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Olympia 2024: Ansah feiert "Sportgeschichte" - 22-Jährige schlägt Krause

Rund um die große Sprint-Show von Owen Ansah vergeben die deutschen Leichtathleten finale Olympia-Tickets und feiern ihre Meister. Die besondere Marke von Ansah soll erst der Anfang sein.

Im Juli und August finden die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris statt. (Foto) Suche
Im Juli und August finden die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris statt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Michel Euler

Die Sprint-Teams um 9,99-Sekunden-Mann Owen Ansah und Gina Lückenkemper weckten Vorfreude auf die Staffel-Rennen in Paris, Gesa Felicitas Krause nahm nach der Baby-Pause durch Platz zwei viel Motivation für den Olympia-Countdown mit. Einen Monat vor den Sommerspielen rückte in Abwesenheit von Top-Star Malaika Mihambo besonders der neue Rekordhalter Ansah bei den nationalen Meisterschaften der Leichtathleten durch seine Sprint-Show in den Fokus. Als erster Deutscher knackte er in Braunschweig die 10-Sekunden-Schallmauer über 100 Meter.

"Den deutschen Rekord kann mir jemand wegnehmen. Aber dass ich der erste Deutsche unter zehn Sekunden bin, nicht", sagte der 23-Jährige vom Hamburger SV, mit dem er auch am Sonntag im Staffel-Rennen siegte. Auf der besonders prestigeträchtigen Sprint-Strecke, auf der Armin Hary als Erster - handgestoppt - nach 10 Sekunden ins Ziel kam, verbesserte Ansah den acht Jahre alten Rekord des Wattenscheiders Julian Reus um zwei Hundertstelsekunden.

Deutsche "Sportgeschichte"

"Ich glaube, dass 9,99 noch nicht das Ende ist. Ich hoffe, dass es ein bisschen so ein kleiner Trend ist", sagte Trainer Sebastian Bayer über Ansahs Kapitel "Sportgeschichte". Die deutsche Top-Zeit bedeutete für ihn Rang 24 in der Weltrangliste. Der Weltrekord von Jamaikas Ausnahmesprinter Usain Bolt, den dieser im Jahr 2009 in Berlin aufstellte, liegt ohnehin in einer anderen Dimension: bei 9,58 Sekunden.

Überraschende neue Medaillenkandidaten für Paris konnten die insgesamt fast 30.000 Zuschauer in Braunschweig aber nicht entdecken. Die nach einem Corona-Infekt fehlende Mihambo und Zehnkampf-Rekordler Leo Neugebauer sind die größten Gold-Hoffnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Dieser will nach der Medaillen-Nullnummer der WM in Budapest im Stade de France besser performen.

Einige Meister hoffen auf Top-Resultate in Paris

Chancen auf Top-Resultate haben Speerwerfer Julian Weber, die Diskus-Frauen um Meisterin Kristin Pudenz, die neue Kugelstoß-Meisterin Yemisi Ogunleye oder Niklas Kaul als weitere Zehnkampf-Größe. Die 31-jährige Krause, die vor etwas mehr als einem Jahr Tochter Lola auf die Welt brachte, strebt bei ihrer vierten Teilnahme einen guten Olympia-Auftritt über 3.000 Meter Hindernis an. Erst recht nach der Spurt-Niederlage gegen die 22-jährige Olivia Gürth. In Abwesenheit von Mihambo holte sich Maryse Luzolo den Weitsprung-Sieg mit 6,48 Metern. Die Zweite der Hallen-WM, Ogunleye, siegte mit der Kugel mit 19,25 Metern.

Ansah, dessen Familie einst aus Ghana nach Deutschland kam und der den Titel seinem Vater zum Geburtstag schenkte, darf sich nun auf einen olympischen Einzelstart und ein Staffel-Rennen freuen. Mit dem Quartett über 4x100 Meter sind die Aussichten besser - auch bei den Frauen. "Eine Medaille ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen", sagte Lückenkemper. Erst verspürte sie bei der Zeit von Ansah "Gänsehaut", dann holte sie sich in 11,04 Sekunden ihren fünften Meistertitel über 100 Meter.

Weber mit guter Medaillenchance

Die vierte deutsche Meisterschaft nacheinander bejubelte der EM-Zweite Weber bei seinem überlegenen Sieg mit 86,63 Metern. "Bei den Olympischen Spielen ist es mein Ziel, schön und weit zu werfen", sagte der 29-Jährige, "und dann wird es auch zu einer Medaille kommen - hoffe ich." Nur der tschechische Olympia-Zweite Jakub Vadlejch und der mit 90,20 Metern Weltjahresbeste Max Dehning warfen in diesem Jahr weiter. Der 19-Jährige wurde in Braunschweig Dritter mit 75,70 Metern.

Pudenz erleichtert

Eine riesengroße Erleichterung war bei der Olympia-Zweiten Pudenz greifbar. Gleich vier Diskuswerferinnen kämpften um das Paris-Ticket: Pudenz als deutsche Meisterin mit 65,93 Metern und auch die deutsche Jahresbeste Marike Steinacker freuen sich auf Olympia. "Mit Bestleistung ist man auch im Medaillenbereich", sagte Pudenz.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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