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Fußball-EM 2024: Gegen den Schwarzmarkt - EM-Tickets zu Mondpreisen

Auch in der K.-o.-Runde ist die Nachfrage nach Tickets enorm hoch. Die UEFA warnt davor, bei Fremdanbietern im Internet Karten zu kaufen.

Der EM-Spielball für die UEFA EURO 2024 liegt auf dem Rasen. (Foto) Suche
Der EM-Spielball für die UEFA EURO 2024 liegt auf dem Rasen. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Auch rund um die Stadien der K.-o.-Runde stehen sie wieder, die Fans mit fragendem Blick und selbstgemachten Schildern aus Papier oder Pappe. "Suche Karten", ist in verschiedenen Varianten zu lesen. Andere fragen, womöglich etwas zurückhaltender: "Wer braucht noch Tickets?" Finden sich beide, werden im Geheimen Preisverhandlungen geführt.

Die Nachfrage nach Eintrittskarten zu Partien der Fußball-EM überstieg lange vor dem Turnier und übersteigt noch immer bei Weitem das Angebot. Die Europäische Fußball-Union schrieb von 50 Millionen Anträgen für knapp 2,3 Millionen Tickets auf dem frei zugänglichen Markt. Das weckt Begehrlichkeiten - für das Finale am 14. Juni finden sich im Internet abseits des UEFA-Portals Angebote für Tickets zum mittlerweile acht- bis zehnfachen Preis, Tendenz steigend.

UEFA warnt - Tickets können storniert werden

Der Dachverband warnt die Fans "vor nicht autorisierten Ticketverkäufern", die versuchen würden, "die hohe Nachfrage auszunutzen, indem sie Tickets auf dem Sekundärmarkt anzubieten". Vor dem Turnier seien knapp 10.000 vermeintliche Tickets storniert worden, inzwischen ist die Zahl noch höher. Die Weitergabe gekaufter Tickets über die offizielle App ist technisch problemlos möglich, der gewinnbringende Weiterverkauf von der UEFA aber nicht erlaubt.

Einer der Anbieter im Internet ist das in der Fußballbranche bekannte und umstrittene Unternehmen Viagogo. Die gelisteten Tickets "stammen aus verschiedenen Quellen", sagte Julian Dwenger, verantwortlich für "Geschäftsentwicklung und Partnerschaften" auf dpa-Anfrage, er nannte "multinationale Veranstalter, professionelle Wiederverkäufer, Inhaber von Firmenkarten, Sponsoren und natürlich vor allem auch Fans".

Die Ticketpreise bei Viagogo würden nicht vom Unternehmen festgelegt. "Vielmehr bestimmen die Verkäufer den Preis und die Fans entscheiden, ob sie zu diesem Preis und entsprechend ihrem Budget ein Ticket kaufen wollen", sagte Dwenger. Viagogo funktioniert als Ticketbörse, als Vermittler.

Die UEFA teilte mit: "Die UEFA hat bereits rechtliche Schritte gegen sekundäre Ticketverkaufsseiten eingeleitet, einschließlich Viagogo." Zu finden sind mehrere ähnliche Internetseiten. Die Verbraucherzentrale warnt vor Anbietern, die den Anschein erwecken, eine offizielle (Vor-)Verkaufsstelle zu sein.

Preisliste für das Finale: 95 bis 2000 Euro

Die Preispolitik der UEFA ist öffentlich einsehbar, für das Endspiel startete der Preis bei 95 Euro, die "Prime Seats" in der höchsten Kategorie sind 2000 Euro wert. Dazu kommen noch teurere Hospitality-Angebote. Beide Finalteilnehmer bekommen Kontingente zugesprochen, die von den jeweiligen Verbänden ausgegeben werden. Der Deutsche Fußball-Bund nutzte zuletzt ein Punktesystem für seine Fan-Club-Mitglieder. Über das UEFA-Portal werden Rückläufer angeboten, die Chance, eine Karte zu ergattern, sind gering.

Der Verband sieht in der Abkehr von Papiertickets, die Nostalgiker mit Sammelalben hart getroffen hatte, einen entscheidenden Vorteil zur Bekämpfung des Schwarzmarktes. Die UEFA kann einsehen, aus welcher Quelle Tickets weitergegeben werden. Passiert das im großen Stil, schreitet der Verband ein. An Gäste weitergegeben dürfen Karten, sofern "eine solche zulässige Weitergabe keine zusätzliche Gegenleistung des Adressaten über den Nennwert des Tickets hinaus erfordert", steht in den Geschäftsbedingungen. Aufgeführt wird auch, dass Tickets an "einen Freund oder ein Familienmitglied" weitergegeben werden dürfen.

Entsprechend bewegen sich Kleinanbieter vor dem Stadion in einer Art Graubereich. Familienmitglieder sind es nicht, der Begriff des Freundes scheint hier dehnbar. Entscheidend bleibt, um nicht aus dem Graubereich auf den Schwarzmarkt zu landen, dass nicht im größeren Stil gedealt wird - und dass die Tickets nicht zu Mondpreisen verkauft werden.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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