Tilman Valentin Schweiger erreichte 2009 mit drei Filmen jeweils mehr als zwei Millionen Zuschauer (Inglourious Basterds 2,1 Mio, Männerherzen 2,2 Mio. und Zweiohrküken 4,2 Mio.) Kein anderer deutscher Schauspieler hat seit Beginn der Auswertungen der FFA (1968) mehr Zuschauer ins Kino gezogen.
Til Schweiger wurde am 19. Dezember 1963 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach einem abgebrochenen Germanistik-Studium und Medizinstudium begann Schweiger 1986 eine Schauspielausbildung an der Schule des Theaters des Kölner Theater der Keller. Nach seinem Abschluss 1989 wurde er am Contra-Kreis-Theater in Bonn engagiert.
Schweigers Karriere abseits der Bühne begann als Synchronsprecher für Pornofilme, ehe er von 1990 bis 1992 die Rolle als Jo Zenker in der ARD-Fernsehserie Lindenstraße spielte.
Seine erste Hauptrolle im Film spielte er 1991 als Bertie in der Ruhrpott-Komödie «Manta, Manta». Ein Jahr später erhielt er für seine Darstellung eines Boxers in der Komödie Ebbies Bluff den Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller.
Einem breiten Publikum wurde Schweiger durch die Komödie Der bewegte Mann bekannt. In dem Kinofilm Männerpension (1996) war Schweiger als Strafgefangener zu sehen. In dem US-amerikanischen Kriminalfilm Judas Kiss spielte er neben Alan Rickman, Emma Thompson und Greg Wise erstmals in einer internationalen Produktion mit.
1996 gründete Til Schweiger zusammen mit Thomas Zickler und André Hennicke die Produktionsfirma Mr. Brown Entertainment und trat mit dem Film «Knockin' on Heaven's Door» erstmals als Produzent in Erscheinung. 1998 verkörperte er in «Der Eisbär» einen Profi-Killer und debütierte als Regisseur.
2001 spielte Schweiger neben Neve Campbell und Nick Nolte die zweite Hauptrolle in «Investigating Sex» als Monty. 2003 war Schweiger neben Angelina Jolie in Lara Croft: «Tomb Raider – Die Wiege des Lebens» ein Auftragsmörder und 2004 als Cynric in «King Arthur» neben Clive Owen und Keira Knightley in einer weiteren internationalen Produktion zu sehen.
Bei der Liebeskomödie «Barfuss» 2005 fungierte Schweiger als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent und übernahm die männliche Hauptrolle des Nick Keller. «Barfuss» wurde mit einem Bambi prämiert.
In seinem im Dezember 2007 erschienenen Kinofilm «Keinohrhasen» stand Schweiger erstmals mit seinen vier Kindern Valentin Florian (*1995), Luna Marie (*1997), Lilli Camille (*1998) und Emma Tiger (*2002) vor der Kamera. Er schrieb auch hierfür das Drehbuch, führte Regie und produzierte den Film.
«Inglourious Basterds» von Quentin Tarantino, in dem Schweiger neben Brad Pitt, Christoph Waltz, Mélanie Laurent und Diane Kruger vor der Kamera stand, lief mit großem Erfolg bei den Filmfestspielen in Cannes 2009.
Til Schweigers Produktion «Kokowääh» lief ab 3. Februar 2011 in den Kinos. Hier führte er wieder Regie, produzierte den Film und spielte an der Seite seiner jüngsten Tochter Emma die Hauptrolle. Der Film erreichte 4,3 Mio. Zuschauer in den deutschen Kinos.
Am 3. Dezember 2011 gab Schweiger während der letzten von Thomas Gottschalk moderierten «Wetten, dass..?»-Sendung bekannt, dass er zukünftig im Hamburger «Tatort» zu sehen sein wird. Er stellt den Kommissar Nick Tschiller dar. Sein erster Fall Willkommen in Hamburg erreichte die höchste Zuschauerzahl einer Tatort-Folge seit knapp 20 Jahren.
Seit seinem Film «Keinohrhasen» (2007) gibt es zu Til Schweigers neuen Filmen vorab keine regulären Pressevorführungen mehr. Schweiger zeigt seine Regiearbeiten stattdessen einer handverlesenen Gruppe von Journalisten.
Im März 2013 wurde die erst kurz zuvor von Til Schweiger bezogene Hamburger Villa mit weißen Farbbeuteln beworfen und der Pkw seiner Lebensgefährtin Svenja Holtmann in Brand gesetzt.
Nach einem mutmaßlichen Bekennerschreiben von «Tatortverunreiniger_innen» handelte es sich um eine Aktion, die Schweigers Einstellung zum Afghanistan-Krieg kritisierte, sowie seinen Film Schutzengel, dessen Vor-Premiere er persönlich und medienwirksam zur Truppenbetreuung in Afghanistan im Bundeswehr-Camp Marmal präsentierte.
2011 forderte Schweiger in der Talkshow Markus Lanz eine Meldepflicht für Sexualstraftäter. Er erklärte, in den USA könne man im Internet nachlesen, ob ein Sexualstraftäter in der eigenen Nachbarschaft wohne; er wüsste auch nicht, was daran verwerflich sein sollte. Dass dies in Deutschland nicht zulässig ist, erklärte er mit dem «deutschen Gutmenschentum» und dessen Respekt vor der Menschenwürde.