Ein Mann klettert beim EM-Spiel in Dortmund unter das Stadiondach. Die Polizei gibt am Sonntag Auskunft über ein mögliches Motiv. Die Nationalspieler wussten Bescheid.
Der Mann, der während des deutschen EM-Achtelfinales unter das Dach des Dortmunder Stadions kletterte, führte Polizeiangaben zufolge keine gefährlichen Gegenstände mit sich. "Nach ersten Erkenntnissen wollte der 21-Jährige, wie bereits an anderen Orten in Deutschland, auf dem Dach des Stadions Fotos aufnehmen", teilte die Polizei am Sonntag mit. "Dafür führte er in einem Rucksack eine Kameraausstattung mit sich. Zu keinem Zeitpunkt bestand für andere Menschen im Stadion eine Gefahr."
Die Polizei schließe derzeit eine politische Motivation aus. Ermittelt wird wegen des Tatvorwurfs Hausfriedensbruch. Die Beamten präzisierten am Sonntag ihre Zeitangaben zu dem Vorfall bei der Partie zwischen Deutschland und Dänemark (2:0). "Seit Bekanntwerden der Situation für die Polizei im Stadion um 22.11 Uhr konnte die Polizei den 21-Jährigen lückenlos beobachten und die Lage jederzeit einschätzen", hieß es. "Eine Gefahr ging von ihm nicht aus." Um 23.44 Uhr, nach dem Spielende, sei der Mann den Anweisungen der Polizei gefolgt und von einer Spezialeinheit festgenommen worden.
Spieler über Vorfall informiert
Die deutschen und dänischen Spieler waren über den Zwischenfall informiert. Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie hatten die Ereignisse aber nicht. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag bestätigte, berichtete Schiedsrichter Michael Oliver vor dem Anpfiff der zweiten Halbzeit die Kapitäne beider Mannschaften, Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel, von dem Geschehen.
Die Polizei teilte mit, der Mann habe "bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm an markanten Gebäuden in großen Höhen Fotos aufnehmen" wollen. Der Osnabrücker habe in der Vernehmung bei der Kriminalpolizei in der Nacht angegeben, "dass er lediglich "gute Fotos" habe machen wollen". Die Polizei verwies darauf, dass die Europäische Fußball-Union UEFA für die Sicherheit rund um die und in den Stadien eigenes Personal einsetze. Derzeit könne die Polizei nicht sagen, wie der Mann ins Stadion gelangt sei.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de