Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo muss auf dem Weg nach Paris eine Zwangspause wegstecken. Im Gegensatz zu einer Ex-Europameisterin im Pech hat sie das Olympia-Ticket aber sicher.
Deutschlands Leichtathletik-Star Malaika Mihambo ist auf dem Weg zu den Olympischen Spielen ausgebremst worden. Die Folgen eine Corona-Infektion zwingen die Weitsprung-Olympiasiegerin zu einem Verzicht auf die deutschen Meisterschaften von Freitag bis Sonntag in Braunschweig. Für die nationalen Titelkämpfe hat auch Ex-Europameistern Konstanze Klosterhalfen abgesagt.
"Malaika hatte sich direkt nach den Europameisterschaften in Rom mit Corona infiziert. Sie hat zwar inzwischen das Training wieder aufgenommen, aber die Titelkämpfe in Braunschweig kommen für einen Start noch zu früh", sagte Bundestrainer Ulli Knapp am Mittwoch.
Mihambo und Neugebauer größte Hoffnungen
Neben Zehnkämpfer Leo Neugebauer, der in diesem Monat mit einem weiteren deutschen Rekord groß auftrumpfte, ist die zweimalige Weltmeisterin Mihambo die große Goldhoffnung von Deutschlands Leichtathleten für Paris. Während Mihambo und Neugebauer das Olympia-Ticket längst gelöst haben, wird Klosterhalfen in Frankreichs Hauptstadt aller Voraussicht nach fehlen.
"Ich habe bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben und alles dafür getan, die Chance für die DM und gleichzeitig für die Olympia-Norm aufrechtzuerhalten. Aber ich muss feststellen, dass ich noch nicht so weit bin", sagte die deutsche Rekordhalterin über 5.000 und 10.000 Metern laut Mitteilung. Auch wenn es ihr nach ihrem krankheitsbedingten EM-Verzicht besser geht: Topleistungen sind noch nicht wieder drin. "Das ist in diesem Moment nicht einfach für mich", sagte die 27-Jährige, Olympia-Teilnehmerin von 2016 und 2021.
Mihambo erneut im Titelkampfpech
Mihambo hatte vor zwei Wochen bei den Europameisterschaften in Rom mit der Weltjahresbestleistung von 7,22 Metern die Goldmedaille gewonnen. Nun will sie sich nach ihrer Genesung und dem Rückschlag im Training für das Ringe-Spektakel in Topform bringen.
Mihambo ist durch die Corona-Infektion erneut im Titelkampfpech. Vor einem Jahr erlitt Deutschlands dreimalige Sportlerin des Jahres bei den deutschen Meisterschaften in Kassel einen Muskelfaserriss und konnte nicht bei den für den Deutschen Leichtathletik-Verband medaillenlosen Weltmeisterschaften in Budapest starten.
"Grenzerfahrung" nach Corona bei EM 2022
Beim deutschen EM-Sommermärchen 2022 kämpfte sich die Sportlerin von der LG Kurpfalz wenige Wochen nach ihrem WM-Titel von Eugene geschwächt von einer Corona-Infektion zur Silbermedaille. "Das war eine besondere Leistung. Es war ein sehr intensiver Wettkampf und auf jeden Fall eine Grenzerfahrung", sagte Mihambo vor einigen Wochen der Deutschen Presse-Agentur. "Der Wettkampf hat mir auch geholfen, noch besser meine eigenen Grenzen zu erkennen."
Klosterhalfen, die vor zwei Jahren in München umjubelte Europameisterin über 5.000 Meter wurde, muss ein weiteres schwieriges Jahr verarbeiten. Im Vorjahr fehlte die WM-Dritte von 2019 wegen einer Fußverletzung bei den deutschen Meisterschaften und dann auch bei der WM in Budapest.
"Vorhang" fällt am Wochenende
Bei den Titelkämpfen in Ungarn war der DLV von zahlreichen Verletzungen betroffen. In der Summe konnte das nicht kompensiert werden. In dieser Saison kam die Nationalmannschaft sehr gut durch den Winter. Jetzt hofft der Verband im Olympia-Countdown, von weiteren Rückschlägen verschont zu bleiben.
Die deutschen Meisterschaften in Niedersachsen sind die letzte Chance, sich für eine Olympia-Nominierung in Stellung zu bringen. Rund zwei Dutzend Sportlerinnen und Sportler um Mihambo haben sich über eine Direktnorm bereits einen Platz im Paris-Aufgebot gesichert. "Nach den deutschen Meisterschaften wird der Vorhang fallen", sagte Sportvorstand Jörg Bügner. Die Nominierung erfolgt am 5. Juli.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de