Die Debatte in der UEFA über die Wiederzulassung russischer Fußball-Jugendteams hatte zu großer Kritik geführt. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hält an seinem Grundgedanken fest.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hält die Debatte über die Zulassung russischer Jugendteams für europäische Fußball-Wettbewerbe weiterhin für richtig. "Kinder werden in Russland gerade unter der Propaganda großgezogen, dass wir sie nicht mögen, wir sie hassen und nicht akzeptieren", sagte der Slowene im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "In dem Moment, in dem sie hierherkommen und hier vielleicht andere 15- oder 16-Jährige aus Deutschland, Slowenien oder sonst woher treffen, würden sie das vielleicht anders sehen."
Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union hatte im vergangenen September entschieden, dass russische U17-Teams ohne Hymne und Flagge wieder an Turnieren teilnehmen dürften, was international zu lautstarker Kritik geführt hatte. Mehr als zehn Verbände kündigten an, nicht gegen russische Teams antreten zu wollen. Im Oktober folgte die Mitteilung, dass die Zulassung der russischen Juniorinnen und Junioren für die da bereits gestartete EM-Qualifikation aus technischen Gründen nicht möglich sei.
UEFA-Boss: Situation in Europa macht mir Angst
Russische Senioren-Teams sind seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine von allen Wettbewerben ausgeschlossen. "Eigentlich bin ich gegen jeden Boykott. Aber in diesem Fall mussten wir das nach dem Kriegsbeginn einfach tun", sagte Ceferin über diese Entscheidung. "Und wir gehörten zu den Ersten, die es taten. Ich glaube nicht, dass der Fußball in diesem Fall viel helfen kann. Aber jeder von uns kann etwas tun." Es gebe innerhalb der UEFA "keinen Druck", die russischen Mannschaften wieder zuzulassen.
Der UEFA-Präsident äußerte, dass in der Debatte über die Jugendteams "einige Verbände da unter einem starken Einfluss ihrer Regierungen" gestanden hätten. Auch deshalb gebe es dafür im Moment keinen Weg. Aktuell sehe er, dass "eine gesamte Generation in Russland dazu erzogen" werde, "noch mehr zu hassen", sagte Ceferin. "Die gesamte Situation in Europa ist beängstigend. Sie macht mir Angst."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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