Die Türkei setzt bei der EM auf ihre Jungstars. Portugal auf ein Duo, das eigentlich längst raus ist aus dem besten Fußballer-Alter. In Dortmund treffen beide Welten aufeinander.
Der eine wurde beim FC Bayern ausgebildet und gehört zu den Leistungsträgern bei Juventus Turin. Dem anderen wird bei Champions-League-Sieger Real Madrid eine goldene Zukunft vorausgesagt. Auf Kenan Yildiz und Arda Güler, beide 19 Jahre jung, ruhen bei der Fußball-EM die Hoffnungen der türkischen Fans. Auch im Duell an diesem Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) mit Portugal, das im Gegensatz von zwei Fußball-Oldies angeführt wird, die - mit Blick auf das Alter - die Väter von Yildiz und Güler sein könnten.
"Wir haben Portugal in unserer Geschichte von offiziellen Spielen noch nie geschlagen. Ich hoffe, das wird das erste Mal sein", sagte Güler vor dem Spiel gegen den Mitfavoriten um Superstar Cristiano Ronaldo (39) und den beinharten Innenverteidiger Pepe (41).
Abwehrchef der Portugiesen über 41 Jahre alt
Mit 41 Jahre und 113 Tagen wurde Pepe beim 2:1 der Portugiesen gegen Tschechien zum Oldie der EM-Historie. Nun kommen noch einmal vier Tage drauf. Ronaldo wird im kommenden Februar 40. Zusammen kommen die beiden Säulen der Portugiesen auf über 80 Jahre.
Dass Güler beim 3:1 gegen Georgien dem großen Star Ronaldo bereits den Rekord des jüngsten EM-Torschützen bei einem Debüt abluchste, gehört auch zu den Geschichten des Spiels in Dortmund, bei dem der Sieger ins Achtelfinale einziehen würde. Dass Juventus-Torwart Wojciech Szczesny mit einem Freund gewettet hat, dass der in Regensburg geborene Yildiz in den nächsten fünf Jahren den Ballon d’Or für den besten Spieler des Jahres gewinnt, ebenso.
Auch Yildiz hatte gegen Georgien ins Tor getroffen, der Treffer wurden wegen Abseits aber nicht anerkannt. Umso mehr machte sich schon Nervosität in türkische Medien breit, als Güler am Donnerstag nicht am Training der Mannschaft teilgenommen hatte - er sollte sich noch ein bisschen erholen für das Duell mit Portugal, für das Duell auch mit Pepe.
Pepe kennt den türkischen Fußball
Der wiederum ist in der Türkei auch deswegen kein Unbekannter, weil Képler Laveran Lima Ferreira, wie Pepe mit vollständigem Namen heißt, im Sommer 2017 von Real Madrid zu Besiktas Istanbul gewechselt war. Bis Dezember 2018 spielte er dort, seit Januar 2019 ist beim FC Porto unter Vertrag. Dieser aber während der EM zum 30. Juni aus. Einen neuen wird er dort nicht bekommen, portugiesische Medien spekulieren, dass er seine Karriere in Brasilien beenden könnte - auch diese Staatsbürgerschaft hat er.
Doch die Zukunft spielt am Samstag erst einmal keine Rolle. Die Türkei will den zweiten Sieg während des Turniers, das praktisch ein Heimspiel ist. In der riesigen Dortmunder Arena werden wieder Zehntausende Fans mitfiebern.
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