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Jan Josef Liefers über #allesdichtmachen: "In der DDR wäre ich wahrscheinlich in den Knast gekommen"

Mit seiner Teilnahme an der Kampagne #allesdichtmachen beschwor "Tatort"-Star Jan Josef Liefers zuletzt eine Kontroverse herauf. In einem Interview hat sich der Schauspieler nun zu der Debatte geäußert.

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Der news.de-Nachrichtenüberblick Bild: Istockphoto

Auch knapp eine Woche nach der Social-Media-Kampagne #allesdichtmachen schlägt die gemeinschaftliche Aktion von etwa 50 deutschen Schauspielgrößen, darunter Jan Josef Liefers, hohe Wellen. In einem Interview mit der "Zeit" äußerte sich der "Tatort"-Star nun zur hitzig geführten Debatte, die die Aktion ausgelöst hatte. "In der DDR wäre ich für so ein Video wahrscheinlich in den Knast gekommen", sagte er in Hinblick auf seine Jugend in der DDR. Dort sei er es gewohnt gewesen, "dass es Wind von vorne gibt, wenn man sich zu Politik und Gesellschaft äußert".

Jan Josef Liefers legt in #allesdichtmachen-Kontroverse nach

Auch der aktuelle Zustand während der Corona-Pandemie sei "nicht schön", so Liefers, der die Debattenkultur während der Krise als "Bubble-Kampf zwischen Angehörigen verschiedener Meinungsblasen" bezeichnete. Erklärend fügte der 56-Jährige hinzu: "Das Verrückte ist, dass Leute, die tief in solchen Bubbles sitzen, gar keinen Schimmer mehr von der Welt ihrer Nachbarbubble haben." Als Konsequenz beobachte er eine "nahezu totalitäre Argumentation, bei der es ums Rechthaben, auch ums Zerstören des anderen Standpunkts geht", argumentiert Liefers.

Außerdem schilderte der Schauspieler seine Sicht auf die emotional geführte Debatte, die #allesdichtmachen ausgelöst hat. "Mir ist total klar, dass man sie vollkommen daneben finden kann. Aber eins lässt sich auch nicht von der Hand weisen: Irgendeinen neuralgischen Punkt haben wir berührt", so Liefers.

#allesdichtmachen: Applaus von AfD und Querdenkern - Kritik von Kollegen

Am vergangenen Donnerstagabend hatten rund 50 bekannte deutsche Schauspieler - darunter Liefers, Wotan Wilke Möhring, Ulrike Folkerts, Ulrich Tukur und Heike Makatsch - im Rahmen einer Netzkampagne satirische Videos geteilt, in denen sie die Corona-Maßnahmen kritisieren. Es dauerte nicht lange, bis sich in den sozialen Medien Entsetzen über die Aktion breit machte. Während #allesdichtmachen von zahlreichen AfD-Politikern und Anhängern der "Querdenken"-Bewegung Applaus erntete, kam von vielen Medienschaffenden und Schauspielkollegen der Beteiligten heftiger Gegenwind.

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