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Olympia 2024: Bronze-Boxer Tiafack erhält "Vorgeschmack" auf Profikarriere

Im Olympia-Halbfinale bekommt Nelvie Tiafack die Grenzen aufgezeigt. Aber die Atmosphäre in Roland Garros begeistert den Superschwergewichtler. Bei den Profis will er es nun "mehr scheppern" lassen.

Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. (Foto) Suche
Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Thibault Camus

Auch ohne den erhofften Finaleinzug machte der Auftritt auf dem ehrwürdigen Court Philippe-Chatrier vor etwa 14.000 Zuschauern bei Bronze-Boxer Nelvie Tiafack Lust auf die anstehende Profikarriere. "Definitiv, das ist absolut meins", sagte der Superschwergewichtler: "Ich finde es sehr geil, vor so einem riesigen Publikum geboxt zu haben und ich hoffe, das war ein Vorgeschmack auf die Zukunft als Profi."

Der 25-Jährige kassierte in seinem letzten Kampf als Amateur eine verdiente Niederlage. Im Olympia-Halbfinale der Gewichtsklasse über 92 Kilogramm war der Kölner beim einstimmigen Punktsieg für Tokio-Olympiasieger Bakhodir Jalolov aus Usbekistan chancenlos. Die Bronzemedaille hatte er schon vorher sicher gehabt, da sich die Halbfinal-Verlierer bei Olympia den dritten Platz teilen.

Jalolov, der bereits 14 Profikämpfe bestritt und dabei ohne Niederlage blieb, agierte technisch und taktisch deutlich reifer. "Bei den Profis werde ich weiterhin körperlich an mir arbeiten. Da werden meine Schläge auch mehr scheppern als hier, wo es mehr auf Tempo und Anzahl der Schläge geht", sagte Tiafack ohne den Anflug eines Zweifels, dass ihm der Durchbruch bei den Profis nicht gelingen könnte.

Amateurboxen "den Arsch gerettet"

Verraten wollte der Europameister von 2022 noch nicht, ob er seine Profikarriere in England oder Amerika starten werde. Klar ist für den gebürtigen Kameruner aber: Er sei "auch für die Masse ein interessanter Fighter".

Dem deutschen Amateurboxen habe er "immer wieder den Arsch" gerettet, sagte das Kraftpaket, "ich hoffe, ein anderer kann jetzt meinen Platz einnehmen". Im Deutschen Boxsport-Verband müsse sich aber "viel ändern", vor allem müssten mehr Fördergelder an die Talente fließen. Und die Sportart müsse zwingend ins olympische Programm für Los Angeles 2028 aufgenommen werden. "Wenn Boxen nicht olympisch bleibt, ist der Boxsport tot. Ganz einfach", sagte Tiafack.

Stand jetzt fehlt Boxen im olympischen Programm für 2028. Das Internationale Olympische Komitee will dies nur bei einer Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Verband als Partner ändern. Der im Vorjahr gegründete Verband World Boxing darf auf den Zuschlag hoffen.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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