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Gruppe A:
Deutschland
Stars: Toni Kroos, Manuel Neuer und Thomas Müller bestreiten schon ihre vierte EM. Das Trio der Alt-Vorderen - allesamt Weltmeister von 2014 - hat aber schon lange junge Typen an der Seite, die die Gesichter für die Zukunft sind. Jamal Musiala und Florian Wirtz sind die Hoffnungsträger des deutschen Fußballs und jetzt schon die Idole gerade für Kinder und Jugendliche. Ilkay Gündogan fällt als ruhiger Kapitän in der öffentlichen Aufmerksamkeit dahinter ab.
Trainer: Julian Nagelsmann war das Leben als Bundestrainer eher fremd. Der 36-Jährige liebt die tägliche Arbeit auf dem Platz. Als ihm bei den Testsiegen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) bewusst wurde, wie schillernd die Bühne im DFB-Amt sein kann, verlängerte er bis zur WM 2026. Mit einem radikalen Personalkurs setzte er ein Zeichen. Jetzt tritt er als jüngster deutscher Turniercoach in die Fußstapfen von Helmut Schön, Franz Beckenbauer und Jürgen Klinsmann, die die DFB-Elf bisher bei Heimturnieren betreuten.
Aussichten: DFB-Präsident Bernd Neuendorf will das "Maximale". Julian Nagelsmann will sowieso immer gewinnen. Nach den Mutmacher-Siegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) ist das Selbstvertrauen wieder da. Doch ist die DFB-Elf nach drei massiven Turnier-Enttäuschungen reif für den großen Coup? Die Gruppenphase gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz muss überstanden werden. Dann können die Euphorie der Fans und ein bisschen Spielglück in den K.o.-Runden sicher helfen - sogar bis zum Finale in Berlin.
die Schweiz
Stars: Die Eidgenossen werden mit einer Reihe von Bundesliga-Spielern antreten. Angeführt wird das Team von Kapitän und Mittelfeld-Routinier Granit Xhaka, der mit Bayer Leverkusen gerade das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen hat. Auch Ex-Bayern-Torwart Yann Sommer (Inter Mailand) und der frühere Dortmunder Verteidiger Manuel Akanji (Manchester City) sind tragende Säulen der Mannschaft. Bayerns ehemaliger Offensivspieler Xherdan Shaqiri (Chicago Fire) könnte vorne für besondere Momente sorgen.
Trainer: Murat Yakin ist seit Sommer 2021 im Amt, trotz der geglückten Qualifikation für die EM aber nicht unumstritten. Die Erwartungshaltung in der Schweiz ist hoch - gemessen an der Größe dieser immer noch recht kleinen Fußball-Nation vielleicht mitunter auch zu hoch.
Aussichten: Seit 2014 erreichten die Schweizer bei jedem großen Turnier die K.o.-Runde, vor drei Jahren schafften sie es erstmals bei einer EM ins Viertelfinale. Die Eidgenossen gelten als stärkster deutscher Vorrunden-Gegner. Die Gruppenphase zu überstehen, ist daher auch diesmal das Minimalziel. Womöglich ist auch wieder das Viertelfinale drin.
Ungarn
Stars: Torwart Peter Gulacsi oder Willi Orban (beide RB Leipzig) sind nicht zuletzt deutschen Fußball-Fans ein Begriff. Aus dem EM-Aufgebot ragt aber Dominik Szoboszlai heraus. Der frühere Leipziger, der seit Sommer 2023 für den FC Liverpool aufläuft, ist der Dampfmacher im offensiven Mittelfeld. Auf seine genialen Momente setzen die Ungarn.
Trainer: Marco Rossi ist mittlerweile eine Institution in Ungarn. Der Italiener mit dem kahl rasierten Schädel hat als Vereinscoach lange in dem Land gearbeitet, ehe er im Juni 2018 den Belgier Georges Leekens als Nationaltrainer ablöste. Rossi, der in den 90ern auch mal eine Saison für Eintracht Frankfurt verteidigte, ist der Architekt des Aufschwungs.
Aussichten: Die Ungarn sind zum dritten Mal nacheinander bei der EM dabei. 2021 schieden sie mit zwei Remis in der deutschen Hammer-Gruppe F als Vierter aus. Ungarn kann also mit den Großen mithalten - das schürt in der Heimat eine hohe Erwartungshaltung. Ein Aus in der Gruppenphase wäre diesmal eine Enttäuschung.
Schottland
Stars: Einen ganz großen Star im Team gibt es nicht. Linksverteidiger Andy Robertson vom FC Liverpool ist als Kapitän die international bekannteste Führungsfigur. John McGinn von Aston Villa und der im vergangenen Jahr plötzlich zum Torjäger avancierte Scott McTominay von Manchester United sind die Stützen im Mittelfeld. Der vom FC Arsenal an Real Sociedad ausgeliehene Verteidiger Kieran Tierney zählt ebenfalls zu den Leistungsträgern.
Trainer: Der frühere José-Mourinho-Assistent Steve Clarke trägt seit 2019 die Verantwortung für das Nationalteam. Nach zehn verpassten Welt- und Europameisterschaften führte er die Bravehearts bei der EM 2021 auf die große Fußball-Bühne zurück - vor allem mit den Grundtugenden des Spiels. Jetzt ist Schottland zum vierten Mal bei einer EM dabei. Der 60-Jährige soll auch die Zukunft weiter gestalten. Sein Vertrag läuft bis 2026.
Aussichten: Schottland ist der große Außenseiter in der Gruppe, in der K.o.-Runde stand das Team noch nie. Unterschätzen sollte man die Tartan Army aber nicht. Das 0:0 gegen England bei der EM vor drei Jahren hat den Schotten Selbstvertrauen gegeben, dass man mit viel Kampf auch große Gegner ärgern kann.
Gruppe B:
Italien
Stars: Für den Titelverteidiger gilt Ähnliches wie beim überraschenden Triumph 2021: Die Mannschaft reist ohne Superstars an. Am ehesten stechen Torhüter Gianluigi Donnarumma von Paris Saint-Germain, Juventus-Offensivspieler Federico Chiesa sowie das Trio Nicolò Barella, Alessandro Bastoni und Federico Dimarco von Meister Inter Mailand heraus.
Trainer: Europameister-Coach Roberto Mancini folgte einem lukrativen Angebot aus Saudi-Arabien, daher betreut seit 2023 Luciano Spalletti die Squadra Azzurra. Er kam mit der Empfehlung eines historischen Meistertitels mit der SSC Neapel, mit Italien gelangen ihm seitdem in acht Spielen fünf Siege und zwei Unentschieden.
Aussichten: Zwar reisen die Azzurri als Titelverteidiger nach Deutschland, die Qualifikation gelang durch ein 0:0 gegen die Ukraine allerdings nur knapp. Ausnahmekönner hat Trainer Spalletti nicht in seinem Aufgebot. Viel wird daher davon abhängen, wie schnell sich das Team im Turnier zusammenfindet und ob Spallettis offensive Spielidee auch gegen stärkere Gegner funktioniert. In der Qualifikation gab es ein 1:3 gegen Vize-Europameister England.
Spanien
Stars: Superstar Gavi vom FC Barcelona hatte im November einen Kreuzbandriss und fehlt bei der EM-Endrunde. Rodri von Manchester City gilt als der große Führungsspieler im Mittelfeld mit seiner Erfahrung und Übersicht. Vom FC Barcelona könnten Toptalente wie Pau Cubarsí (17), Pedri, Fermín López (beide 21) und Lamine Yamal (16) groß rauskommen.
Trainer: Luis de la Fuente als Nachfolger von WM-Coach Luis Enrique, der nach dem Achtelfinal-Aus in Katar gehen musste, hat schon Titel mit Auswahlteams geholt - aber nur im Nachwuchsbereich. 2015 gewann er mit der U19 die EM, 2019 mit der U21 ebenfalls. Immerhin kann sich der 62 Jahre alte Ex-Profi von Athletic Bilbao und vom FC Sevilla seit dem vergangenen Jahr als Nations-League-Sieger mit Spanien bezeichnen.
Aussichten: Die erfolgreichsten Jahre mit dem WM-Triumph 2010 sowie zwei EM-Titeln 2008 und 2012 sind für die Spanier lange vorbei. Bei den jüngsten fünf großen Turnieren kam die Furia Roja nur einmal über das Achtelfinale hinaus - bei der EM 2021 erreichte sie das Halbfinale. Schon die Gruppenphase wird - mit Italien, Kroatien und Außenseiter Albanien - herausfordernd. Aber Spanien zählt wie immer in den vergangenen Jahren zu den Titelfavoriten.
Kroatien
Stars: Mittelfeldregisseur Luka Modric von Real Madrid ist der Star der Mannschaft. Für den 38 Jahre alten Rekord-Nationalspieler des Balkan-Teams dürfte es das letzte Großturnier seiner Karriere sein. Zu den tragenden Säulen des WM-Dritten gehört auch Leverkusens Josip Stanisic. In Andrej Kramaric (Hoffenheim), Josip Juranovic (Union Berlin) und Lovro Mayer (VfL Wolfsburg) vertraut Trainer Zlatko Dalic drei weiteren Bundesliga-Profis.
Trainer: Seit 2017 ist Dalic Kroatiens Nationaltrainer. Für viele Spieler ist der 57-Jährige eine Art Vaterfigur. Aufgrund seines Umgangs mit der Mannschaft - nicht nur als Trainer, sondern vor allem als Mensch - erhält der Kroate viel Zuspruch. Dalic gibt die Richtung vor, nimmt die Mannschaft aber mit. Seine Bedeutung für das gesamte Teamgefüge gilt als herausragend.
Aussichten: Bei einer Europameisterschaft ging es für Kroatien noch nie weiter als bis zum Viertelfinale. Doch mit Platz zwei bei der WM 2018 und Rang drei vor zwei Jahren in Katar haben sich die Südosteuropäer den Status einer unangenehmen Turniermannschaft erkämpft. Die Ambitionen sind riesig, die Vorrundengruppe könnte allerdings kaum härter sein. Übersteht Kroatien die Gruppenphase, scheint vieles möglich.
Albanien
Stars: Angeführt wird Albanien von Berat Djimsiti, der mit Atalanta Bergamo die Europa League gewann. Bekannte Spieler sind zudem Rechtsverteidiger Elseid Hysaj von Lazio Rom, Mittelfeldspieler Kristjan Asllani von Inter Mailand oder Stürmer Armando Broja, der zuletzt für den FC Fulham spielte. Auch Darmstadts Klaus Gjasula steht im Kader.
Trainer: Der Brasilianer Sylvinho betreut die Albaner seit 2023. Der frühere Profi spielte unter anderem für den FC Barcelona und Manchester City. Bei Barca war er unter Pep Guardiola aktiv, den er als "Genie" bezeichnet. Als Chefcoach war der 50-Jährige zuvor nur vier Monate bei Olympique Lyon und neun Monate bei seinem Heimatclub Corinthians Sao Paulo im Amt.
Aussichten: Für Albanien ist es nach 2016 die zweite Teilnahme an einer EM-Endrunde. Gegen Italien, Kroatien und Spanien ist das Team in der Vorrunde allerdings klarer Außenseiter. Hoffnung machte die starke Qualifikation. Mit nur einer Niederlage aus acht Spielen wurde Albanien Gruppensieger, unter anderem vor Tschechien und Polen. Nur Portugal und Frankreich kassierten auf dem Weg zu WM weniger Gegentreffer.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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