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Doch zunächst einmal galt es, den Vorentscheid zu überstehen. Das Procedere war dabei nicht ganz einfach: Gleich drei Abstimmungsrunden musste der Gewinner erfolgreich überstehen. In jeder galt es, das Publikum am Bildschirm zu überzeugen. Denn nur die Zuschauer entschieden, wer in Kopenhagen beim großen ESC-Finale für Deutschland an den Start geht.
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So, nachdem Uli Hoeneß im ARD-Brennpunkt ausreichend verabschiedet wurde, geht es gleich los mit dem ESC-Vorentscheid. Zur Einstimmung gibt es nochmal einen Rückblick auf das vergangene Jahr.
Die Abstimmung verläuft in diesem Jahr in drei Stufen, das garantiert hohe Einnahmen durch ein Telefonvoting. In Zeiten, in denen über die Abschaffung der GEZ-Gebühr diskutiert wird, auch ein Ansatz zur Rundfunkreform.
Doch zurück zur Abstimmung: In der ersten Votingrunde performen alle acht Teilnehmer jeweils einen Song. In dieser Runde wird ermittelt, welche vier Acts in die zweite Votingrunde einziehen. Diese vier treten in der zweiten Votingrunde jeweils mit ihrem zweiten Song auf.
In dieser Runde werden die beiden stärksten Kandidaten mit ihrem jeweiligen stärksten Song ermittelt. Im Schnelldurchlauf der zweiten Votingrunde wird daher nicht nur der zweite Song sondern auch der jeweilige Song aus der ersten Votingrunde gezeigt. In der dritten Votingrunde stehen dann die beiden Künstler, deren Songs die meisten Stimmen erhalten haben.
Alles klar?
Und Moderatorin Barbara Schöneberger mit dem ersten verpatzten Gag: Sie will «Uli Hoenig» in den Contest schicken, denn der wäre ja schon in «Sing Sing». Bitte dringend den Gag-Schreiber wechseln oder zumindest die Sprüche auswendig lernen.
Erster Künstler heute Abend: Das Gezeichnete Ich. Dahinter verbirgt sich ein Sänger, Komponist und Multi-Instrumentalist aus Berlin. Er war in Deutschland im Vorprogramm der Pet Shop Boys und a-ha zu sehen, begleitete 2010 Ich + Ich auf deren Tournee und vertrat im selben Jahr beim Bundesvision Song Contest mit dem Song «Du, Es und ich» das Land Brandenburg.
Er tritt mit «Weil du da bist» beim ESC-Vorentscheid an. Kommentar Schöneberger: «Ich frage mich auch manchmal, was ich hier mache.» Da ist sie nicht allein. Definitv. Wirklich überzeugen kann Das Gezeichnete Ich allerdings nicht. Da hat der Tonmann wohl zulange ARD-Brennpunkt geschaut.
Startnummer 2: Oceana - Sängerin, Moderatorin und Schauspielerin, steht für einen Mix aus Soul, Pop, Hip-Hop und House. Sie hatte bereits viele Fans in Deutschland, Russland, Rumänien, Ungarn, Griechenland, Polen, Frankreich und Spanien, bevor sie mit «Endless Summer» den offiziellen Titelsong zur Fußball-Europameisterschaft 2012 sang.
Und «Endless Summer» war tatsächlich keine Cover-Version des gleichnamigen Scooter-Hits. Heute sagt und singt sie «Thank You».
Nun ja, eine schmissige Soul-Nummer auf den Spuren von Alicia Keys. Aber ist das ESC tauglich? Schwer vorstellbar.
Matrosen, Anker lichten und Segel hoch, Startplatz 3 gehört Santiano. Die gehören tatsächlich zu den Top-Acts der deutschsprachigen Musikszene. Zumindest was Album-Verkäufe und ausverkaufte Hallen anbelangt. Die Band aus dem hohen Norden verbindet traditionelle, internationale Volkslieder, Popmusik, Rock´n´Roll oder Irish Folk zu Shanty Rock. Das 2012 erschienene Debüt-Album «Bis ans Ende der Welt» erreichte Platz 1 der Album-Charts. Zu Gehör bringen sie heute «The Fiddler on the Deck».
Schiffsmänner für Kopenhagen. Da freuen sich zumindest die Ahnen der Wikinger. Ein Piratenkostüm würde die ganze Sache natürlich noch aufhübschen. Und ein Papagei auf der Schulter. Und eine Haken-Hand. Und ein Holzbein.
Oh bitte: Schöneberger lässt ihre Müncher Wurzeln durchblicken und moderiert Bayerin MarieMarie im Dialekt an. Ja, mei. Woos willst doah no sagn'?
MarieMarie singt «Cotton Curry Hurricane» und verbindet die Klänge traditioneller Instrumente wie Harfe, Hackbrett und Cello mit elektronischen Beats und flirrenden Soundflächen. «Folktronic-Pop» nennt die Punk-Elfe mit den kupferroten Haaren ihre Musik. Die 1980er Wave-Klänge lassen grüßen. Es braucht halt nur einen neuen Namen. Aber in Kopenhagen ginge das bestimmt richtig gut. Wenn nur dieser fiese Tonpatzer nicht wäre. Autsch.
Den nächsten Act gibt es in Schwarz-Weiß: The Baseballs. Der Sound von The Baseballs kommt in ganz Europa an - in Finnland, Schweden, Norwegen und in der Schweiz erreichten sie Platz 1 der jeweiligen Charts, auch in Belgien, den Niederlanden, Österreich, Spanien, Italien, Polen und Russland sind Sam, Digger und Basti Stars.
Guter, alter Swing'n'Roll soll es sein. Wenn sie das Publikum mit «More Harder, More Bader» so im Griff haben, wie ihre Tolle auf dem Kopf, zählen die Jungs zu den absoluten Topfavoriten heute Abend.
Zur Abwechslung eine Mädchen-Band. Elaiza: Das Damen-Trio aus Berlin tritt mit einer sogenannten Wildcard an. Die drei Musikerinnen um Sängerin Ela hatten an einem Wettbewerb bei Youtube teilgenommen und das anschließende Finale gewonnen. YouTube im Ersten. Demnächst sagen die Tagesschau-Sprecher noch die Twitter-Trends des Tages an.
Der Applaus in der Halle hält sich in Grenzen. Und Schöneberger kommentiert: «Die wollen gar nicht mehr von der Nühne gehen...»
Jetzt die großen Favoriten: Unheilig. Mit Millionen verkaufter Alben in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehört Unheilig zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Bands der vergangenen Jahrzehnte. Heute singt der Graf «Als wärs das erste Mal».
Zu den Auszeichnungen gehören sechs Echos, der Bambi und Comet sowie - in diesem Jahr - die Goldene Kamera. Mehr als eine Million Menschen haben Unheilig in den vergangenen Jahren live erlebt.
Die Kerzen flackern, der Graf gestikuliert wie immer - und doch: Mehr als durchschnittliche Unheilig-Kost ist das nicht. Dennoch: Wer hier gewinnen will, muss den Graf und Unheilig schlagen.
Barabara Schöneberger fasst zusammen: «Mein Gott, gab es da viel erste Male drinnen.» Was ist mit ihr denn heute los.
Und die nächste YouTube-Sensation. Zumindest für deutsche Verhältnisse. Unsere Rebecca Black heißt Madeline Juno.
Mit ihrer ersten Single «Error» sofort einen Hit, das Video wurde bereits knapp eine Million Mal auf Youtube angesehen. Regisseur Bora Dagtekin wählte «Error» als Titelsong für seine Komödie «Fack Ju Göhte», den erfolgreichsten deutschen Film des Jahres 2013.
Heute singt sie «Like Lovers Do». Und das Lied ist international durchaus sehr gut vorstellbar.
Damit ist die erste Runde durch: Vier Acts kommen eine Runde weiter. Früher hieß das Recall. Zumindest bei Dieter Bohlen.
Die Halbfinal-Teilnehmer stehen fest: Santiano, MarieMarie, Elaiza und Unheilig. Das ist doch wirklich überraschend. Schöneberger freut sich über die «Halbfinal-Finalisten».
Santiano starten die zweite Runde mit «Wir werden niemals untergehen». Könnte die neue Hymne des Hamburger SV werden. Uli-Hoeneß-Witze unterlassen wir an dieser Stelle.
Aber Schöneberger kann sich den Kommentar nicht verkneifen und deklariert den Santiano-Song als neue Hoeneß-Hymne. Naja.
Runde 2 mit MarieMarie, die mit diesem Halbfinale schon mehr erreicht hat, als sie sich vorgstellt hat: «Es ist bereits sehr viel in diesem Jahr passiert, aber dass ich gemeinsam mit den anderen Künstlern zum ESC-Vorentscheid ausgesucht worden bin, toppt alles.»
Sie bringt jetzt den Song «Candy Jar». Die Harfe bedient sie jetzt nicht mehr. Dafür gibt es soliden 80er-Jahre-Pop. Nett.
Die Wildcard-Gewinner Elaiza singen in Runde «Fight Against Myself». Netter Alternative-Pop, dem es allerdings an einem schmissigen Refrain mit einem leichten Beat fehlt. Trotzdem: Eine echte Entdeckung.
«Denken Sie nach, ob das ein echter ESC-Song ist.», mahnt Schöneberger. Da kann man ihr nicht widersprechen.
Es folgt das zweite gräfliche Gastspiel von Unheilig. «Wir sind alle wie Eins», dröhnt der Graf uns entgegen. Das zumindest eine ganz große Message. Das ist es dann aber auch.
Und jetzt darf das Publikum wieder entscheiden: Santiano, MarieMarie, Elaiza, und Unheilig wollen ins Finale. Die Zuschauer dürfen jetzt über beide Songs abstimmen. Sieht da jemand durch? Da wird das Erste wieder einige fähige Mathematiker beschäftigen müssen.
«Man wird das schwer...», resümiert Barbara Schöneberger. Wenn sie weiter so floskelt, bekommt sie noch eine Talkshow im Ersten. Oder sie übernimmt «Wetten, dass..?». Kollege Lanz ist bestimmt dankbar.
Und der nächste peinliche Schöneberger-Moment: Sie vergleicht den Graf mit RTL-Bachelor Christian Tews. Wenn eine Frisur einen Menschen macht.
Ist das süß: Die Frontfrau von Elaiza vergießt ob des bisherigen Erfolgs sogar ein paar Freudentränen.
Da macht der Graf bestimmt gleich ein Lied drüber. Und Elaiza ziehen ins Finale ein. Jetzt fließen die Tränchen aber richtig. Sie treten im Finale gegen Unheilig an. Wer hätte das denn gedacht.
In den Twitter-Trends führt übrigens Unheilig vor Elaiza. Ist das ein erster Fingerzeig für die Final-Abstimmung?
Letzte Runde: Elaiza haben sich beruhigt und präsentieren «Is it right?» ein zweites Mal. Können sie den Graf und Unheilig wirklich gefährden? Glauben mag man das nicht. Wäre ja fast ein Aschenputtelmärchen. Youtube-Sensation gegen Mega-Plattenseller.
Da gibt es die ersten «Zugabe»-Rufe. Oh je, jetzt will Frau Schöneberger gern singen und beordert Menschen aus dem Publikum zu sich. Es wird «Waterloo» intoniert. Lief ihre letzte Platte wirklich so schlecht. Zitat: «Dudmdudiduuuu»
Damit sind dann auch alle Kerzen für Unheilig angezündet. Der Graf schnurrt wieder: «Wir sind alle wie Eins». Immer noch besser als Waterloo von «Schöneberger».
«Sie müssen es jetzt zuhause machen!», fordert Schöneberger die TV-Zuschauer auf. Sie meint wohl die anstehende Abstimmung.
Die Pause füllt Emma Marrone, die italienische ESC-Vertretung.
«Aus, aus, das Spiel ist aus!», jubelt Schöneberger, wohl wissend diesen Abend endlich hinter sich gebracht zu haben. Das Endergebnis steht an.
Heidi Klum würde sagen: Ich habe heute leider kein Foto für dich.
Und für Deutschland fährt zum ESC nach Kopenhagen: Elaiza. Was für eine Geschichte. Der Graf ist entthront und gratuliert fair.
Und jetzt müssen sie Mädels nochmal auf die Bühne. Wenn denn noch Töne zwischen die Tränen passen. Aber bestimmt.
Und Schöneberger verabschiedet sich mit den Worten: «Wir sehen uns am 10. mai, ich warte auf der Reeperbahn.» Für alle, die jetzt ins Grübeln kommen: Das Erste überträgt den ESC traditionell vom Kiez aus St.Pauli. Nicht das falsche Gedanken aufkommen.
rut/news.de
- Schöneberger machts peinlich, Elaiza besiegen Unheilig Seite 1
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