Zurück in die Zukunft: Mysteriöser "Zeitreisender" aus dem Jahr 2036 warnte vor Atomkrieg

• Angeblicher Zeitreisender behauptet, vor Atomwaffen und Kriegen warnen zu wollen
• Viele der Prophezeiungen hatten sich in der Vergangenheit bewahrheitet
• Mittlerweile wurde bekannt, wer hinter den mysteriösen Posts steckt

Was nach einem spannenden Science-Fiction-Film à la "Terminator" oder "Zurück in die Zukunft" klingt, soll im Jahr 2000 tatsächlich so geschehen sein: Ein rätselhafter Nutzer eines Internetforums postete unter den Pseudonymen "John Titor" und "TimeTravel_01" einige Beiträge, in denen er andeutete, vor einem drohenden Atomkrieg warnen zu wollen. Kurz nach einigen äußerst mysteriösen Posts verschwand er wieder.

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Das Rätsel um den Zeitreisenden "John Titor"

Der aus der Zukunft stammende Titor schrieb am 2. November 2000: "Seid gegrüßt. Ich bin ein Zeitreisender aus dem Jahr 2036. Ich bin auf dem Weg zurück nach Hause, nachdem ich ein IBM 5100 Computersystem aus dem Jahr 1975 geholt habe." Er erklärte, dass er ein Mitglied einer militärischen Einheit war und im Florida der Zukunft lebe. Den Stopp im Jahr 2000 legte er laut eigenen Angaben aus "persönlichen Gründen" ein. Den erstaunten Nutzern im Forum erklärte er, dass die Menschen der Zukunft offenbar einen tiefsitzenden Groll gegen die der Vergangenheit hegten. Man sehe die Bevölkerung der Vergangenheit als "faule, egozentrische und ignorante Schafe" an. Titor machte daraufhin einige Vorhersagen, von denen sich einige inzwischen tatsächlich auch bewahrheitet haben.

Der Reisende warnte vor Atomkrieg in der Zukunft

In einer Vorhersage sprach Titor auch darüber, dass der Irak bereits Massenvernichtungswaffen(englisch "weapons of mass destruction", WMD) besaß und warnte vor einem Atomkrieg. Es gehe um "Ereignisse, die bereits vor 10, 20 oder 30 Jahren in Gang gesetzt wurden" und sich nun entfalten würden. Nur wenig später, im Jahr 2003, begann die Invasion der Streitkräfte der Vereinigten Staaten im Irak - die die USA unter anderem mit dem Besitz des Iraks von WMDs rechtfertigten. Einige denken, dass die korrekte Vorhersage tatsächlich ein Zeichen ist, dass Titor Wissen über die Zukunft verfügt und ein waschechter Zeitreisender ist. Auch mit einer Behauptung über "geheime Funktionen" des IBM 5100 sollte Titor Recht behalten, denn 2004 wurde eine Funktion entdeckt, die das Unternehmen IBM vor der Konkurrenz geheimhalten wollte.

Wusste der Zeitreisende von der Corona-Pandemie?

"Könnt ihr mir erklären, wie ihr das Überhitzungs-Problem bei euren Raumfahrzeugen gelöst habt?", fragte er zudem im Forum. Rückblickend nehmen einige an, dass er damit das NASA-Fiasko in 2003 meinte. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre überhitzte einer der Flügel eines Space-Shuttles und es kam zu einem Unfall. Alle sieben Crewmitglieder starben dabei. Einige Prophezeiungen des angeblichen Zeitreisenden wurden allerdings nicht wahr - so etwa die Vorhersage, dass es 2004 erneut zu einem Bürgerkrieg in den USA kommen würde. Auch zu der "Rinderwahnsinn"-Pandemie, die sich über den gesamten Globus verbreiten würde und alle weiteren Ereignisse lahmlegen würde, kam es nicht. Verschwörungstheoretiker argumentieren, dass es sich dabei stattdessen um die Corona-Pandemie gehandelt haben könnte, die Titor meinte.

Wer steckt hinter dem Pseudonym des Nutzers?

Denn gleichzeitig erklärte Titor auch, dass durch sein Wirken in der Vergangenheit einige Ereignisse, die in seiner Zeitlinie geschehen seien, eventuell anders oder gar nicht passieren würden. Wie vertrauenswürdig sind die Prophezeiungen des angeblichen Zeitreisenden nun? In 2009 gab ein Privatdetektiv bekannt, den Mann hinter dem Pseudonym ausfindig gemacht zu haben. Es habe sich dabei nicht um einen Zeitreisenden gehandelt, sondern um zwei gewöhnliche Männer aus Florida, die sich mit dem Hoax einen kleinen Spaß erlaubt hätten.

Die zwei Schuldigen sollen der Anwalt Larry Haber und sein Bruder, derComputerwissenschaftler John Rick Haber, gewesen sein. Einer der Brüder sei zudem der CEO der sogenannten "John Titor Foundation" gewesen, die rund zwei Jahre nach dem Verschwinden des Internetnutzers mit dem namensgebenden Pseudonym aufgetaucht sei. Trotz der vielen Hinweise, dass es sich bei der ganzen Sache um einen Scherz gehandelt hatte, glauben noch immer viele Verschwörungstheoretiker an die Wahrheit der Aussagen Titors.

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sfx/ife/news.de