Von Rachel Boßmeyer, Jörg Soldwisch und Stefan Tabeling, dpa - Uhr

Olympia-Eröffnung 2024 in Paris: So bewegend war die Eröffnungsfeier trotz Dauerregens

320.000 Fans säumten das Ufer der Seine, auf den Tribünen tummelte sich reichlich Prominenz und große Show-Acts sorgten für Emotion pur. Die Eröffnungsfeier zu den Olympischen Sommerspielen 2024 fiel trotz heftigen Regens spektakulär aus.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sind mit einer fulminanten, stargespickten Show eröffnet worden. (Foto) Suche
Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris sind mit einer fulminanten, stargespickten Show eröffnet worden. Bild: picture alliance/dpa/bildbyrån-Pool | Joel Marklund
  • Olympische Sommerspiele 2024 in Paris eröffnet
  • Prachtvolle Zeremonie im Dauerregen: Lady Gaga und Céline Dion als Stargäste
  • Olympische Flamme entzündet: Diese Highlights der Eröffnungsshow bleiben unvergessen

Als Céline Dion auf dem Pariser Eiffelturm mit einem atemberaubenden Auftritt "L'Hymne à l'amour" sang, hatte die spektakuläre Ouvertüre der XXXIII. Olympischen Spiele am 26. Juli 2024 ihren Höhepunkt erreicht. Nicht einmal der Pariser Dauerregen konnte der erkrankten Grande Dame bei ihrem bewegenden Auftritt etwas anhaben. Zuvor hatte schon Lady Gaga im Schatten der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame mit einer Revue-Einlage für große Eleganz gesorgt. Die Eröffnungsfeier gestaltete sich zu einer knallbunten Show mit Feuerwerk, Laser-Show und spektakulären Bildern entlang der Wahrzeichen von Paris - und sendete auch eine Friedensbotschaft in die Welt.

Zuvor hatten sich die rund 6.800 Athleten bei einer beeindruckenden Boots-Parade auf der Seine der Weltöffentlichkeit präsentiert, auf dem deutschen Schiff schwenkten Basketball-Star Dennis Schröder und Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner stolz die Fahne.

Hier gibt's weitere Infos zu Olympia 2024:

Bewegende Friedensbotschaft bei der Olympia-Eröffnung

Um 22.54 Uhr erklärte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron die Spiele für eröffnet. IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuvor seine Rede mit der Hoffnung auf eine bessere politische Weltlage verknüpft. "Nun sind wir Teil von einem Event, das die Welt in Frieden vereint", sagte der 70-Jährige: "In einer Welt, die von Kriegen und Konflikten zerrissen ist, können wir dank dieser Solidarität heute Abend alle zusammenkommen und die Athleten von 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam vereinen."

Sport-Prominenz trägt olympische Fackel - dieses Duo entzündete die Olympia-Flamme

Die Entzündung des olympischen Feuers wurde zum großen Geheimnis. Erst übernahm Fußball-Idol Zinédine Zidane das Feuer, dann war Tennis-Rekordmann Rafael Nadal an der Reihe. Per Boot - zusammen mit den Sport-Legenden Carl Lewis, Serena Williams und Nadia Comăneci- ging es weiter über die Seine. Schließlich entfachten um 23.22 Uhr die dreimalige Leichtathletik-Olympiasiegerin Marie-José Pérec und der zweimalige Judo-Champion Teddy Riner in den Tuilerien am Louvre einen Ring mit sieben Metern Durchmesser, der an einem 30 Meter hoch schwebendem Ballon hing.

Es wurde eine Show mit viel Flair und vielfältigen Show-Acts. Von französischen Chansons über French Cancan, Hochseilakte und einem Laufsteg zum DJ-Set - Frankreich wollte sich bei der enorm aufwändigen Show unterhaltsam und vielseitig zeigen.

Regenponcho als wichtigstes Utensil: Pariser Eröffnungsshow säuft ab

Nur das Wetter spielte nicht mit. Grauer Himmel und viel Regen trübten die bunte Parade vor rund 320.000 Zuschauern, darunter auch 120 Staats- und Regierungschefs wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Spaniens König Felipe VI. Die Ehrentribüne befand sich aber immerhin im Trockenen, während ansonsten der Regenponcho zu den wichtigsten Utensilien gehörte.

Großaufgebot an Sicherheitskräften und Sperrung des Luftraums begleiten Olympia-Eröffnung in Paris

Paris glich am Freitag einem Hochsicherheitstrakt. 45.000 Sicherheitskräfte waren während der Eröffnungsfeier im Einsatz. Auch 650 Spezialkräfte und 800 Soldaten wurden rekrutiert. Der Luftraum im Umkreis von 150 Kilometern um Paris wurde für den Abend geschlossen. Die Ufer der Seine, auf der die Parade stattfand, waren weitläufig für den Autoverkehr gesperrt. Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Das sollte die Stimmung aber nicht stören. Erstmals in der Geschichte der Spiele wurde die Zeremonie nicht in einem Stadion, sondern auf dem Wasser durchgeführt. Auf einer Länge von sechs Kilometern fuhren die Sportler von der Pont d'Austerlitz an zwölf Bühnenbildern mit rund 2.000 Künstlern vorbei bis zum Trocadéro am Eiffelturm. Los ging es mit einem Feuerwerk in den französischen Nationalfarben.

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Deutsche Mannschaft schon früh auf dem Wasser

Die deutsche Mannschaft bestieg bereits das dritte Boot, zusammen mit Afghanistan, Südafrika, Albanien und Algerien. Rund 150 deutsche Athleten und 100 Trainer, Betreuer und Offizielle waren mit an Bord. "Es ist die größte Ehre, die man bekommen kann. Ich freue mich, dass ich mit Anna-Maria hier nun stehen und Deutschland repräsentieren kann", sagte ein bestens aufgelegter Fahnenträger Schröder, ausgestattet mit einem rosa Fischerhut. 

Musikalische Höhepunkte waren die Auftritte von Lady Gaga, die erneut auf Französisch sang, und vor allem von Céline Dion. Über einen Auftritt der 56-jährigen, in Frankreich stark verehrten Sängerin war seit Tagen spekuliert worden. Dion hatte 2022 bekannt gemacht, dass bei ihr das sogenannte Stiff-Person-Syndrom, eine seltene neurologische Erkrankung, diagnostiziert worden sei. Die Krankheit könne überall im Körper zu Muskelkrämpfen führen.

Olympische Sommerspiele 2024 finden bis zum 11. August in Paris

In den kommenden zwei Wochen werden rund 10.500 Athleten in 329 Disziplinen um die Medaillen kämpfen. Die Wettbewerbe an weltberühmten Orten wie dem Eiffelturm, auf dem Place de la Concorde, in den Gärten von Schloss Versailles und sogar beim Surfen auf Tahiti sollen prächtige Bilder liefern. Das deutsche Team geht mit rund 430 Sportlern an den Start und will den Abwärtstrend der vergangenen Spiele stoppen. Vor drei Jahren in Tokio verzeichnete die deutsche Mannschaft mit 37 Mal Edelmetall die schwächste Ausbeute seit der Wiedervereinigung.

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/news.de/dpa

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