Quoten-Krieg der Schlager-Giganten: Andrea Berg attackiert Helene Fischer im ZDF

Diese Personalie dürfte für reichlich Brisanz im ZDF sorgen: Berichten zufolge sollen die Mainzer eine TV-Show mit Schlagersängerin Andrea Berg planen. Das Pikante dabei: Das ZDF hat auch Bergs größte Konkurrentin Helene Fischer unter Vertrag.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Wer ganz passabel singt und über gewisse Entertainer-Fähigkeiten verfügt, hat hierzulande gute Chancen auf eine eigene Fernsehshow. Das ist im öffentlich-rechtlichen Fernsehen offensichtlich gute, alte Tradition. Man denke nur an die TV-Legenden Rudi Carrell, Michael Schanze, Ilja Richter und Jürgen von der Lippe. Sänger Andy Borg präsentiert mit dem Musikantenstadl immer noch eines der erfolgreichsten Formate im Ersten, Stefan Mross ist als Gastgeber von Immer wieder sonntags zu sehen und das Volksmusik-Duo Marianne und Michael brachte es alleine im ZDF mit der Show Lustige Musikanten auf über 200 Sendungen.

Helene Fischer Show im ZDF: Schlagerprinzessin auf Wetten, dass..?-Niveau

Aktuell hat das Zweite Deutsche Fernsehen mit Helene Fischer Deutschlands Schlagerprinzessin Nummer eins unter Vertrag, sie präsentiert seit dem Jahr 2013 dort Die Helene Fischer Show. Zuvor war die 29-Jährige mit dem Format im Ersten zu sehen. Die Einschaltquoten lagen jeweils um die fünf Millionen Zuschauer. Ein durchaus beachtlicher Wert - vor allem wenn man bedenkt, dass es das ZDF mit seinem ehemaligen Aushängeschild Wetten, dass..? auch nicht auf wesentlich mehr Interessierte bringt.

Andrea Berg gegen Helene Fischer im ZDF: Kommt der Quotenkrieg der Schlager-Giganten

Doch Helene Fischer bekommt nun direkte Konkurrenz beim ZDF. Und dass ausgerechnet von ihrer ärgsten Konkurrentin, die sich auch bei den CD-Verkauf standhaft dagegen wehrt, den Thron als Königin des Schlagers einfach so zu räumen: Andrea Berg. Das ZDF verhandele, mit Blick auf das Aus von Wetten, dass..? zum Ende des Jahres, derzeit mit der 48-jährigen Sängerin über eine eigene TV-Sendung im nächsten Jahr, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

Deutschland «im Tal der wilden Rosen»?
2013 und der Schlager - eine Chronologie
zurück Weiter
  • Der Schlager-Boom beginnt bereits im Winter: Helene Fischer und Andrea Berg wechseln sich mit ihren Alben «Für einen Tag - Live» und «Abenteuer» an der Spitze der Charts ab. Kein Wunder: Die beiden sind die erfolgreichsten Künstlerinnen in der letzten Zeit in Deutschland.

  • Im vergangenen Jahrzehnt platzierten sie ihre Platten laut den Hitparadenforschern von Media Control zusammen mehr als 1200 Wochen in den Charts - Andrea Berg am längsten.

  • So einen Star holt sich «Pop-Titan» Dieter Bohlen freilich gern an seine Seite. In diesem Frühjahr sollte Berg als Gastjurorin die Einschaltquoten seiner zuvor etwas schwächelnden RTL-Casting-Show «Deutschland sucht den Superstar» nach oben schrauben. Günstigerweise stand die Staffel mit der Schweizerin Beatrice Egli und deren Vorliebe für deutschsprachige Musik sowieso unter einem guten Schlager-Stern.

  • In Anwesenheit ihres Idols sang die spätere «DSDS»-Gewinnerin Egli auch gleich den Berg-Hit «Du kannst noch nicht mal richtig lügen». Danach hieß es von Star zu Nachwuchs: «Es ist klasse, was du geschafft hast.» Und Bohlen legt die Thronfolge fest: «Hier sitzt die Schlagerkönigin, da steht die Schlagerprinzessin!».

  • Trotz Casting-Krone muss sich «Prinzessin Beatrice» mit ihrem Album «Glücksgefühle» kurz darauf aber mit Platz zwei der Hitparade begnügen. Höher treibt sie auch der «DSDS»-Rückenwind nicht.

  • Besser macht es Hansi Hinterseer: Pünktlich zu seinem 20. Dienstjubiläum als Entertainer steht der ehemalige Skisportler mit seinem neuen Album «Heut' ist dein Tag» in dieser Woche erstmals an der Spitze der Charts.

  • Genauso erfolgreich war Schlager-Rocker Matthias Reim («Verdammt ich lieb Dich»). 23 Jahre nach seinem Debüt landet er im Februar zum zweiten Mal auf Platz eins. Auf seinem Album «Unendlich» gibt es neben Eigenkompositionen gecoverte Hits von Ostrock-Bands wie City oder Karat.

  • Abgelöst wird Reim von Heinos Platte «Mit freundlichen Grüßen». Darauf wildert der goldblonde 74-Jährige im Rock- und Popzirkus und dreht ungefragt Hits von den Ärzten, Clueso und Peter Fox durch den Humptata-Wolf. Machen ihn allein Totenkopfring und Sonnenbrille wirklich zu einer - wie seine Frau Hannelore meint - «coolen Sau»? Der Riesenrummel sichert Heino jedenfalls den Spitzenplatz der diesjährigen Download-Halbjahrescharts.

  • Auch «Die Amigos» können mit ihren Hits ganz vorn mitsingen. Die beiden Brüder aus der hessischen Provinz kegeln Ende Juni mit ihrem Album «Im Herzen jung» mal eben die Hardrocker von Black Sabbath um Frontmann Ozzy Osbourne von der Charts-Spitze.

  • Lieder wie «Ich ruf für uns im Himmel an» oder «Im Tal der wilden Rosen» treffen den deutschen Hörnerv. Auf der «Amigos»-Homepage heißt es dann auch: «Bestager, Generation 50plus, graue Panther... Muss man wirklich jung sein, um mithalten zu können?» Offensichtlich nicht.

  • Aber man darf: Denn Schlager ist nicht nur «ZDF-Fernsehgarten» oder «Musikantenstadl» - er erobert auch die Independent-Szene. Dank Dagobert, dem «Schnulzensänger aus den Bergen», und seinem gleichnamigen Debüt, das im April erscheint. Mit einfachen Melodien und etwas Elektro füllt der 1982 geborene Schweizer den ein oder anderen Szene-Club. In seinen pathetischen Songs findet selbst die Großstadtjugend zu Sehnsucht, Träumerei und Idylle.

  • «Ich kann nur Liebeslieder», sagt Dagobert in einem Interview. Man kann, muss ihn aber nicht ernst nehmen. Eine Kunstfigur sei er jedoch nicht. Irreal wirkt es aber doch, dieses Aufeinandertreffen von Hipster-Jungs, Indie-Mädels und Dagoberts liebestrunkenen Versen («Ich nehm' dich bei der Hand und flüster dir ins Ohr: Bleib doch ein Leben lang, ich hab mit dir viel vor»).

  • Und der nächste Kracher steht schon in den Läden: «Atlantis» heißt das 16. Studioalbum von Andrea Berg.

  • 1 von 13

    Andrea Berg im ZDF: Kampfansage an Helene Fischer

    Außerdem werde das ZDF ein Open-Air-Konzert mit ihr zeigen, das im Juli aufgezeichnet werde. Ein Sendersprecher bestätigte lediglich, dass das ZDF mit der Künstlerin Gespräche führe. Das Pikante daran: Bislang wurden Bergs Auftritte, wie einst Die Helene Fischer Show, von der ARD übertragen. Und Bergs jüngere Konkurrentin dürfte die Kampfansage verstanden haben. Bergs Quoten-Attacke auf Helene Fischer hat begonnen.

    Andrea Berg gegen Helene Fischer: Erbittertes Duell um den Schlager-Thron

    Denn: Den Spitzenplatz in Sachen «erfolgreichstes deutsches Chart-Album» musste Andrea Berg unlängst an die Kollegin Helene Fischer (29) abgeben - aber wenn es darum geht, sich über möglichst lange Zeit in der deutschen Album-Hitliste zu halten, dann macht der 48-Jährigen keine Konkurrentin etwas vor. Insgesamt 853 mal haben sich Bergs Werke in den Albumcharts platziert. Umgerechnet wurde ihr Best-Of-Album fast sieben Jahre lang unter den meistverkauften Platten geführt.

    Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

    news.de/dpa

    Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

    Bleiben Sie dran!

    Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.