Schock bei «Extrem schön»: Grusel-Gebiss! Hier steht nur eine Zahn-Ruine
Dieses Grusel-Gebiss ist selbst für die Experten der RTL2-Schnippel-Soap «Extrem schön - Endlich ein neues Leben» eine echte Herausforderung. Können sie da noch etwas retten?
Nicole war viele Jahre nicht beim Zahnarzt.
Foto: rtl2now.de/extremschön
Jeder Tag bedeutet für «Extrem-schön»-Kandidatin Nicole Überwindung. Sie schämt sich sehr für ihr Aussehen, besonders für ihre maroden Zähne. Ihr Gebiss ist zu einer regelrechten Ruine verrottet. Durch ihre panische Angst vor dem Zahnarzt ist Nicole nur zur Behandlung gegangen, wenn sie Schmerzen hatte: «Schon alleine der Geruch macht mir Angst.», gesteht sie unter Tränen. Die 43-Jährige hat nur noch zwölf Zähne im Mund. Da ist es verständlich, dass sie jeder Blick in den Spiegel Überwindung kostet. «Ich finde es ganz schlimm!», schluchzt sie.
Auch ihre große Nase macht ihr zu schaffen. Sie schämt sich so sehr, dass sie fremden Menschen nur noch frontal gegenüber treten möchte, damit diese nicht ihr Profil sehen können. «Ich habe Angst, meine Familie zu verlieren. Ich wäre schon glücklich, wieder lachen zu können.», wünscht sie sich vor ihrem Operationsmarathon.
Glucodermaphobie - Angst vor der Haut, die sich auf warmer, zu lange stehengelassenen Milch bildet
Gymnophobie - Angst vor Nacktheit
Jocalephobie - die Angst vor Ohrringen
Koumpounophobie - Ekel vor Knöpfen
Chrematophobie / Chrometophobie - Angst vor Geld
Coulrophobie - Angst vor Clowns
Spectrophobie - Angst vor Spiegelbildern / Spiegelgeistern
Bananaphobie - Ekel vor Bananen
Bambakomallophobie - Ekel vor Watte
Alliumphobie - Angst vor Knoblauch
Amelophobie - Angst vor Menschen mit fehlenden Gliedmaßen/Amputationen
Anthrophobie / Anthophobie - Angst vor Blumen
Bibliophobie - Angst vor Büchern
Deipnophobie - Angst, vor einer Mahlzeit bzw. einer Unterhaltung während einer Mahlzeit
Friggaphobie - Angst vor Freitagen
Hypnotopophobie - Angst vorm Bettenmachen
Kathisophobie - Angst, sich hinzusetzen
Keraunothentophobie - Angst vor herabstürzenden Satelliten
Nomatophobie - Angst vor Namen
Novercaphobie - Angst vor Stiefmutter
Numerophobie - Angst vor Zahlen
Papaphobie - Angst vor dem Papst
Pogonophobie - Angst vor Bärten
Pteronophobie - Angst, mit Federn gekitzelt zu werden oder vor Federn
Urophobie - Angst vor Urin, zu urinieren
Chaetophobie - Angst vor Haaren
Climacophobie - Angst vor Treppen
Eurotophobie - Angst vor weiblichen Genitalien
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Oliver Brux, ihr behandelnder Zahnarzt, attestiert Nicole: «Es sieht katastrophal im Mund aus. Es ist mindestens fünf vor zwölf. Da haben wir schon einiges zu tun.» Doch ganz zu spät ist es für Nicole noch nicht: «Wir werden aus den noch vorhandenen Zähnen etwas hinbekommen.», beruhigt er seine Patientin. Das heißt im Klartext: Nicole erhält einen festsitzenden Zahnersatz, mit dem sie ihr Strahlen zeigen kann.
Vom Operationstisch vor den Altar
Dr. Peter Neumann nimmt in einer Münchner Klinik anschließend die plastischen Korrekturen durch. Die dominante Nase muss weg, außerdem soll Nicoles Brust, die nach der Schwangerschaft nur noch schlaff herabhängt, vergrößert werden. «Ich schaue sehr positiv in die Zukunft!», sagt sie noch vor ihren Operationen. Denn Nicole hat ein Ziel: Sie will ihren Lebensgefährten nach den anstehenden Operationen endlich heiraten. Seit Jahren hält sie ihn damit hin.
Zwei Eingriffe sind dafür notwendig: Zwei 250 Gramm schwere Implantate werden ihr in einem ersten Schritt eingesetzt. Während der zweiten Operation, die sich insgesamt über vier Stunden zieht, wird Nicoles Nase dem Rest ihres Gesichtes angepasst. Es soll insgesamt harmonischer werden.
Nicole bricht die Veränderung ab
Doch dann folgt der Schock! Ihr Lebensgefährte terrorisiert sie mit Telefonanrufen. Er hat Angst vor ihrer Veränderung, ist rasend wild vor Eifersucht und befürchtet, dass eine hübsche Nicole ihn plötzlich verlassen könnte. «Mir geht es überhaupt nicht gut. Mein Traum droht jetzt zu platzen.», kommentiert Nicole ihre fatale Situation. Ausgerechnet der Mann, für den sie sich operieren lässt, funkt ihr nun dazwischen.
Schuld der Modeindustrie: «Meist sind die Sachen angesagt, die nur sehr Schlanke tragen können», sagt Andreas Schnebel, Geschäftsführer des Bundesfachverbandes für Essstörungen in München. Untergewichtige Models und Fotobearbeitungsprogramme bauten zudem unrealistische Schönheitsideale auf: «Das sind ziemliche Kunstfiguren.» Wenn im Frühjahr die Fotos mit Bikinis in die Zeitschriften kämen, steige bei vielen der Angstpegel, dass man sich so zeigen müsse.
Magermodel-Schwemme: «Wir haben eine totale Schwemme von Models aus Moldawien, der Ukraine und Weißrussland. Da laufen dann unschuldig aussehende Engelchen mit dürren Beinchen über den Laufsteg», sagt René Lang vom Verband deutscher Mode- und Textildesigner in Düsseldorf. In seinem Ehrenkodex fordert der Verband seine Mitglieder auf, nur Models mit einem Body-Mass-Index von mindestens 18 zu engagieren, was im Bereich leichten Untergewichts liegt.
Fixiertheit aufs Dünnsein: «Heute sehen sich ja schon Sieben- bis Achtjährige Castingshows im Fernsehen an», so Schnebel. Jeder wolle begehrenswert erscheinen und keine Angriffspunkte für Mobbing bieten: «Wenn ein Mädchen dann in der Schule zu hören bekommt, dass sie einen dicken Po hat, dann hört sie auf zu essen. Das kann sich so verselbstständigen, dass sie nicht mehr aufhören kann mit dem Abnehmen.»
Vor allem Jugendliche betroffen: Magersucht (Anorexie) und Ess-Brech-Sucht (Bulimie) sind vor allem bei jugendlichen Mädels verbreitet. Bei einem Fünftel der 11- bis 17-Jährigen in Deutschland liegt ein Verdacht auf eine Essstörung vor. Vor allem unter 11- und 12-Jährigen ist die Tendenz steigend.
Auch Männer mit Essstörungen: Die Männerwelt hat der Schlankheitswahn ebenfalls erreicht: «Es kommen immer mehr Jungs mit Essstörungen, seit die Sixpack-Figur mit genau definierten Bauchmuskeln propagiert wird», sagt Schnebel.
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Während des abschließenden Umstylings eskaliert die Situation vollständig. Eigentlich sollte aus der grauen Maus eine attraktive Frau werden. Doch mitten im Styling ruft ihr Lebensgefährte erneut an und zwingt Nicole dazu, die Heimreise anzutreten. «Ich gehe davon aus, dass er Angst hat und deshalb laut wird. Ich breche den Weg meiner Veränderung hier ab.» Nicole opfert für diese Beziehung ihren eigenen Weg bei «Extrem schön» Mit einem geplatzten Traum macht sie sich auf den Weg nach Hause.
Nach zwei Wochen kehrt sie dann doch noch zurück und beendet ihr Umstyling. Endlich wieder lachen können - das war Nicoles größter Wunsch. Am Ende des «Extrem schön»-Experiments sieht sie zwar strahlend schön aus. Nur ein Lachen will ihr nicht so recht über die Lippen kommen...