«Dschungelcamp»-Prüfungen: Wie echt ist das Ekel-Essen?
Tierschützer wettern gegen die Ekel-Prüfungen im Dschungel. Aber zum Glück ist eh alles Fake, sagen andere. Das Sperma des Buschhirschs kann Larissa nicht getrunken haben; denn ein Buschhirsch existiert nicht. Was ist echt, und was ist ethisch in den Dschungelprüfungen?
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Gehen die Dschungelprüfungen der RTL-Erfolgsshow «Ich bin ein Star - holt mich hier raus» zu weit? Da bekommt Larissa Sperma und Anus von wilden Tieren vorgesetzt, und soll das Ekel-Zeug noch runterschlucken. Da schreien nicht nur Zuschauer, sondern auch Tierschützer auf. Tiermisshandlung vermuten sie hinter der Produktion solcher Prüfungen.
Andere schreien ob der skurrilen Essensauswahl überhaupt. Und wieder einige von ihnen betrachten die Sauerei auf Silberplatten eher skeptisch. Da werden Heuschrecken und Hühnerfüße serviert, eine «Cuvée von Riesenmehlwürmern mit einem Hauch Kakerlake» sowie ein «Grüner Würgrunter» aus der sogenannten Kotzfrucht. Aber - stimmt das auch? Und wenn ja: Wie schlimm ist es wirklich?
Die Fake-Kulissen im «Dschungelcamp»
«Ich bin ein Star - holt mich hier raus»
Wie zuletzt das Nachrichtenportal «blick.ch» noch einmal berichtete: Seine grüne Kulisse verdankt das «Dschungelcamp» angepflanzten Bäumen. Was jetzt wie australischer Dschungel anmutet, war vorher eine Ackerfläche.
So idyllisch kann Natur kaum sein; und sie ist es auch nicht: Der Wasserfall im «Dschungelcamp» wurde künstlich angelegt, ein naher Bach speist ihn. Auch der See ist nicht Natur - wäre er es, hätte «Dr. Bob» sicher mehr zu tun.
Von wegen Moskitos: Netze über den Bäumen halten nicht nur Regenfälle, sondern auch zumindest große Teile der schwärmenden Insekten ab.
Die Ekelinsekten, die für die Dschungelprüfungen auf Promis herabregnen und in sie hineinkriechen, werden nicht einzeln vom Urwaldboden aufgelesen. Stattdessen werden sie - auch der Hygiene wegen - gezüchtet. Dr. Bob hätte wirklich mehr zu tun.
Wenn es zu trocken wird im Urwald, zumindest für die Kameras, schaffen Nebelmaschinen Abhilfe. Immerhin soll die tropische Hitze und Luftfeuchtigkeit dem Zuschauer buchstäblich ins Auge springen.
Australien ist die Heimat der giftigsten Tiere weltweit. Ein Wunder also, dass noch jeder Promi den Dschungel überlebte? Nein, harte Arbeit von der Crew - die sorgt dafür, dass sich fiese Kriecher wie Giftschlangen oder -spinnen nicht in deren Nähe verirren.
Bob McCarron, auch bekannt als «Dr. Bob», ist Maskenbildner, Wildbiologe, Stuntman - alles, nur kein Arzt. Trotzdem kann er im Notfall als ausgebildeter Rettungssanitäter einspringen.
Fernab der Zivilisation, so soll das «Dschungelcamp» erscheinen. Allerdings liegt nur wenige Autominuten entfernt der 8.000-Seelenort Murwillumbah - inklusive Straße für die Anfahrt. Man kann im Camp sogar die Autos vorbeifahren hören, wie Antonia Langsdorf, Kandidatin in der ersten Staffel, einst erzählte.
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Foto: Istockphoto
So gesund sind «Dschungelcamp»-Prüfungen
Na ja, Heuschrecken und Hühnerfüße sind in der asiatischen Küche ausgesprochene Leckerbissen und in nahezu jedem Asia-Supermarkt zu finden. Die besonders eiweißhaltigen Mehlwürmer gelten ebenfalls als Delikatesse, ob gekocht, in Knoblauchöl gebraten oder getrocknet. Ernährungswissenschaftler schwärmen geradezu von diesem «besonders wertvollen Lebensmittel». Und die Kotzfrucht heißt in Wahrheit Durian oder Käse- und Stinkfrucht. Sie riecht nach menschlichem Erbrochenen, hat aber einen unvergleichlichen süßen Geschmack, der an Walnuss und Vanille erinnert.
Larissa und Melanie würgen an gefakten Sperma-Speisen
Den beiden Dschungel-Grazien Larissa und Melanie wurde unter anderem ein Drink namens «Dom Periode» untergeschoben, angeblich bestehend aus gemahlener Emu-Leber mit Emu-Blut, außerdem pürierter Anus vom Buschschwein und frisches Sperma vom australischen Buschhirsch.
Aber wieviel war dran an dem «pürierten Anus vom Buschschwein»? Fakt ist: Die tierliebe Larissa hätte kein schlechtes Gewissen ob des Artenschutzes haben müssen. Denn «australisches Buschschwein» gibt es als Art überhaupt nicht. Durch die Urwälder des fünften Kontinents wühlen sich allenfalls ausgewilderte Hausschweine, für die keinerlei Artenschutz gilt.
Die besten Tweets zum Ekel-Camp
«Dschungelcamp 2014»
Larissa: «Ich hasse den Dschungel. Das ist alles so echt, so widerlich.» So denkt der Dschungel bestimmt auch über Larissa.
@schnuffinchen_
«Bevor ihr euch über den Montag ärgert, denkt dran: ihr könntet jetzt auch mit Larissa im Dschungel sitzen!»
@DubaiHeuer
«Heute ist der Larissa Tag unter den Wochentagen.#ausgründen
@Ralph_Schnaars
«erwachte heute aus einem furchtbaren Alptraum und dachte, er wäre Finanzbeamter und seine Frau sei #Larissa ...»
@VictoriaHamburg
«Denke, es dauert nicht mehr lange, bis Larissa ihren Kopf nach hinten dreht, 40 Liter Schleim im Strahl spuckt und in Zungen spricht. #ibes»
@diktator
«Eine Österreicherin, die rethorisch schwach ihre Kameraden verprellt – und ganz Deutschland ist genervt. Larissa das Gegenteil von Hitler!»
@Flauschbaer
«Ey Österreich, erst Hitler und nun Larissa? Wenn ihr uns noch so eine hirnlose Bumsbirne schickt, schenken wir euch Bayern!»
@h3rzrauschen
«habt ihr auch so angst, dass larissa aussteigt und das leben dann keinen sinn mehr hat?»
@matzeknop
«Was ist das #Larissa ? 1. ein Stern 2. Energiesparlampe 3. ein Gehirn ? #ibes #Dschungelcamp @RTLde @IBES_Dschungel»
@MickyBeisenherz
«und täglich grüßt das EinenanderMarmeltier #Larissa #ibes»
@dermitdemhut
«Für Larissa ist wahrscheinlich auch atmen eine Herausforderung.»
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Ekel vs. Ethik in den Dschungelprüfungen
Dafür schluckt sie das Sperma vom australischen Buschhirschen, vermutlich in der Erkenntnis, dass so eine Tierart überhaupt nicht existiert. Im australischen Dschungel äsen nur Dam- und ausgewildertes Rotwild sowie der Mähnenhirsch und der sogenannte Pferde- oder Aristoteleshirsch, auch Sambar genannt.
Jedoch ist von keinem dieser stolzen Tiere bekannt, dass sie freiwillig ihren Samen an Dschungelzicken aus Deutschland spenden. Im Prinzip ein Fall für den Tierschutzverein. Und die schalten ebenfalls seit Jahren in den neuesten «Dschungelcamp»-Staffeln ein, um Misshandlungsfälle gegen Tiere aufzudecken.