In Paris feiert Breaking seine olympische Premiere. Eine Athletin aus dem Flüchtlingsteam nutzt die große Bühne für eine Botschaft.
Die afghanische Breakerin Talash hat sich bei der Olympia-Premiere ihres Sports für die Frauenrechte in ihrer Heimat eingesetzt. In ihrem Battle gegen die Niederländerin India zog die 21-Jährige ihren Pulli auf der Bühne aus und zeigte einen hellblauen Umhang mit der Aufschrift "Free Afghan Women" ("Befreit afghanische Frauen"). Talash ist aus ihrer Heimat nach der Machtübernahme der Taliban geflohen und tritt in Paris als Mitglied des Flüchtlingsteams an.
Politische Botschaften sind Sportlern bei olympischen Wettkämpfen untersagt. Vor den Spielen in Tokio 2021 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) allerdings die Regel 50.2 der Olympischen Charta modifiziert. Demnach könne protestiert werden, solange die Prinzipien des Olympismus eingehalten werden, es sich "nicht direkt oder indirekt gegen Menschen, Länder, Organisationen und/oder ihre Würde richtet" und andere Sportler nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden.
Talash, die mit bürgerlichem Namen Manizha Talas heißt, dürfte deshalb nicht sanktioniert werden. Das Battle gegen India war ihr einziger Auftritt auf dem Place de la Concorde. Die Juroren, darunter die Deutsche Friederike Frost, entschieden sich einstimmig für die Gegnerin. Im Breaking treten die sogenannten B-Girls gegeneinander an, tanzen je drei kurze Runden. Am Ende jeder Runde bewertet eine Jury nach fünf Kriterien. Wer die meisten der drei Runden gewinnt, siegt im Battle.
Todesdrohungen in der Heimat
Talash war im August 2021, als islamische Fundamentalisten die Macht in Afghanistan übernahmen, mit ihrem damals zwölf Jahre altem Bruder nach Pakistan geflohen. "Wäre ich in Afghanistan geblieben, hätte ich nicht überlebt", sagte sie der BBC. "Sie hätten mich exekutiert oder zu Tode gesteinigt." In ihrer Heimatstadt Kabul habe sie Todesdrohungen erhalten.
Breaking ist erstmals bei den Olympischen Spielen. Der Tanzsport, der seinen Ursprung im Hip Hop hat, soll vor allem das junge Publikum für die Sommerspiele begeistern. Allerdings könnte es eine kurze olympische Ära werden. Während Paris sich für Breaking entschieden hatte, bevorzugt der kommende Gastgeber Los Angeles Softball und Baseball. Deshalb ist Breaking 2028 nicht im olympischen Programm, hat aber 2032 in Brisbane wieder eine Chance.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de