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Olympia 2024: Team-Aus in Paris: Dauser zwischen Bedauern und Freude

Die deutschen Turner sind erneut nicht ins Team-Finale gekommen. Nun beginnt die Fehlersuche. Lukas Dauser und Nils Dunkel haben noch einen Olympia-Auftritt.

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Olympia - Wo die Welt zusammenkommt, um sportliche Höchstleistungen zu feiern. Mehr erfahren auf news.de. Bild: Adobe Stock / malachy120

Am Laptop im Deutschen Haus wurde aus der Befürchtung Gewissheit. Die deutschen Turner sind einmal mehr am angestrebten Einzug ins Mannschaftsfinale gescheitert, haben aber bei den Olympischen Spielen in Paris durch den starken Lukas Dauser und Nils Dunkel ein finalloses Debakel wie drei Monate zuvor bei den Europameisterschaften abgewendet. "Fürs Team war es ein bisschen schade, dass wir es nicht geschafft haben ins Finale. Aber ich denke, das war nach unserer Subdivision schon ein bisschen klar, dass da noch starke Teams kommen", sagte Barren-Weltmeister Dauser.

Stunden nach dem eigenen Auftritt in der Arena Bercy saßen Dauser, Dunkel, Andreas Toba, Pascal Brendel und Timo Eder vor den Bildschirmen und mussten hilflos mit ansehen, wie Mannschaft um Mannschaft an ihnen vorbei turnte und der ersehnte Final-Rang verloren ging. 245,395 Punkten reichten letztlich nur zum elften Platz unter zwölf Auswahlriegen. "Team ist natürlich schade, das ist immer das große Ziel. Dass es auch so deutlich nicht gereicht hat, macht mich schon ein bisschen traurig", sagte Dunkel. Er wisse auch, dass an Platz acht mit dem Team auch Kaderplätze hingen. "Das schmerzt schon." Gut zwei Punkte fehlten zu Platz acht.

Grund zur Freude hatten lediglich der durch eine Oberarmverletzung eingeschränkte Dauser und sein Trainingskamerad Dunkel. Nur fünf Wochen nach seinem Muskelbündelriss im rechten Bizeps präsentierte sich der Barren-Weltmeister an seinem Spezialgerät stark. Als Fünfter mit 15,166 Punkten turnt der 31-Jährige am 5. August um die Medaillen.

Der Hallenser Dunkel erreichte als bester deutscher Mehrkämpfer mit 81,232 Zählern das Finale im Sechskampf an diesem Montag. "Im Endresultat bin ich super happy, erstes Einzelfinale bei Olympischen Spielen", sagte der 27-Jährige.

Mehrere Gründe fürs Team-Aus

Über allem aber stand die herbe Enttäuschung über das Olympia-Aus für die Mannschaft, nur drei Monate, nachdem dies auch schon bei der EM in Rimini passiert war. Für Dauser gab es dafür gleich mehrere Gründe. Er habe wegen seiner Oberarmverletzung nur an Barren und Boden turnen können, Lucas Kochan (Cottbus) sei wegen eines Kreuzbandrisses von vornherein ausgefallen, in der ersten Gruppe würden die Kampfrichter gemeinhin Übungen nicht so hoch bewerten und es habe am Pferd einen Sturz gegeben, "der uns schon ordentlich wehtut".

"Viele Standfehler" konstatierte Bundestrainer Valeri Belenki bei seinen Athleten, wollte aber keine zu harte Kritik üben. "Großes Lob an die Mannschaft. Ich bin der Meinung, die haben sich zusammengerissen", befand der 54-Jährige. Inwiefern das zweite verpasste Team-Finale Einfluss auf die anstehenden Gespräche über eine Vertragsverlängerung haben werden, bleibt zunächst offen.

Dauser freut sich aufs Barren-Finale

Aus Sicht von Lukas Dauser trifft den Bundestrainer keine Schuld. "Wir haben einfach zu viele Kleinigkeiten gehabt. Deswegen sind wir nicht auf die Punkte gekommen, die letztlich für Platz acht gereicht hätten. Wir sind jetzt nicht enttäuscht. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht", urteilte der Schützling von Trainer Hubert Brylok in Halle/Saale.

"Für mich persönlich war es super", sagte der 31-jährige Dauser. Wenngleich seine Barrenübung "weit weg von Perfektion" war, zog er souverän ins Finale ein. "Ich finde es geil. Ich freue mich richtig drauf, da nochmal rausgehen zu können am 5. August und nochmal eine schöne Barrenübung zu turnen", sagte er und verließ das Deutsche Haus mit einem zufriedenen Lachen.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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