Im olympischen Bodenturnen der Frauen ist lange nicht klar, wer Platz drei belegt. Nach Wertungs- und sportjuristischem Hickhack ist die Bronzemedaille aus Paris nun überreicht worden.
Elf Tage nach dem Finale am Boden sowie sportjuristischen Urteilen hat die rumänische Turnerin Ana Barbosu ihre Bronzemedaille für Platz drei bei den Olympischen Spielen in Paris erhalten. Wie der nationale Turnverband auf der Plattform Instagram mitteilte, erhielt die 18-Jährige die Medaille nach dem olympischen Protokoll auf der Esplanade vor dem Rumänischen Olympischen Komitee (COSR). Geehrt wurde Barbosu durch COSR-Präsident und IOC-Mitglied Mihai Covaliu. Der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu überreichte einen Blumenstrauß. "Bei der Vergabe der Medaillen wurde Gerechtigkeit geübt", erklärte Morariu.
Durch die nachträgliche Anerkennung einer höheren Schwierigkeitswertung für US-Turnerin Jordan Chiles war Barbosu vom dritten auf den vierten Platz zurückgefallen, nachdem sie bereits mit der Landesfahne über den Schultern im Innenraum der Arena Bercy Bronze bejubelt hatte. Der rumänische Turnverband hatte daraufhin vor der Ad hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes (Cas) die Korrektur der Chiles-Wertung angefochten mit der Begründung, dass der entsprechende Antrag bei der Jury vier Sekunden zu spät eingereicht worden sei.
Barbosu denkt auch an Chiles
Dieser Argumentation folgte das Cas-Gremium und legte fest, dass der Turn-Weltverband die ursprünglichen Wertungen von 13,666 Punkten für Chiles und 13,700 Punkten für Barbosu für die Medaillenvergabe einsetzen muss. Die 23 Jahre alte US-Turnerin musste daraufhin die Bronzemedaille wieder abgeben. Dagegen legte der US-Turnverband Widerspruch beim Cas ein, scheiterte damit aber aus formalen Gründen.
"Danke an alle, die dieser Medaille ein Stückchen Bronze hinzugefügt haben", sagte Barbosu nach der Zeremonie. Sie dachte unter anderem auch an Jordan Chiles. "Es ist eine schwierige Situation für uns mit so vielen Ungewissheiten und überwältigenden Gefühlen", meinte sie. "Ich hoffe, jeder versteht, dass wir bei den Olympischen Spielen nichts falsch gemacht haben. Und dass der olympische Geist wichtiger ist als alle Missverständnisse zwischen den Behörden."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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