Die Münchner reagierten höchst verwundert, dass Jamal Musiala nicht zu den 30 Profis gehört, die für den Ballon d'Or nominiert wurden. Nun gibt es Erklärungen aus Frankreich.
Nach der Aufregung und den kritischen Stimmen zur Nichtberücksichtigung von Bayern Münchens Nationalspieler Jamal Musiala beim Ballon d'Or hat sich Chefredakteur Vincent Garcia vom Magazin "France Football" geäußert, das den prestigeträchtigen Preis vergibt. In der Wochenendausgabe der "Mediengruppe Münchner Merkur/tz" erklärte er, dass Musialas Talent nicht infrage gestellt werde, bloß weil der 21 Jahre alte Offensivspieler nicht zu den 30 Kandidaten gehöre, die veröffentlicht worden waren.
"Tatsächlich war er 2023 dabei und auch für die Kopa-Trophy nominiert, die an den besten jungen Spieler vergeben wird. Aber wie Jude Bellingham hat sich auch sein Status weiterentwickelt, und die Erwartungen waren in diesem Jahr wahrscheinlich höher", erklärte Garcia weiter. "Infolgedessen wurde er wahrscheinlich auch anders bewertet."
Musialas Club hatte mit großer Verwunderung auf die Nichtnominierung Musialas reagiert. "Ich gönne es jedem Spieler, der für den Ballon d'Or nominiert ist, allerdings sind wir beim FC Bayern sehr überrascht, dass Jamal Musiala auf dieser Liste fehlt", hatte Sportvorstand Max Eberl der dpa gesagt. Der Goldene Ball ist eine besondere Auszeichnung im Weltfußball.
"Jamal war einer der herausragenden Spieler bei der Europameisterschaft, wurde dort in die Top-Elf gewählt und zählte zu den Torschützenkönigen des Turniers", betonte Eberl: "Zudem stand der FC Bayern auch dank der großartigen Leistungen von Jamal im Halbfinale der Champions League. Dass er nun nicht einmal zu den 30 besten Spielern der vergangenen Saison zählen soll, ist für uns völlig unverständlich."
Bayern-Abschneiden für Magazin-Chef auch ein Grund
Im Gegensatz zu Musiala stehen auf der Liste aus Deutschland Toni Kroos, der seine Karriere nach der Heim-Europameisterschaft im Sommer beendet hat, Antonio Rüdiger von Real Madrid, Florian Wirtz von Double-Gewinner Bayer Leverkusen und der Ex-Dortmunder Mats Hummels, der seine Karriere bei AS Rom fortsetzt.
Seiner Meinung nach gebe es drei Hauptgründe, warum Musiala vom Ausschuss nicht ausgewählt wurde, erklärte der Chefredakteur von "France Football": "Erstens seine mangelnden Statistiken in der Champions League, wo er zum Beispiel genauso viele Tore wie Mathys Tel erzielt hat. Das ist zu wenig für einen Spieler seines Kalibers. Auch in wichtigen Spielen wie dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid oder dem EM-Viertelfinale gegen Spanien, wo seine Leistungen nicht katastrophal, sondern eher neutral waren, konnte er nicht überzeugen."
Dass die Bayern die schlechteste Platzierung seit 2011 erreicht hätten, habe Musiala auch nicht geholfen. "Ich bin mir sicher, dass er in Zukunft auf diese Liste zurückkehren wird", meinte Garcia.
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