Ist Ihr Handy verschwunden? Dann ist der erste Lösungsansatz, die eigene Nummer anzurufen. Doch was ist, wenn es nirgends klingelt? Wir haben einige Tipps für Sie, was Sie in dieser Situation machen können - und wie Sie dies verhindern.
- Die einfachsten Arten, Ihr Handy zu orten, sind Google und Apple iCloud
- Vertrauen Sie keinen Anwendungen von Drittanbietern - bei diesen besteht die Gefahr von Datenlecks und Spyware
- Versuchen Sie möglichst die Wahrscheinlichkeit, Ihr Handy zu verlieren, zu begrenzen
Wer kennt es nicht: man fühlt in seiner Tasche nach und merkt, dass etwas nicht stimmt. Ein beklemmendes Gefühl schleicht sich ein und man realisiert, dass das Handy fehlt. Sollten Sie Glück haben, müssen Sie nur kurz danach suchen und finden es direkt wieder. Ist das nicht der Fall, so besteht die Möglichkeit, von einem anderen Handy aus anzurufen. Ist Ihr Handy jedoch stumm geschaltet, ausgeschaltet oder gar nicht in Ihrer Nähe, ist das ein Problem. Doch was können Sie in diesem Fall tun? Wir haben einige Tipps für Sie gesammelt, damit Sie Ihr Handy möglichst schnell wiederfinden - und das sogar kostenlos.
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Ihr Handy mit Google orten
Dank der modernen Bordprogramme der verschiedenen Anbieter haben Sie mehrere Möglichkeiten, Ihr Smartphone schnell und einfach zu orten, ganz ohne zwielichtige Apps und natürlich kostenlos. Wichtig dafür ist, dass die Ortungs- beziehungsweise GPS-Funktion aktiv ist. Für Android-Geräte können Sie beispielsweise die Google-Funktion "Mein Gerät finden" nutzen, um Ihr Handy ausfindig zu machen. Dafür benötigen Sie lediglich ein Google-Konto, das mit Ihrem Gerät verbunden ist. Melden Sie sich auf einem Gerät Ihrer Wahl an dem verbundenen Google-Konto an und suchen Sie über Google nach der Funktion "Mein Gerät finden". Dort wird Ihnen der letzte Standort Ihres Handys direkt angezeigt. Außerdem haben Sie dort die Möglichkeit, Ihr Handy zu sperren oder klingeln zu lassen.
iPhone per iCloud ausfindig machen
iPhones können Sie leider nicht per Google orten. Dafür hat Apple selbst eine einfache Lösung: Hier funktioniert die Ortung über iCloud und erfordert eine Apple-ID, das zentrale Nutzerkonto also. In den Einstellungen unter "Apple-ID" gehen Sie auf "iCloud", dann auf "Mein iPhone suchen" und schalten die Funktion ein. Ist die Ortung aktiv, können Sie jederzeit über iCloud ihr Handy orten. Dafür müssen Sie sich lediglich mit der Apple-ID, die mit dem Smartphone verbunden ist, anmelden. Dann wird Ihnen der letzte Standort Ihres Handys angezeigt. Auch iCloud besitzt die Funktionen, das Handy zu sperren oder klingeln zu lassen.
Sollten alle Stricke reißen, dann bieten beide Methoden, Ihr Handy ausfindig zu machen, außerdem die Funktion, alle Daten auf dem Gerät zu löschen. Dies ist ein radikaler Schritt, kann im Ernstfall aber wichtig sein, um Ihre Daten zu schützen. Insbesondere wenn sensible Daten wie Zahlungsinformationen auf dem Handy abgespeichert sind, sollten Sie dies erwägen.
Lassen Sie sich nicht dauerhaft verfolgen
Wichtig zu wissen: die Ortungsfunktion für Handys ist natürlich praktisch - allerdings wird sie gleichzeitig auch von den Tech-Unternehmen genutzt, um Daten über Sie zu sammeln. Das lässt sich auch nicht ganz so einfach unterbinden. Nicht nur bei der Aktivierung der Ortungsfunktion werden Daten gesammelt. Google-Nutzer könnenunter "Daten und Personalisierung" in den "Aktivitätseinstellungen" dies verhindern. Schalten Sie zudem die Option "Web- und App-Aktivitäten" in den Aktivitätseinstellungen aus. Für iPhone-Nutzer gilt: suchen Sie in den Einstellungen unter "Datenschutz" den Punkt "Ortungsdienste". Dort können Sie die Ortung zentral deaktivieren oder für einzelne Apps zulassen. Vertrauen Sie keinen Drittanbietern beim Thema Ortung - diese sind oft deutlich weniger sicher und können durch andere ausgenutzt werden, um Sie zu verfolgen.
Neuerdings beliebt sind auch die sogenannten "AirTags" von Apple: in etwa so groß wie eine Münze sind die kleinen Ortungsgeräte, die zum Beispiel an den Schlüsselbund oder an den Rucksack gehängt werden können. Somit lassen sich auch andere verlorene Gegenstände einfach wiederfinden. Das hat jedoch einige Haken: auch hier können Dritte die Ortungsfunktion auf verschiedene Arten ausnutzen. Offiziell gab es bisher keine Vorfälle, doch Stalking mithilfe der Ortungsfunktion ist in Deutschland bisher eine rechtliche Grauzone. Die Juristinnen Lena Leffer und Michelle Weber sind in einem Gastbeitrag im Legal Tribune Online sogar zu dem Schluss gekommen, dass das Tracking von Personen durch den AirTag hierzulande überhaupt nicht strafbar sei.
Wie verhindern Sie den Verlust Ihres Geräts?
Behalten Sie im Kopf, dass die Ortungsprogramme nur den letzten Standort des Handys anzeigen - dies muss jedoch nicht der Live-Standort sein. Das bedeutet, sollte Ihr Telefon zwischendurch ausgegangen sein oder wurde es abgeschaltet, sehen Sie den Standort, an dem es zuletzt verortet wurde. Somit sind auch Google und iCloud keine Allzweck-Lösung und offiziell ist es leider nicht möglich, ausgeschaltete Handys ausfindig zu machen. Lassen Sie es im Idealfall also gar nicht erst zu einem Verlust Ihres Geräts kommen. Tragen Sie ihr Handy immer nah an Ihrem Körper oder in einer bestimmten Tasche, etwa in Ihrer Jacke oder im Rucksack. Optional können Sie sich auch eine Handyhülle mit Kordel besorgen, die Sie um den Hals oder über der Schulter tragen können. Und vor allem: lassen Sie Ihr Handy nicht unbeaufsichtigt liegen - insbesondere nicht an öffentlich zugänglichen Orten wie in der Bahn oder in Cafés.
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