Fälle von Tierquälerei beschäftigen die Dressur seit Monaten. Jetzt kommt vor den Spielen in Paris ein besonders prominenter Fall hinzu.
Die Sperre der britischen Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin wegen eines tierschutz-relevanten Trainings-Videos überrascht das deutsche Olympia-Team. "Wir haben das zunächst aus den Medien erfahren, kennen das Video nicht", sagte Delegationsleiter Dennis Peiler der Deutschen Presse-Agentur. "Aber solche Nachrichten sind immer schlecht für den Sport." Fälle von Tierquälerei in den USA und in Dänemark beschäftigen die Dressurszene seit einigen Monaten.
Der Weltverband FEI hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass Dujardin vorläufig suspendiert worden sei. Die 39-Jährige habe bis zum Abschluss von Untersuchungen wegen eines Videos selbst darum gebeten. Auf dem Video sei zu sehen, wie Dujardin gegen das Wohlergehen eines Pferdes handele. Sie selbst habe zugegeben, dass ihr Verhalten unangemessen gewesen sei.
Damit wird bei den Spielen in Paris eine der größten Konkurrentinnen des deutschen Dressur-Teams um Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl fehlen. Die britische Mannschaft, die bisher als Gold-Favorit galt, ist durch das Fehlen von Dujardin deutlich geschwächt. Peiler wollte die sportlichen Auswirkungen nicht kommentieren. "Wir konzentrieren uns auf uns und schauen nicht auf die möglichen Ergebnisse anderer Teams", sagte der Sport-Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. "Wir müssen unsere Leistung bringen."
Nach Angaben des britischen Verbandes BEF wird im Fall Dujardin "Fehlverhalten im Tierschutz" untersucht. "Die erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend und die Konsequenzen weitreichend", hieß es weiter. Dujardin selber hatte sich in einer Stellungnahme entschuldigt, ohne im Detail auf das Video mit dem Training einer Schülerin einzugehen. "Ich schäme mich zutiefst und hätte in dem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen", schrieb sie in einer Stellungnahme.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de