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Triathlon-WM 2024:      Triathlon-Damen im Check: Können Deutschlands Ironman-Frauen Lucy Charles Barclay übertrumpfen?

Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen: Laura Philipp aus Deutschland jubelt über ihren Sieg. (Foto) Suche
Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen: Laura Philipp aus Deutschland jubelt über ihren Sieg. Bild: dpa/Activ’Images/IRONMAN | Bartlomiej Zborowski

Eigentlich wollte die amtierende Ironman-Weltmeisterin ihren Titel am 22. September in Nizza gar nicht verteidigen. Anfang des Jahres hatte Triathletin Lucy Charles-Barclay noch verkündet: "Mein persönliches Ziel für dieses Jahr ist die T100-Tour. Ihr werdet mich in Nizza nicht sehen." Statt eine frühe Startzusage für das erste Gastspiel der Ironman-WM der Frauen an der Côte d'Azur zu geben, versprach sich der Vorjahres-Champion also einer lukrativen Konkurrenzserie mit Rennen über eine etwas kürzere Distanz.

Es geht um Preisgelder in Millionenhöhe: So viel können Triathlon-Stars verdienen

"Für mich ist die T100 Triathlon World Tour die Richtung, in die sich unser Sport entwickelt", hatte die Britin ihren Entschluss erklärt. Organisiert wird die Rennserie T100 von der Professional Triathletes Organisation zusammen mit dem Triathlon-Weltverband an attraktiven Orten wie Miami, San Francisco, Las Vegas, Ibiza oder Singapur. Dabei geht es über 2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 18 Kilometer Laufen. Verlockend ist neben dem kurzen Format auch das Preisgeld. 20 Frauen und 20 Männer - alles Profis - sichern vertraglich ihre Teilnahme zu. Dafür werden an diesen Kreis schon umgerechnet über 2,7 Millionen Euro ausgeschüttet. Pro Rennen werden weitere rund 225 000 Euro verteilt. Die jeweiligen Gesamtsieger der Rennserie bekommen umgerechnet je knapp 190 000 Euro.

Solche Aussichten reizen auch die deutsche Weltklasse-Triathletin Anne Haug. "Als professionelle Athleten müssen wir natürlich unsere Rechnungen, Reisen, Team und so weiter bezahlen können und Rennen mit guten Preisgeldern sind natürlich attraktiver als andere", sagte die 41-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Gesundheitsbedingt hatte sie ihren Start bei einem T100 Rennen aber zuletzt absagen müssen.

Deutsche Triathletin Anne Haug: Höhere Leistungsdichte dank mehr Geld

Mittlerweile ist Haug wieder fit. Und sie ist bereit für ein Duell mit Charles-Barclay bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Denn die 31-jährige Britin hat es sich dann doch anders überlegt. Nachdem sie im vergangenen Jahr ihre Serie zweiter Plätze auf Hawaii beendet und erstmals triumphiert hatte, wird die Titelverteidigerin nun doch am Sonntag antreten.

Haug begrüßt generell die finanziellen Entwicklungen in einem Sport, der allein durch das Equipment und die Reisen äußerst kostenintensiv ist. "Es gibt aufstrebenden Athleten auch die Möglichkeit, ihren Sport professionell zu betreiben. Das wird die Qualität des Sports und Leistungsdichte positiv beeinflussen", betonte sie.

Die Leistungsdichte bei der WM in Nizza könnte kaum höher sein. Neben der Weltmeisterin von 2023 und der WM-Zweiten ist auch Laura Philipp dabei. Die 37 Jahre alte Heidelbergerin hatte es in Hawaii erstmals auf das WM-Podest geschafft und gilt auch bei dieser Auflage als Medaillenkandidatin. Mit 124 Altersklassen-Athletinnen stellt Deutschland hinter den USA und Großbritannien zudem das drittgrößte Kontingent. Qualifiziert sind auch die deutschen Triathletinnen  Daniela Bleymehl, Merle Brunnee, Laura Jansen, Julia Skala, Katharina Wolff, Laura Zimmermann, Svenja Thoes und Anne Reischmann. Insgesamt nehmen mehr als 1.400 Triathletinnen aus 65 Nationen an der Ironman-WM 2024 teil.

Wie schlagen sich die Ironman-Frauen aus Deutschland bei der WM in Nizza?

Allerdings wird es trotz intensiver Vorbereitung auch vor Ort und eingehender Streckenchecks ein Rennen mit großen taktischen Unbekannten. "Der Kurs ist für alle neu und keiner weiß so genau, wie die richtige Rennstrategie ist", sagte Haug. 2019 gewann sie in Hawaii die Ironman-WM. Dreimal wurde sie WM-Dritte unter den recht einzigartigen Bedingungen im Urlaubsparadies im Pazifik.

Trotz ihrer Weltbestzeit im Juli bei der Challenge Roth vor der ebenfalls starken Philipp lief Haugs Jahr nicht wie erhofft. Vor allem zu Beginn musste sie eine längere Pause wegen einer Virusinfektion einlegen, versichert aber nun vor dem Saison-Höhepunkt: "Die letzten vier Wochen sind sehr gut verlaufen und ich hoffe, dass ich für Nizza in guter Form bin."

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/news.de/dpa

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