Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht ist eine deutsche Politikerin, Publizistin und Gründerin der Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht". Zuvor war sie in den Parteien SED, PDS und Die Linke aktiv. Seit 2009 ist sie Abgeordnete des Deutschen Bundestags, 2015 bis 2019 war sie zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende und zugleich bis 2017 Oppositionsführerin der Linken. 2024 gründete Sie gemeinsam mit anderen ehemaligen Mitgliedern der Linken das BSW.

Sahra Wagenknecht: Ihre Jugend in der DDR

Sahra Wagenknecht wurde am 16. Juli 1969 in Jena als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters geboren - dieser gilt seit ihrer Kindheit als verschollen, nachdem er eine Reise in den Iran unternahm. Ihre Mutter arbeitete als gelernte Kunsthändlerin für den staatlichen Kunsthandel der DDR. Wagenknecht wuchs zunächst bei ihren Großeltern in Göschwitz, später dann bei ihrer Mutter in Ost-Berlin auf. Noch während der Schulzeit trat sie der FDJ bei, die vormilitärische Ausbildung für Schüler empfand sie jedoch als belastend. Sie erreichte das Abitur, durfte aber trotz ihrer guten Noten zunächst nicht studieren. Stattdessen wurde ihr eine Arbeit als Sekretärin an der Humboldt-Universität in Berlin zugewiesen. Die Stelle kündigte sie jedoch schon kurz danach. Nach der Wende studierte sie Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Studium in Berlin brach sie jedoch ab. An der niederländischen Reichsuniversität Groningen machte sie 1996 ihren Magisterabschluss in Philosophie. Später wurde Sie mit einer Arbeit in der Fachrichtung Volkswirtschaftslehre zum Doktor promoviert.

Die politische Karriere von Sahra Wagenknecht

Im Frühsommer 1989 trat Wagenknecht der SED bei, nach eigenen Angaben wohl, um den in der Sackgasse steckenden Sozialismus umzugestalten. Indes kam es jedoch auch zur Wende, die Wagenknecht als Konterrevolution betrachtete. Ab 1991 war Wagenknecht Mitglied des Parteivorstandes der Nachfolgerpartei der SED, der PDS. Schnell entwickelte sie sich zum Gegenpol des Politikers Gregor Gysi - zwischen 1995 und 2000 musste Wagenknecht aus dem Vorstand sogar ausscheiden, weil Gysi sie für so untragbar hielt, dass er selbst mit dem Rückzug drohte. Erst 2000 wurde sie wieder zum Parteivorstand gewählt. Aus einer Fusion mit der WASG wurde aus der PDS Die Linke, in der Wagenknecht weiterhin ihre Positionen beibehielt. Ab 2010, nachdem Sie zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt wurde, entwickelte sich Wagenknecht zunehmend zu einer immer mehr polarisierenden Figur in der Partei. Interne Uneinigkeiten führten zur Spaltung in zwei Lager: das eine unterstützte Wagenknecht, das andere forderte zum Teil sogar ihren Parteiaustritt.

Entstehung des "Bündnis Sahra Wagenknecht"

Ende 2023 wurde schließlich ein Antrag auf Parteiausschluss aus der Linken gegen Sahra Wagenknecht gestellt, da sie aktiv die Gründung einer eigenen Partei vorantreibe. Anfang 2024 kam es dann zum finalen Bruch mit der Linken: Wagenknecht sowie viele weitere ehemalige Mitglieder der Partei gründeten offiziell die Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit". Gemeinsam mit Amira Mohamed Ali stellt Wagenknecht die Parteispitze. Beobachter tendieren derzeit dazu, die Partei ökonomisch klar links, soziokulturell aber konservativ einzuordnen. Besonders auffällig ist die prorussische Ausrichtung der Partei.

Aktuelle News zu Sahra Wagenknecht