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Olympia 2024: Beach-Volleyballer wohnt nicht im Olympischen Dorf

Steven van de Velde ist niederländischer Beach-Volleyballer und Olympia-Starter. Eine Tat aus seiner Vergangenheit sorgt für viel Kritik. Van de Velde will der Aufmerksamkeit in Paris entgehen.

Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. (Foto) Suche
Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Thibault Camus

Der vor acht Jahren in England wegen des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen zu einer Haftstrafe verurteilte niederländische Beach-Volleyballer Steven van de Velde wird während der Olympischen Spiele in Paris nicht im olympischen Dorf wohnen. Wie das Niederländische Olympische Komitee mitteilte, wird der 29-Jährige, der mit Beach-Partner Matthew Immers antritt, während des Großereignisses in einer alternativen Unterkunft leben. Das erfolge auf van de Veldes Wunsch.

Er will zugleich in Paris Medien keine Auskünfte geben. Das Niederländische Olympische Komitee führt diese Maßnahmen nach eigenen Angaben "in enger Absprache mit dem Athleten und seinen Teamkollegen" durch. Man wolle "ein sicheres sportliches Umfeld für alle Olympia-Teilnehmer" gewährleisten.

Eine Petition fordert seine Disqualifikation

Die Olympia-Teilnahme von van de Velde polarisiert. Eine Petition auf der Online-Plattform "change.org" forderte die Disqualifikation des Niederländers von den Spielen in Paris. Mehr als 47.000 Menschen haben bisher unterzeichnet.

Van de Velde, zum Tatzeitpunkt 19, wurde in England wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach der Verbüßung eines Teils seiner Strafe wurde er in die Niederlande überstellt.

Die Verbände geben van de Velde Rückhalt

Der Niederländische Volleyball-Verband stützt van de Velde, der sich nach Verbandsangaben nach der Entlassung professionelle Hilfe gesucht hat. "Wir kennen die Geschichte von Steven", hatte Generaldirektor Michel Everaert erklärt. "Er erweist sich als vorbildlicher Profi und Mensch, und seit seiner Rückkehr gibt es keinen Grund, an ihm zu zweifeln."

Van de Velde sei wieder vollständig in die niederländische Volleyballgemeinschaft integriert. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen wurde er gemeinsam mit seinem Partner Immers als Team für die Olympischen Spiele in Paris nominiert.

"Es war der größte Fehler meines Lebens"

"Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen und muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens", wurde van de Velde, der seit 2017 wieder an internationalen Turnieren teilnimmt, in der einstigen Mitteilung aus einem früheren Interview zitiert. Dem Beach-Volleyballer ist nach eigener Aussage bewusst, dass die Nominierung "im Vorfeld des größten Sportereignisses der Welt die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich zieht".

Das Niederländische Olympische Komitee erklärte, dass es die "Auswirkungen der unvorhergesehenen erneuten Aufmerksamkeit, insbesondere in den sozialen Medien, für diejenigen" bedaure, "die mit Traumata aufgrund von Sexualdelikten und grenzüberschreitendem Verhalten zu kämpfen haben."

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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