt. "Auf der einen Seite Schwurblern eine Bühne bieten, ihre Desinformationen dann noch verteidigen und damit ihre Position legitimieren - Und dann sind alle schockiert, wenn Querdenker zu Gewalt und Totschlag aufrufen, weil sie denken, sie werden zur Todesspritze gezwungen.", schimpft ein anderer User nach der Ausstrahlung der Comedyshow.

"An alle, die hier #LisaFitz bejubeln: Wegen Euch haben wir den Mist noch immer am Hals. Wegen Euch ist das med. Fachpersonal am Anschlag. Wegen Euch gibt es noch immer Einschränkungen. Ihr könnt ja so stolz auf Euch sein.", zeigt sich auch dieser Twitter-User regelrecht empört über derartige Szenen im öffentlich-rechtlichen Programm.

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/news.de/dpa

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