Neun Tage vor ihrem ersten Olympia-Spiel gegen Australien sind die deutschen Fußballerinnen vor großer Kulisse in Hannover gefordert. Die große Frage ist, wie die Packung von Island nachwirkt?
Ausgelassene Stimmung mit etwa 40.000 Zuschauern und eine Würdigung für Horst Hrubesch bei seinem letzten Heimspiel als Bundestrainer. Dazu die offizielle Verabschiedung von Svenja Huth und Melanie Leupolz - und ganz viel Vorfreude auf Olympia. So stellt sich der DFB das letzte Länderspiel seiner Fußballerinnen vor den Sommerspielen am Dienstag (19.00 Uhr/ARD) gegen Österreich in Hannover vor. Nach dem 0:3 in Island muss das Nationalteam aber erst mal die Kurve kriegen, damit der Medaillentraum für Paris realistisch bleibt.
"Nach der letzten Partie haben wir ein bisschen was gutzumachen", räumte Hrubesch ein und hofft auch auf die große Kulisse: "Ich glaube, dass es jedem da Spaß machen wird, da Fußball zu spielen." Vor dem letzten EM-Qualifikationsspiel - die DFB-Spielerinnen haben sich längst die Teilnahme für die Schweiz 2025 gesichert - ist der Druck aber gewachsen: Mit einer Leistung wie in Island am vergangenen Freitag haben die deutschen Fußballerinnen bei den Sommerspielen keine Chance, über die Vorrunde hinauszukommen.
Gegen Australien geht es bei Olympia los
"Dass wir da ein anderes Gesicht zeigen wollen wie zuletzt in Island ist auch klar", sagte Hrubesch vor der Generalprobe in Hannover und nach der höchsten Niederlage seiner beiden Amtszeiten bei den DFB-Frauen. "Es ist unser letztes Spiel vor Olympia und das wollen wir positiv gestalten."
Beim olympischen Turnier startet die deutsche Auswahl am 25. Juli in Marseille gegen den WM-Vierten Australien. Die weiteren Vorrunden-Gegner sind Rekord-Weltmeister USA (28. Juli) ebenfalls in Marseille und Sambia (31. Juli) in Saint-Étienne.
Gegen Österreich erlebt Hrubesch sein 20. Länderspiel als Interimscoach bei den DFB-Frauen. Nach 2018 war der heute 73-Jährige im vergangenen Jahr nach der Erkrankung von Voss-Tecklenburg zum zweiten Mal eingesprungen - weil er mit den "Mädels", wie er die Spielerinnen nennt, unbedingt nach Paris wollte. Seit 2016, als Hrubesch mit der männlichen U21 Silber holte, ist das HSV-Idol davon beseelt, noch einmal ins olympische Dorf und ins Finale einzuziehen.
Verabschiedung von zwei Olympiasiegerinnen von 2016
Beim Gold-Triumph 2016 in Rio erlebten dies Alexandra Popp, Svenja Huth und Melanie Leupolz mit, die alle auf dem Platz standen. Huth (VfL Wolfsburg) und Leupolz (inzwischen Real Madrid) waren beide noch beim WM-Debakel 2023 in Australien dabei, haben später aber nach 88 beziehungsweise 79 Länderspielen ihren Rücktritt erklärt. Die langjährigen Stammspielerinnen werden in Hannover geehrt.
Auf Popp werden sich danach besonders viele Augen richten - wenn sie zum Einsatz kommt. Die Kapitänin war wegen einer Fußreizung nicht in Island dabei, trainierte bei ihrem Club VfL Wolfsburg und absolvierte am Sonntag nicht das komplette Mannschaftstraining.
Hrubesch kann jedenfalls auf die zuletzt gesperrte und so wichtige Mittelfeldspieler Lena Oberdorf bauen. "Richtung Olympia werden wir bisschen weiter sein, wenn wir das zweiteSpiel hinter uns haben", sagte der Chefcoach. Auch die Spielerinnen wie Bayern-Stürmerin Klara Bühl sind sich der schwierigen Situation nach der Lehrstunde von Reykjavik bewusst: "Wir wissen, dass das nicht unser bestes Spiel war, aber wir haben direkt die Chance, es besser zu machen – und die wollen wir auch nutzen."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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