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Hamburger SV News: Saisonauftakt in der 2. Liga: Ein Ex-Klassiker im Unterhaus

Den Zweitliga-Saisonauftakt umweht ein Hauch von Geschichte. Der 1. FC Köln gegen den HSV war ein Bundesliga-Klassiker. Jetzt treffen sie sich wieder - eine Liga tiefer. Das soll sich schnell ändern.

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Aktuelle News über den Hamburger SV lesen Sie auf news.de. Bild: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Ein Erstliga-Klassiker zum Jubiläum der 2. Fußball-Bundesliga: 1. FC Köln gegen Hamburger SV - ein traditionsreiches Duell, nur eben nicht mehr erstklassig. Zwei prägende Bundesliga-Gründungsmitglieder gegeneinander zum Saisonauftakt 50 Jahre nach Einführung der 2. Bundesliga - mehr Geschichte geht kaum im Unterhaus.

Die Vorfreude auf die Partie des Absteigers aus dem Rheinland gegen das mittlerweile Zweitliga-Dauermitglied aus dem Norden am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) ist riesig. "Wir hätten, glaube ich, 100.000 Tickets für das Spiel verkaufen können", sagte Kölns Lizenz-Chef Thomas Kessler. "Ich glaube, das ist eine Hausnummer zum Start in eine Zweitliga-Saison. Ein toller Rahmen."

Wiedersehen mit dem Kult-Trainer

Tatsächlich werden 50.000 Zuschauer im ausverkauften RheinEnergieStadion Platz finden. Für die FC-Anhänger kommt es zu einem ganz besonderen Wiedersehen. Steffen Baumgart wird als HSV-Trainer die Arena betreten, in der er zweieinhalb Jahren bis Ende 2023 den Kölner Trainer-Dompteur gab.

Der 52-Jährige wurde in Köln zum Kult und der Effzeh zu einem seiner Herzens-Vereine - und das nicht nur wegen seiner Erfolge wie die Qualifikation für die Europa Conference League und den Einzug in die Gruppenphase der Conference League ein Jahr später.

"Dass das ein besonderes Spiel für mich ist, das wird es auch noch in zehn Jahren sein, weil ich eine schöne Zeit in Köln hatte", sagte Baumgart vor der Reise in den Westen. "Dass diese Konstellation für den ersten Spieltag etwas Besonderes ist, steht außer Frage." Er beobachte die Kölner Mannschaft auch intensiver "als vielleicht die eine oder andere, weil man mit den Jungs auch etwas erlebt hat".

HSV als Negativ-Beispiel für den 1. FC Köln

Knapp zwei Monate nach seinem Abschied in Köln begann er beim HSV, dessen Fan er schon seit Kindertagen ist. Weil die Hamburger aber auch unter ihm den Aufstieg verpassten und die Kölner den Abstieg nicht mehr vermeiden konnten, kommt es nun zum Wiedersehen in Liga 2.

Im Hamburger SV empfangen die Kölner eine Mannschaft, die bewiesen hat, wie schwer das Projekt Wiederaufstieg ist. Die Hanseaten versuchen zum siebten Mal, in die Bundesliga zurückzukehren. Keiner der aktuellen Zweitligisten ist so lange durchgehend in der 2. Bundesliga.

"Grundsätzlich ist es sehr schwer, aus der 2. Liga aufzusteigen", sagte auch Kölns Lizenz-Chef Kessler. Der HSV sei ein gutes Beispiel dafür. "Aber auch andere Traditionsvereine, die in den letzten Jahren in die 2. Liga gegangen sind, tun sich schwer, sich da oben wieder festzusetzen und um den Aufstieg zu spielen." Man brauche "einen extrem langen Atem".

Kölner Mannschaft blieb zusammen

Den Kölnern ist es immerhin gelungen, dass ihre Mannschaft nach dem Abstieg nicht auseinander gefallen ist. Die Folgen der gegen sie verhängten Transfersperre konnten sie so abmildern. Von den Leistungsträgern ging Innenverteidiger Jeff Chabot. Der 24-Jährige wechselte zum VfB Stuttgart.

Stürmer Davie Selke - mit sechs Toren in der vergangenen Saison bester FC-Torschütze - einigte sich mit den Kölnern nicht über eine Vertragsverlängerung und ging zu Freitagsgegner HSV. Ob der 29-Jährige nach seinem überstandenen Mittelfußbruch zum Kader der Hamburger gehört und es ebenso wie bei Baumgart zu einer Begegnung mit seiner jüngsten Vergangenheit kommt, ist offen.

Neu an der Seitenlinie beim FC steht Gerhard Struber als Nachfolger des glücklosen Timo Schultz. Für den Österreicher ist Köln die erste Trainerstation in Deutschland. Geprägt wurde der 47-Jährige durch die RB-Schule. Das Spiel gegen den HSV ist auch für ihn eine erste Standortbestimmung. "Wenn man gegen einen Gegner spielt, der aufsteigen möchte, ist es ein guter Test, um direkt zu sehen, wo man steht", sagte er.

Baumgarts erste vollständige Vorbereitung beim HSV

Für seinen HSV-Kollegen und Vor-Vorgänger Baumgart gilt allerdings Ähnliches. Der neue Sportvorstand Stefan Kuntz stärkte ihm vor der Saison den Rücken trotz des verpassten Aufstiegs. Baumgart konnte so erstmals eine vollständige Vorbereitung bestreiten und seine Fußball-Idee ins Team implementieren.

An den Ansprüchen hat sich nichts geändert. "Wir wollen aufsteigen. Das ist ein klares Ziel. Da machen wir auch keinen Hehl draus. Weil es auch gar nicht anders geht an dem Standort", sagte Baumgart. Er hoffe, dass er und die Mannschaft der Zielstellung gerecht werden. "Wenn wir dem nicht gerecht werden, weiß ich nicht, ob Sie lange mit mir reden", fügte er in der Medienrunde am Mittwoch hinzu. "Ich hoffe, dass sie lange mit mir reden."

Er freue sich, dass er diesen Auftakt haben dürfe. "Das war's dann auch", meinte Baumgart und fügte hinzu. "Wie sagt man so schön: nur der HSV. Und so wollen wir dort auch hinfahren und dementsprechend dort auftreten."

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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