Der Ton zwischen den Piloten und dem Motorsportweltverband ist seit Wochen rau. Vor dem Rennen in Las Vegas macht ein wichtiger Pilot deutlich, wie groß die Frustration ist.
Mercedes-Pilot George Russell hat im Konflikt der Formel-1-Fahrer mit dem Motorsport-Weltverband Fia nachgelegt. "Es gibt einige Fahrer, die die Nase voll haben von der Situation und es scheint zu einem gewissen Grad nur in die falsche Richtung zu gehen", sagte der Brite vor dem Grand Prix in Las Vegas in Richtung von Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem und nannte die überraschende Trennung vom deutschen Renndirektor Niels Wittich ein "Paradebeispiel dafür, dass wir eben nicht eingebunden sind in diese Gespräche".
Die Fia verkündete nach dem Rennen in Brasilien den Abschied Wittichs, der den Job seit 2022 ausgeübt hatte. Wittich bestritt laut einem Medienbericht, dass er - wie von der Fia kommuniziert - zurückgetreten sei, weil er sich anderen Aufgaben zuwenden wolle.
Zwar hatten sich die Fahrer zuletzt immer wieder über ihrer Meinung nach widersprüchliche Regelauslegungen und Strafen beklagt - eine Trennung von Wittich war aber offenbar nicht das Ziel. "Es ist kein Geheimnis, dass manche nicht glücklich waren damit, welche Entscheidungen getroffen worden sind. Aber am Ende des Tages hat er mit uns zusammengearbeitet und ich denke, wir hätten helfen können, um das Problem zu verbessern", sagte Russell, der als Fahrervertreter zu den Führungskräften in der Fahrervertretung GPDA gehört.
Fahrer warten weiter auf Reaktion der Fia
Russell berichtete zudem, es habe von der Fia noch keine Reaktion gegeben auf den vor zwei Wochen von der GPDA veröffentlichten Brief. "Ich bin etwas überrascht darüber, vielleicht kommt noch was", sagte Russell. In dem Brief hatten sich die Fahrer gegen die Maßregelungen von Ben Sulayem gewehrt und geschrieben: "Unsere Mitglieder sind erwachsen, sie haben es nicht nötig, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten."
Außerdem forderten die Piloten Informationen darüber, was mit den Geldstrafen passiert. "Wir wollen diese Transparenz und verstehen, was uns von Beginn an versprochen wurde", sagte Russell. Ein Treffen mit Ben Sulayem sei nicht schwer zu bekommen. "Veränderungen und Versprechen eingelöst zu bekommen, scheint dagegen herausfordernder zu sein. Vielleicht hat die Fia oder der Präsident nicht erkannt, wie ernst es uns ist", sagte Russell zur Erklärung dafür, dass die Fahrer den Brief auf einem eigens dafür eingerichteten Instagram-Account veröffentlicht hatten. "Wir wollen mit der Fia zusammenarbeiten und das ist nach unserem Gefühl bislang überhaupt nicht passiert, zumindest nicht direkt vom Präsidenten."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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