Ein Spieler verletzt sich im Trainingslager und kann nicht mit zur EM. Das kommt bei vielen Teams vor. Die Tschechen aber haben pikante Hintergründe eines Ausfalls verschwiegen und rudern nun zurück.
Gut eine Woche vor dem ersten EM-Spiel gegen Portugal herrscht bei der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft erneut große Unruhe. Ein Verbandssprecher räumte am Montag nach entsprechenden Medienberichten ein, dass die sportliche Leitung des Nationalteams am Vortag bei der Verkündung des EM-Ausfalls des Mittelfeldspielers Michal Sadilek nicht die Wahrheit gesagt habe. Das Thema überlagerte auch den 2:1-Sieg des Teams von Trainer Ivan Hasek im letzten Testspiel am Abend in Hradec Kralove gegen Nordmazedonien.
Die Tschechen hatten am Sonntag von einem Fahrradsturz während eines Regenerationstrainings gesprochen. Tatsächlich aber ist der 25 Jahre alte Profi des niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede an einem freien Tag im Trainingslager in Österreich zusammen mit zwei anderen Spielern auf Dreirad-ähnlichen Karts einen Berg hinuntergefahren und dabei gestürzt. Seine Schienbeinverletzung musste nach Informationen der tschechischen Zeitung "Sport" mit 65 Stichen genäht werden.
Verbandssprecher Petr Sedivy bestätigte den Bericht und sagte: "Es war ein Fehler, dass die Nationalmannschaft nicht vollständig informiert hat, und sie entschuldigt sich hiermit bei den Medien und bei den Sportfans." Er betonte aber auch: Der Vorfall habe sich während der Freizeit ereignet. Sadilek habe "weder gegen die Mannschaftsregeln noch gegen andere interne Vereinbarungen verstoßen".
Das Freizeitverhalten der Spieler ist ein sensibles Thema bei den Tschechen, weil die Spieler Vladimir Coufal, Jakub Brabec und Jan Kuchta im November kurz vor dem entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien beim Besuch eines Nachtclubs erwischt wurden. Der damalige Trainer Jaroslav Silhavy trat kurz darauf zurück. Während der Europameisterschaft in Deutschland beziehen die Tschechen ihr Quartier in Hamburg.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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