Julian Nagelsmann kennt das Geschäft. Transferfragen bei der EM zu verbieten, sei illusorisch und sogar kontraproduktiv, meint der Bundestrainer. Nur die Berater von Spielern will er nicht sehen.
Julian Nagelsmann sieht die zahlreichen Spekulationen um mögliche Transfers seiner EM-Spieler weiterhin gelassen. Nur Berater sind im Teamquartier der Fußball-Nationalmannschaft ausdrücklich nicht erwünscht. "Dass sich die Spieler Gedanken machen um ihre Zukunft, ist normal, das habe ich schon oft betont. Jeder Spieler ist alt genug, auch zu wissen, wann der Fokus für das Spiel gilt", sagte der Bundestrainer vor dem Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) in Dortmund gegen Dänemark.
Für die Leistung könne es förderlich sein, persönliche Dinge zu klären. "Es ist deutlich schwieriger für einen Spieler damit umzugehen, wenn er nicht weiß, was in der neuen Saison ist, als wenn er es weiß", meinte Nagelsmann. Er habe nicht den Eindruck, dass ein Spieler zu sehr abgelenkt sei - ansonsten würde dieser nicht spielen. "Unsicherheit verunsichert mehr, als eine Sicherheit zu haben", sagte der 36-Jährige.
Während des Turniers hatte es immer wieder Berichte über mögliche Vereinswechsel gegeben - unter anderem von Jonathan Tah, Waldemar Anton, Pascal Groß, Joshua Kimmich und auch Niclas Füllkrug. Dies sei normal, wenn ein Turnier in der Sommertransferperiode stattfindet, meinte der ehemalige Bundesliga-Coach Nagelsmann. "Dafür steht zu viel auf dem Spiel, was Transfers angeht für alle Beteiligten, als dass das dann ruhen würde. Ich verschwende da keine Energie oder mühsamen Gedanken", sagte Nagelsmann.
Keine Berater im EM-Quartier
Berichte über den Besuch von Spieleragenten im Teamquartier in Herzogenaurach stimmen offensichtlich nicht. "Es gibt klare Regeln, wer den Home Ground betreten darf und wer nicht. Zu den nicht betretenden Personen gehören auch die Berater. Das wissen alle Spieler, das wissen auch die Berater", betonte der Bundestrainer.
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