Von news.de-Redakteur - Uhr

«Schulz in the Box» bei Pro7: Olli Schulz muss ins Gefängnis

Der Entertainer Olli Schulz unterhält so prächtig, weil er die Unterhaltungsindustrie im Innersten verlacht: Für die letzte Ausgabe seiner ProSieben-Sendung «Schulz in the Box» ließ er sich in der JVA Hannover einsperren - mit «Koks und Nutten» im Gepäck.

Olli Schulz muss nicht lustig sein. Auch wenn er das verdammt gut kann. Er ist keiner dieser populären Stand-up-Komödianten, deren Live-Programme auf den Privatsendern als Lückenfüller am Freitag- oder Samstagabend ausgestrahlt werden. Schulz ist auch nicht der lustige Quatschmacher von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Auch wenn er den beiden seit ihren Zeiten bei «neoParadise» nun selbst bei «Circus Halligalli» die Treue hält und sich immer dann auf den Plan gerufen fühlt, wenn es an die ganz verrückten Sachen geht.

Badenwannen-Sause mit einem Porno-Sternchen, Grillen im fahrenden Kleinbus, Reste-Saufen auf der Reeperbahn oder Prominente auf einer Gala anpöbeln - dafür ist Schulz genau der richtige Mann.

«Schulz in the Box»: Olli Schulz verweigert sich der schnöden TV-Unterhaltung

Warum? Weil Olli Schulz die Oberflächlichkeit der Unterhaltungsindustrie nicht braucht, man sogar das Gefühl hat, Schulz ist nur deshalb so überzeugend vor der Kamera, weil er die Unterhaltungsindustrie im Innersten verlacht. Es ist egal, ob der exzellente Musiker und Songwriter Schulz in seinem Lied «Koks & Nutten» davon spricht, er wolle für die «sogenannten Verlierer, für die Entrückten und Beseelten, die in wunderschönen Liedern von ihrer Sehnsucht erzählten» singen oder ob er nach dem Besuch der Umwelt-Aktivisten-Gruppe Fuck For Forrest banal erklärt, wie man seinen «Pimmel perfekt einklemmt.» Schulz bleibt authentisch - und das - auch wenn es vielleicht mehr über die Unterhaltungswelt an sich, als über ihn sagt - macht den 40-Jährigen besonders.

Olli Schulz muss für «Schulz in the Box» in den Knast

Für die letzte Episode seiner ProSieben-Mini-Serie «Schulz in the Box», die ihn bisher schon zu besagter Porno-Kommune, steinreichen Oligarchen nach Moskau und als japanischer Frauenunterhalter nach Tokio gebracht hat, musste Schulz nun mit einer kleinen Zelle in der Justizvollzugsanstalt Hannover Vorlieb nehmen. Ja, Olli Schulz musste in den Knast. Nicht, weil er etwas verbrochen hätte. Nein, weil es das Prinzip von «Schulz in the Box» so will. Der Entertainer wird dazu aus seinem gewohnten Umfeld «entführt»: In eine Holzkiste gesperrt, wird Schulz an einen extravaganten Ort mit ganz besonderen Menschen und Spezialaufgaben verfrachtet. Ohne Vorbereitung muss er sich in seiner neuen Situation zurechtfinden.

Schulz zwischen Mördern und Gewaltstraftätern

Zwei Tage lang wurde Schulz für die Sendung also in der JVA Hannover eingesperrt. Dabei wollte er die Insassen und ihr eintöniges Leben hinter Gittern begutachtachten. Zwei Tage in einer kleinen Zelle, neben Mördern und Gewaltstraftätern. Schulz lernte den Gefängnisalltag kennen - zwischen Hantelbank, Rundendrehen im Innenhof und Leibesvisitation. Beim gemeinsamen Essen kam Schulz natürlich mit seinen Zellenkollegen ins Gespräch und erfuhr: «Da war Einer, der hat dem anderen eineinhalb Stunden auf die Hände gekloppt. Und der war so ganz nett. Manche Sachen sind eben so.»

Olli Schulz wird es mulmig in seiner «Hühnerbrust»

Für die Insassen griff der Hamburger dann sogar zur Klampfe und spielte in der Kapelle der JVA einige seiner Stücke - auch das bereits erwähnte «Koks & Nutten». Denn wo trifft man schon mehr «sogenannte Verlierer, Entrückte und Beseelte». Schulz machte sich keinen Jux aus seinen Protagonisten. Nach zwei Tagen bekannte er hingegen nachdenklich: «Ich muss sagen, da war es mir recht mulmig um meine Hühnerbrust.»

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jag/news.de

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