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Olympia 2024: Wirbel um Olympia-Teilnahme von Beach-Volleyballer

Der niederländische Beach-Volleyballer Steven van de Velde ist für Olympia qualifiziert. Wegen eines schlimmen Vorfalls in der Vergangenheit ist seine Teilnahme umstritten.

Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. (Foto) Suche
Die olympische Goldmedaille 2024: Ein sechseckiges, poliertes Eisenstück vom Eiffelturm wird in jede Gold-, Silber- und Bronzemedaille eingebettet, die den Olympia-Athlet:innen um den Hals gehängt werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Thibault Camus

Die Olympia-Nominierung des niederländischen Beach-Volleyballers Steven van de Velde sorgt für Aufsehen. Der mittlerweile 29 Jahre alte Sportler ist 2016 in England wegen des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Eine Petition auf der Online-Plattform "Change.org" fordert die Disqualifikation des Niederländers von den Paris-Spielen. Diese fand bisher mehr als 12.000 Unterzeichner (Stand 2. Juli). Zahlreiche internationale Medien berichteten über die Nominierung.

Van de Velde, zum Tatzeitpunkt 19, wurde in England wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach der Verbüßung eines Teils seiner Strafe wurde er in die Niederlande überstellt.

Verband steht hinter van de Velde

Der niederländische Volleyball-Verband Nevobo veröffentlichte ein Statement seines Spielers und unterstützt ihn. "Wir kennen die Geschichte von Steven", wurde Generaldirektor Michel Everaert auf der Internetseite des Verbandes zitiert. Van de Velde sei inzwischen wieder vollständig in die niederländische Volleyballgemeinschaft integriert. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen wurde er gemeinsam mit seinem Partner Matthew Immers als Team für die Olympischen Spiele in Paris nominiert.

"Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen und muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens", wurde van de Velde in der Mitteilung aus einem früheren Interview zitiert. Dem Beach-Volleyballer ist nach eigener Aussage bewusst, dass die Nominierung "im Vorfeld des größten Sportereignisses der Welt die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich zieht".

Seit 2017 wieder bei internationalen Turnieren

Nach seiner Entlassung habe van de Velde den Verbandsangaben zufolge professionelle Beratung gesucht. "Er erweist sich als vorbildlicher Profi und Mensch, und seit seiner Rückkehr gibt es keinen Grund, an ihm zu zweifeln. Wir unterstützen ihn und seine Teilnahme in Paris, die er und Matthew verdient haben, voll und ganz", sagte Everaert.

Auch das Nationale Olympische Komitee stellte sich hinter den Sportler, der seit 2017 wieder an internationalen Turnieren teilnimmt. Das NOK verwies auf geltende Richtlinien, unter denen niederländische Athleten nach einer Verurteilung in den Spitzensport zurückkehren können. Van de Velde erfülle alle Kriterien für eine Olympia-Nominierung.

Van de Velde dankbar für zweite Chance

Wenn er die Bilder eines Interviews von damals sehe, sei er dankbar für die zweite Chance, die er bekommen habe, sagte der Beach-Volleyballer. "Aber ich denke auch an den Teenager zurück, der ich war, der unsicher war, nicht bereit für ein Leben als Spitzensportler und innerlich unglücklich, weil ich nicht wusste, wer ich war und was ich wollte", sagte der 29-Jährige.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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