
Im Doping-Fall von Tennis-Star Jannik Sinner hat der deutsche Experte Fritz Sörgel die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) verbal heftig attackiert. Die Einigung mit dem Italiener auf eine Sperre von drei Monaten sei eine Form von Selbstaufgabe, die die Wada da betreibe, sagte der Pharmakologe im Interview dem Portal "Sport1". "Das Ausmaß, in dem sie Sinner hier entgegenkommt, ist im Ergebnis die völlige Aushebelung des Prinzips der "Strict Liability", der kompromisslosen Eigenverantwortung des Athleten, welche Substanzen in seinen Körper kommen. Das ist verheerend", sagte der Nürnberger.
Sinner war im März 2024 positiv getestet worden. Der 23 Jahre alte Südtiroler hatte angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre. Dagegen ging zunächst die Wada vor.
Am Samstag war bekanntgeworden, dass sich Sinner mit der Wada auf eine dreimonatige Sperre einigte. Bis zum 4. Mai darf der Weltranglisten-Erste keine Turniere spielen - rechtzeitig vor den French Open, die am 25. Mai in Paris beginnen, endet die Sperre. Durch die Einigung zog die Wada ihren Einspruch vor dem Sportschiedsgericht Cas zurück.
Sörgel sieht Gefahr für Zukunft des Anti-Doping-Kampfes
Sörgel sieht in erster Linie eine Gefahr für die Zukunft des Anti-Doping-Kampfes. "Damit verliert das System einen Anker, auf den Fall Sinner und einige andere wird sich in Zukunft jeder berufen und eine milde Strafe für einen positiven Dopingtest einfordern können - solange ihm irgendeine dürre Ausrede dafür einfällt", sagte der Experte.
Auch am generellen Engagement des Profi-Tennis gegen Doping ließ Sörgel kein gutes Haar. "Was den Anti-Doping-Kampf angeht, hat der Tennissport schon früher keine ruhmreiche Rolle gespielt, in diesem Fall hat er seinen Rest-Anstand über Bord geworfen", kritisierte er.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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