Im digitalen Zeitalter entscheiden viele Faktoren über den Geschäftserfolg, die vor Jahrzehnten nicht bedacht werden mussten. Die Wahl einer einprägsamen und aussagekräftigen Domain gehört hierzu, um potenzielle Kunden zur eigenen Webseite zu führen. Unser Artikel zeigt, welche Kriterien für die Auswahl einer erfolgreichen Domain eine Rolle spielen und werfen einen Blick in die Zukunft der Webadressen.
Die Macht einer Domain
Die Domain als Webadresse ist oft der erste Berührungspunkt, den potenzielle Kunden mit einem Unternehmen haben. Auch wenn die Adresse selten explizit im Browser eingegeben wird, trägt sie wesentlich zum Markenaufbau und zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Google oder Bing bei. Während sich große Marken wie BMW oder Edeka direkt ihre Markendomain sichern, bietet eine kluge Wahl der Webadresse kleinen und mittelständischen Unternehmen für wenige Euro pro Jahr ein starkes Marketing-Potenzial.
So lässt sich explizit auf die Websuche von Google-Nutzern eingehen, indem Begriffe wie der Stadtname oder die angebotene Dienstleistung in den Domainnamen eingebunden werden. Ein Vorteil bei der Websuche, wenn die eigene Brand noch nicht zu bekannt ist. Da mehrere Domains auf die gleichen Webinhalte verweisen können, lassen sich sogar unterschiedliche Marketing-Strategien mit einprägsamen Begriffen verfolgen.
Auswahl der richtigen Domain
Viele Unternehmen sichern sich ihre Domains nicht alleine, sondern als Teil eines Leistungspakets eines professionellen Hosting-Partners. Wer sein Server Hosting hier intelligent plant, kann sich ein oder mehrere Domains zum monatlichen Festpreis sichern. Relevante Kriterien, die in die Auswahl der richtigen Domain einspielen, sind:
- Kürze: Die gewählte Webadresse sollte so kurz und kompakt wie möglich sein. Dies erhöht die Chancen, dass die Adresse bereits nach einmaligem Lesen im Kopf bleibt.
- Einprägsamkeit: Ob bereits bekannte Brand oder sonstige markante Begriffe - je besser sich die Wörter der Webadresse einprägen lassen, desto größer die Erfolgschancen
- Relevanz: Mit den gewählten Begriffen der Domain darf eine Erwartungshaltung geweckt werden, die beim Aufruf der Webseite erfüllt wird - beispielsweise durch die Top-Level-Domain ".shop".
- Regionalität: Bieten Händler, Handwerker und andere Dienstleister ihre Leistungen in einem regional begrenzten Umfeld an, sind geografische Begriffe in der Domain eine kluge Wahl.
Neben geografischen Domains mit inkludiertem Namen einer Stadt oder Region ist zwischen gebrandeten und generischen Domains zu unterscheiden: Gebrandete Domains bestehen im Regelfall nur aus dem Firmen- oder Markennamen, während generische Domains einprägsame Begriffe rundum die angebotenen Dienstleistungen oder Produkte beinhalten.
Domain-Namen und ihre Bedeutung für die SEO
Bei der Digitalisierung von Unternehmen steht häufig nur im Vordergrund, überhaupt eine moderne und ansprechende Webpräsenz ins Internet zu stellen. Von Anfang an sollte berücksichtigt werden, dass die meisten Neukunden über Suchanfragen bei Google auf das Webangebot stoßen. Das Ranking der Suchmaschine ist kein Zufallsprodukt, sondern lässt sich mit Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflussen.
Durch Wahl einer generischen oder geografischen Domain lassen sich Sucheingaben potenzieller Interessenten direkt aufgreifen. Hier hilft es, sich in die Zielgruppe hineinzudenken und zu hinterfragen, bei welchen Suchbegriffen die eigene Webseite möglichst hoch gerankt sein sollte. Dies stellt keinen Widerspruch zum Markenaufbau mit einer kompakten Domain ohne generische Begriffe dar. Schließlich können diverse Domains, die sich Firmen bei ihrem Hosting-Anbieter sichern, auf die gleichen Webinhalte verweisen.
Hierzu ein Beispiel: Ergänzend zum Webhosting entscheidet sich ein traditioneller Malerbetrieb aus dem Raum Stuttgart für drei verschiedene Domains. Für die erste Domain wird alleine der Familienname der renommierten Handwerkerfirma gewählt, der dem Markenaufbau dient. Die zweite Domain setzt einen Schwerpunkt auf den geografischen Charakter und bindet Wörter wie "Maler" und "Stuttgart" ein. Die dritte Domain geht auf eine ähnliche Suchanfrage ein und beinhaltet Wörter wie "Malerarbeiten" und "Schwaben". Statistische Auswertungen über den Webhoster zeigen mit der Zeit, über welche Domains die meisten Aufrufe generiert werden.
Fallstudien erfolgreicher Domains
Zwei Fallstudien zeigen, wie sich Domains clever nutzen lassen und den Geschäftserfolg auf unterschiedliche Art und Weise ankurbeln können:
1. spielzeug.de: Die internationale Marke myToys verkauft Spielwaren aller Art, ergänzt um Dekorationen und weitere Artikel des Alltags. Da die Brand myToys bei der Markteinführung noch nicht zu bekannt war, sichert sich der myToys Online-Shop mit der Webadresse spielzeug.de einen sehr einfachen und einprägsamen Begriff. Noch heute generiert der Shop zahlreiche Anfragen alter und neuer Kunden, die auf Verdacht diese Webadresse auf der Suche nach Spielzeug eingeben.
2. gelberstrom.de: Die Marke Yello Strom fuhr bei ihrer Markteinführung in Deutschland eine umfangreiche Marketingkampagne mit dem Slogan "Strom ist gelb". Bis heute ruft nur ein Teil der Kunden die Webseite des Stromanbieters über den Markennamen auf, der nicht einmal exakt wie der englische Begriff für "Gelb" geschrieben wird. Die Webadresse gelberstrom.de führt zur gleichen Webseite und arbeitet mit einem deutlich einprägsameren, bildlichen Begriff.
Rechtliche Aspekte
Bei der Wahl ihrer Domain sind Unternehmen grundsätzlich frei, sofern die Webadresse nicht bereits vergeben ist. Nach der Rechtsprechung der letzten Jahre ist jedoch ein Markenschutz bei der Auswahl der Adresse zu beachten. Gemeint ist die mögliche Verwechselungsgefahr zwischen der gewählten Webadresse und einer bereits bestehenden, bekannten Marke.
Der betroffene Markeninhaber hat die Möglichkeit, die Domain anzufechten. Neben der identischen Markenbezeichnung können auch ähnliche Begriffe eine Anfechtung rechtfertigen. Um nicht in Konflikt mit einer geschützten Marke zu geraten, sollten Unternehmen durch eine kurze Domain-Recherche drohende Übereinstimmungen ermitteln und vermeiden. Das Risiko ist besonders hoch, wenn ein Unterschied alleine durch die Top-Level-Domain (z. B. ".de" statt ".com") herbeigeführt wird.
Die Domains der Zukunft
Apropos Top-Level-Domains: Neben nationalen Kürzeln und etablierten Begriffen wie ".com" ist über die Jahre eine große Vielfalt an Kürzeln entstanden. Diese lassen sich aktiv für den Markenaufbau und die Suchmaschinenoptimierung nutzen, von Geschäftszwecken wie ".shop" bis zu regionalen Adressen wie ".berlin". Das Spektrum der Top-Level-Domains mag in Zukunft noch wachsen, vielleicht sogar bis zu vollständig individualisierbaren Webadressen.
Die Suchmaschinenoptimierung für Google und andere Suchmaschinen wird zunehmend komplexer, der Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern ist je nach Branche groß. Mit immer neuen Kriterien, die in die SEO von Webseiten einspielen, kann die Bedeutung der Domain in den Hintergrund geraten. Als einprägsame Begriffe für den menschlichen Nutzer werden sie jedoch immer relevant sein. Als Teil der Markenstrategie bleiben einprägsame Domains deshalb unerlässlich.
Fazit
Mit einer kurzen und einprägsamen Webadresse, die geografische oder relevante Begriffe rundum die Geschäftstätigkeit beinhaltet, legen Unternehmen den Grundstein für ihren Markenerfolg. Ein rechtzeitiger Blick auf existierende Marken und die Webadressen direkter Konkurrenten bei einer Google-Suche hilft, die richtige Strategie für das Domain-Marketing einzuschlagen.
brc/news.de
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