Von Anfang an war das Ziel die Goldmedaille. Nur noch ein Sieg fehlt den deutschen Hockey-Männern zum Olympiasieg. Der Blick in die Vergangenheit macht Mut.
Am zweiten großen Finalsieg hintereinander zweifelt bei den deutschen Hockey-Männern niemand. "Wir gehen da mit einer richtig breiten Brust rein, denn ich glaube, die Holländer haben richtig Angst vor uns", sagte Torhüter Jean-Paul Danneberg vor dem Klassiker im Olympia-Endspiel am Donnerstag (19.00 Uhr) in Paris.
Silber hat das Team schon sicher, doch das reicht nicht. "Gold zu holen, ist und bleibt das Ziel", sagte Bundestrainer André Henning, ergänzte aber auch: "Es tut gut, dass wir mit ein bisschen mehr Gepäck nach Hause fahren und schon mal was in der Hand haben." Das war bei den vergangenen Sommerspielen nämlich nicht so. In Tokio hatte es vor drei Jahren nur zum enttäuschenden vierten Platz gereicht.
In der Vorrunde siegte Deutschland schon
Wie vor zwölf Jahren beim bislang letzten deutschen Gold-Coup in London geht es nun gegen die Niederlande. Das 2:1 aus dem Jahr 2012 würde die Nachfolge-Generation im Finale gerne wiederholen und eineinhalb Jahre nach dem dramatischen WM-Triumph in Indien gegen Belgien auch in Paris wieder jubeln.
"Wir gewinnen öfter gegen die. Die wissen ganz genau, dass wir die Qualität haben, sie zu schlagen - so wie in der Gruppenphase", sagte der 21-jährige Danneberg. In der Vorrunde siegte Deutschland mit 1:0, für den starken Europameister Niederlande war es die bislang einzige Niederlage im Turnier.
Und der Blick in die Statistik macht Mut. Bei den bislang letzten drei Finalteilnahmen bei Olympia 1992, 2008 und 2012 gab es ausschließlich deutsche Siege. Auch die vergangenen vier Begegnungen gegen die Niederländer gewann allesamt die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes. "Zwei direkt und zwei im Shootout. Das ist einer Serie, die gegen Holland nicht so viele haben", sagte Coach Henning: "Das gibt uns Selbstbewusstsein, das wird ein tolles Finale. Ich gehe davon aus, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird."
Nur ein Ausrutscher im Olympia-Turnier
Doch was bringt der Blick in die Vergangenheit? "Juckt keinen Menschen", sagte Stürmer Niklas Wellen zum 1:0 in der Vorrunde: "Wenn du jetzt denkst, du kannst sie deswegen auch am Donnerstag schlagen - das hat nichts damit zu tun." Das Finale sei etwas ganz anderes. "Es geht um viel, viel mehr. Das kann man nicht vergleichen", sagte Wellen.
Die Niederländer steigerten sich in den vergangenen eineinhalb Jahren enorm, wurden 2023 in Mönchengladbach Europameister, während Deutschland als Vierter leer ausging. Auch bei den Sommerspielen hinterließen sie bislang spielerisch den besten Eindruck. Durch ein 4:0 gegen Spanien zogen sie ins Endspiel ein. Deutschland hatte beim 3:2 gegen Indien mehr Mühe. Von sieben Spielen gewann das DHB-Team im Stade Yves-du-Manoir aber sechs, musste sich nur in der Vorrunde Spanien mit 0:2 geschlagen geben.
Kapitän Mats Grambusch wurde 2012 kurz vor Olympia noch aus dem deutschen Team gestrichen und musste aus der Ferne zusehen, wie seine Kollegen Gold holten. Danach hatten die Olympiasieger eine besonders ausschweifende Party auf dem Kreuzfahrtschiff MS Deutschland gefeiert, bei der auch Sachschaden entstanden war.
"Das war damals eine unfassbare Mannschaft, genauso wie die Holländer", erinnerte sich der 31-jährige Grambusch an das Sportliche in London: "Zwölf Jahre später wird es wieder genauso sein. Wir können neue Geschichte schreiben, da freue ich mich drauf."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de