Schalke verliert in Nürnberg. Eine Schlüsselszene ist die Gelb-Rote Karte für Ron Schallenberg. Der DFB und der Schiedsrichter räumen einen Fehler ein.
Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 will gegen die Sperre für Ron Schallenberg nach der Gelb-Roten Karte im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg Einspruch einlegen. Das teilte der Verein am Sonntag auf der Plattform X mit. Zuvor hatten bereits der DFB und Schiedsrichter Nicolas Winter selbst den Fehler öffentlich eingeräumt.
"Die Gelb-Rote Karte gegen Schallenberg resultierte daraus, dass der Schiedsrichter in der Realgeschwindigkeit des Spiels ein verwarnungswürdiges Foulspiel wahrgenommen hatte", sagte Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit beim DFB, der WAZ. "Nach Ansicht der Fernsehbilder lässt sich diese Einschätzung jedoch nicht halten, es hätte hier keinen Feldverweis geben dürfen", gibt er zu.
Winter: "Ich würde nicht noch einmal so entscheiden."
Auch Schiedsrichter Winter räumte einen Fehler ein: "Ich habe die Bilder nach dem Spiel natürlich auch gesehen. Und ganz klar: Ich würde nicht noch einmal so entscheiden und Schallenberg Gelb-Rot zeigen. Auch, wenn es nichts mehr hilft: Ich verstehe den Ärger der Schalker, die sich alle nach Abpfiff uns gegenüber übrigens absolut sportlich fair verhalten haben, absolut", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Was war passiert? Schallenberg sah in der Nachspielzeit der ersten Hälfte beim Stand von 1:0 für die bis dahin dominierenden Gäste die zweite Gelbe Karte nach einer Verwarnung wegen Reklamierens wenigen Minuten zuvor. Im Zweikampf mit Nürnbergs ebenfalls schon verwarnten Mittelfeldspieler Caspar Jander hatte der Unparteiische ein Foul des Schalkers gesehen. Es war aber eher umgekehrt.
"Frechheit" und "Game-Changer"
"Der Nürnberger Spieler gibt Ron einen Kick gegen den Fuß", schilderte Schalkes Trainer Karel Geraerts die Schlüsselszene. Für ihn war sie "der Game-Changer". Schalkes Kapitän Kenan Karaman sprach erregt von einer "Frechheit". Für Sportdirektor Marc Wilmots drehte sich "durch die Fehlentscheidung das ganze Spiel", wie er in den Stadion-Katakomben nach dem Schlusspfiff aufgebracht vor Reportern bemerkte. Schalke verlor das Spiel gegen Nürnberg schlussendlich 1:3.
"Jeder macht Fehler, auch Schiedsrichter. Das passiert", sagte der 55-jährige Belgier: "Deshalb wäre es gut gewesen, wenn man ihn in dieser Situation hätte unterstützen dürfen. Häufig wird eingegriffen, um zu überprüfen, ob eine Gelbe Karte nicht vielleicht doch eine Rote Karte ist." Wilmots fordert eine seiner Meinung nach sinnvolle Anpassung der Regeln: "In solchen Situationen sollte der Video-Assistent in meinen Augen eingreifen dürfen."
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kns/roj/news.de
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