Leroy Sané sieht Deutschland nicht als Außenseiter gegen Spanien. Die bittere Vergangenheit zählt für ihn im EM-Viertelfinale nicht. Er hofft weiter auf seinen Turniermoment.
Um die offenen Startelf-Plätze im EM-Viertelfinale gegen Spanien wird in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf dem Trainingsplatz intensiv gekämpft. Bayern-Profi Leroy Sané berichtete drei Tage vor dem K.-o.-Spiel am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV), dass Bundestrainer Julian Nagelsmann ihm noch nicht signalisiert hätte, ob er wie beim 2:0-Achtelfinalerfolg gegen Dänemark in Stuttgart wieder auflaufen werde.
"Es steht noch nicht fest, ob ich von Anfang an spielen werde oder nicht", sagte der 28-Jährige am Dienstag in Herzogenaurach nach der Übungseinheit am Vormittag. Der Leverkusener Florian Wirtz gilt als Sanés direkter Konkurrent in der Offensive.
In der Abwehr könnte der gegen Dänemark gesperrte Stammspieler Jonathan Tah wieder für Nico Schlotterbeck auflaufen, auch wenn der Dortmunder gegen Dänemark voll überzeugte. Und auf der linken Abwehrseite muss sich der Leipziger David Raum gegen Maximilian Mittelstädt behaupten, der in der Gruppenphase dreimal beginnen durfte.
Bittere Erinnerungen ans 0:6 von Sevilla
Die Frage, ob das DFB-Team Außenseiter gegen die im Turnierverlauf bislang viermal siegreichen Spanier sei, beantwortete Sané selbstbewusst: "Die Spanier wissen auch, dass es nicht einfach wird." Man müsse versuchen, "dass Momentum zu uns rüberschwappen zu lassen". Es träfen die Teams aufeinander, "die mit den besten Fußball gespielt haben".
Von besonderen Revanchegelüsten gegen Spanien mochte Sané nicht sprechen, auch wenn Deutschland seit 36 Jahren auf einen Pflichtspielerfolg wartet und vor allem ein 0:6 aus dem Jahr 2020 noch in bitterer Erinnerung ist. "Die hohe Niederlage hat sehr wehgetan", sagte Sané, der vor dreieinhalb Jahren in Sevilla als Startelfspieler dabei war. "Aber das ist die Vergangenheit. Wir haben die Chance, in die nächste Runde zu kommen, darum geht es jetzt mehr. Dafür werden wir alles tun", versprach der 64-malige Nationalspieler.
"Kann nicht sagen, ob ich es noch mal machen würde"
Sané hofft, dass auch sein besonderer Turniermoment bei der Heim-EM nach bislang vier Einsätzen ohne Treffer und Torvorlage noch kommt, "vielleicht im nächsten Spiel". Er selbst ist froh, dass es nach seiner langwierigen Schambein-Verletzung für ihn überhaupt "für die EM gereicht" habe. Die Probleme seien auch jetzt im Turnier nicht komplett weg.
In der Rückrunde sei er beim FC Bayern auch wegen der Ziele in der Champions League schon "ein Risiko eingegangen", als er sich trotz starker Schmerzen von Spiel zu Spiel durchbiss. "Ich kann nicht sagen, ob ich es noch mal machen würde", sagte Sané.
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