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Leichtathletik-EM 2024 : Alle Ergebnisse der Olympia-Generalprobe in Rom

Die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom waren der letzte Bewährungstest vor den Olympischen Spielen. Wir informieren Sie hier, welche Wettkämpfe vom 7. bis 12. Juni 2024 stattfanden. Außerdem gibt es Infos zur TV-Übertragung plus alle Ergebnisse im Überblick.

Weitspringerin Malaika Mihambo holte bei der Leichtathletik-EM 2024 die einzige Goldmedaille für Deutschland. (Foto) Suche
Weitspringerin Malaika Mihambo holte bei der Leichtathletik-EM 2024 die einzige Goldmedaille für Deutschland. Bild: picture alliance/dpa | Oliver Weiken
  • Zeitplan für Leichtathletik-EM 2024 in Rom
  • Wettkämpfe wurden bei ARD, ZDF und Eurosport im TV übertragen
  • Ergebnisse im News-Ticker

Für die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten der Welt steht der diesjährige Saisonhöhepunkt im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris an. Rund anderthalb Monate zuvor gab es bereits ein Kräftemessen auf dem europäischen Kontinent. Vom 7. bis 12. Juni 2024 ging es in der italienischen Hauptstadt Rom um Medaillen bei der Leichtathletik-EM. Wann welche Disziplinen auf dem Programm standen und wo das Event in TV und Live-Stream verfolgt werden konnte, erfahren Sie inklusive aller Ergebnisse hier.

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Leichtathletik-EM vom 07.06. bis 12.06.2024 in Rom: Zeitplan für die Disziplinen

Die Wettbewerbe wurden im Olympiastadion von Rom ausgetragen. Folgender Medaillenentscheidungen standen an den einzelnen Wettkampftagen an:

Datum Medaillenentscheidung
Freitag, 07.06.2024 20 km Gehen Frauen, Diskuswurf Männer, Kugelstoßen Frauen, 4x400 m Staffel Mixed, 5.000 m Frauen
Samstag, 08.06.2024 20 km Gehen Männer, Weitsprung Männer, Kugelstoßen Männer, Diskuswurf Frauen, Siebenkampf Frauen (800 Meter), 100 m Hürden Frauen, 110 m Hürden Männer, 5.000 m Männer, 100 m Männer
Sonntag, 09.06.2024 Halb-Marathon Männer, Halb-Marathon Frauen, Hochsprung Frauen, Hammerwurf Männer, Dreisprung Frauen, 3.000 m Hindernis Frauen, 800 m Männer, 1.500 m Frauen, 100 m Frauen
Montag, 10.06.2024 Stabhochsprung Frauen, Hammerwurf Frauen, 400 m Männer, 400 m Frauen, 3.000 m Hindernis Männer, 200 m Männer
Dienstag, 11.06.2024 Hochsprung Männer, Dreisprung Männer, 400 m Hürden Männer, 400 m Hürden Frauen, 10.000 m Frauen, Speerwurf Frauen, 1.500 m Hindernis Männer, 200 m Frauen
Mittwoch, 12.06.2024 Stabhochsprung Männer, Speerwurf Männer, Weitsprung Frauen, 4x400 m Staffel Frauen, 4x400 m Staffel Männer, 800m Frauen, 10.000 m Männer, 1.500 m Männer, 4x100 m Staffel Frauen, 4x100 m Staffel Männer

Einen ausführlichen Zeitplan mit allen Terminen (inklusive Qualifikationsrunden) gibt es auf der offiziellen Website der Leichtathletik-EM 2024.

Zu den deutschen Hoffnungen bei der EM zählten laut Deutschem Leichtathletik-Verband unter anderem Niklas Kaul (Zehnkampf), Julian Weber (Speerwurf), Gina Lückenkemper (100 m), Konstanze Klosterhalfen (5.000 m), Richard Ringer (Halbmarathon),Malaika Mihambo (Weitsprung) und die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen.

Leichtathletik-EM 2024 in TV und Live-Stream

Die Leichtathletik-Europameisterschaften 2024 wurden bei ARD und ZDF übertragen. An allen Wettkampftagen wurde im Free-TV berichtet, meistens zwischen zirka 9 und 14 Uhr sowie am Abend ab 20.15 Uhr. Zudem gab es unter sportschau.de und sportstudio.de weitere Live-Streams. Eine vollständige Auflistung der TV-Zeiten finden Sie hier. Neben den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern zeigte zudem Eurosport die Wettkämpfe (empfangbar auch via Live-Stream über DAZN und discovery+).

Ergebnisse der Leichtathletik-Europameisterschaften im News-Ticker

An dieser Stelle informieren wir Sie, welche Leichtathletinnen und Leichtathleten bei der EM 2024 in Rom erfolgreich sind. Außerdem gibt es alle wichtigen Neuigkeiten rund um die Wettkämpfe.

+++ 12.06.2024: Stabhochspringer Zernikel mit EM-Bronze - Duplantis siegt +++

Oleg Zernikel hat beim nächsten Titel von Stabhochsprung-Star Armand "Mondo" Duplantis noch für eine deutsche Medaille bei der Leichtathletik-EM in Rom gesorgt. Der 29-Jährige aus Landau meisterte 5,82 Meter und teilte sich Rang drei mit dem Türken Ersu Sasma. Zernikel hatte mit WM-Rang fünf 2022 seine bislang beste Platzierung verbucht.

Duplantis siegte zum Abschluss der EM am Mittwochabend mit 6,10 Metern vor dem Griechen Emmanouil Karalis, der 5,87 Meter meisterte. Für den Schweden ist es der dritte Europameister-Titel. Er ist auch Olympiasieger und zweimaliger Weltmeister.

Außer dem 24-Jährigen bezwang kein anderer Springer die sechs Meter. Der nächste Weltrekord gelang Duplantis nicht, er scheiterte dreimal an der Höhe von 6,25 Metern.

Torben Blech kam mit 5,75 Metern auf Rang sechs. Bo Kanda Lita Baehre war zwei Jahre nach EM-Silber in München diesmal bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

+++ 12.06.2024: Deutsche Männer sprinten zu EM-Bronze - Frauen Fünfte +++

Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Männer hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften Bronze geholt. Kevin Kranz, der Einzel-Fünfte Owen Ansah, Deniz Almas und Lucas Ansah-Peprah kamen nach 38,52 Sekunden ins Ziel. Gold holten am Mittwoch in Rom überlegen die Gastgeber aus Italien um Olympiasieger und Einzel-Europameister Marcell Jacobs in 37,82 Sekunden. Die Niederländer wurden Zweite in 38,46 Sekunden.

Zwei Jahre nach dem Gewinn des Europameistertitels wurde die veränderte deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen Fünfte. Sophia Junk, Nele Jaworski sowie die München-Europameisterinnen Gina Lückenkemper und Rebekka Haase liefen am Mittwoch 42,61 Sekunden. Lückenkemper war auch im Einzel Fünfte geworden. Zu Gold stürmte diesmal das britische Quartett in 41,91 Sekunden vor den Staffeln aus Frankreich (42,15) und den Niederlanden (42,46).

Robert Farken belegte zuvor Rang acht über 1500 Meter. Der Leipziger, der nach einem Sturz im Vorlauf nachträglich ins Finale gekommen war, benötigte 3:33,98 Minuten. Den Sieg holte sich wie schon über 5000 Meter Norwegens Lauf-Star Jakob Ingebrigtsen in 3:31,95 Minuten.

+++ 12.06.2024:Weitspringerin Mihambo holt zum zweiten Mal EM-Gold +++ 

Malaika Mihambo hat sich zum zweiten Mal zur besten Weitspringerin Europas gekürt und der deutschen Leichtathletik-Auswahl am letzten EM-Tag in Rom noch das erste Gold beschert. Dort gewann die 30-Jährige von der LK Kurpfalz mit überragenden 7,22 Metern wie schon 2018 in Berlin den Titel. Die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin blieb am Mittwoch im Olympiastadion nur acht Zentimeter hinter ihrer Bestweite.

Zweite wurde die Italienerin Larissa Iapichino mit 6,94 Metern. Auf Rang drei kam die Portugiesin Agate de Sousa mit 6,91 Metern. Die zweite deutsche Final-Teilnehmerin Mikaelle Assani wurde mit 6,91 Metern Vierte.

+++ 12.06.2024: Speerwerfer Weber verpasst zweiten Europameister-Titel +++

Speerwerfer Julian Weber hat seinen zweiten Europameister-Titel nach 2022 verpasst, aber zumindest die Silbermedaille gewonnen. Zwei Jahre nach seinem Triumph in München musste sich der 29 Jahre alte Mainzer in Rom dem Tschechen Jakub Vadlejch geschlagen geben, der mit 88,65 Metern im letzten Versuch noch vorbeizog.

Der Olympia- und WM-Zweite, der sich Weber bei der vorigen EM geschlagen geben musste, bejubelte seinen ersten internationalen Titel. Weber führte am Mittwoch im Olympiastadion mit 85,94 Metern nach dem ersten Versuch lange und konnte am Ende nicht mehr kontern. Bronze holte der Finne Oliver Helander mit 85,75 Metern. Der 19-jährige Leverkusener Max Dehning wurde Zwölfter und Letzter mit 76,16 Metern.

In der Qualifikation am Dienstag war Weber nach zwei weniger guten Würfen mit 85,01 Metern die größte Weite und letztlich der sichere Einzug ins Finale gelungen. Gleich beim ersten Versuch gab er wie angekündigt Vollgas und schleuderte den Speer auf fast 86 Meter. Sein erwartet größter Konkurrent Vadlejch rückte im dritten Versuch bis auf gut einen Meter heran. Helander kam dann sogar bis auf 19 Zentimeter an die Führungsweite heran. Vadlejch gelang zum Schluss noch der Siegeswurf.

+++ 12.06.2024: 4x400-Männer-Staffel holt Bronze - Kolberg Fünfte +++

Die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer hat sich bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom die Bronzemedaille geholt und sogar Silber nur hauchdünn verpasst. Manuel Sanders, der Einzel-Siebte Jean Paul Bredau, Marc Koch und Hürden-Spezialist Emil Agyekum waren in 3:00,82 Minuten nur eine Hundertstelsekunde langsamer als Italien. Der Sieg ging in 2:59,84 Minuten an die belgische Auswahl.

Die deutsche Frauen-Staffel mit Skadi Schier, Alica Schmidt, Luna Bulmahn und Eileen Demes kam in 3:27,11 Minuten auf Platz acht, es gewannen die Niederländerinnen mit Hürden-Europameisterin Femke Bol in 3:22,39 Minuten. Das DLV-Quartett darf nach seinem EM-Auftritt darauf hoffen, es wie die schon qualifizierten anderen deutschen Staffeln zu den Olympischen Spielen nach Paris zu schaffen.

800-Meter-Läuferin Majtie Kolberg belegte den guten fünften Platz. Die 24-Jährige von der LG Kreis Ahrweiler lief nach 1:59,87 Minuten ins Ziel, das reichte nicht ganz für eine überraschende Medaille. Die britische Titelverteidigerin Keely Hodgkinson siegte in 1:58,65 Minuten.

+++ 12.06.2024: Verband sieht bei Leichtathletik-EM leichten Aufwärtstrend +++

Ein Jahr nach den medaillenlosen Weltmeisterschaften von Budapest geht es aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes bei der EM in Rom leicht aufwärts. Die Europameisterschaften seien für ihn das Zeichen einer kleinen Trendumkehr, sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner am Mittwoch vor den abschließenden Entscheidungen. Er betonte aber auch, es gebe überhaupt keinen Grund, euphorisch zu werden.

"Wir haben einige, wirklich schöne Ergebnisse hier erzielt. Die Medaillenbilanz ist eher im unteren Bereich, selbst wenn es heute Abend sehr gut läuft", sagte Bügner. In Weitspringerin Malaika Mihambo und Speerwerfer Julian Weber starten noch zwei Kandidaten auf Gold.

Bisher gab es für deutsche Athletinnen und Athleten in Rom zweimal Silber und viermal Bronze, aber noch keinen Titel. Vor zwei Jahren bei den Heim-Europameisterschafen in München war die DLV-Auswahl mit je siebenmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze die Nummer eins in der Nationenwertung. Dort liegt nach fünf von sechs Tagen diesmal das Gastgeber-Team aus Italien mit schon zehn Titeln und 20 Medaillen praktisch uneinholbar vorn.

"Wir haben eine ganz gute Basis, müssen aber auch feststellen, dass wir in gewissen Bereichen nicht performt haben", sagte Bügner und nannte als Enttäuschungen den Siebenkampf und den Hochsprung der Frauen.

Bis zu den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben Anfang August in Paris soll noch eine Formverbesserung gelingen. Für den EM-Abschluss in Rom kündigte Bügner an: "Wir werden versuchen, heute Abend noch mal alles in die Waagschale zu werfen."

+++ 11.06.2024: Speerwerferin Hussong EM-Vierte - Dreispringer Heß Fünfter +++

Ex-Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong hat sich bei der Leichtathletik-EM in Rom mit einem starken vierten Platz zurückgemeldet. Die 30-Jährige warf gleich im ersten Versuch mit 61,92 Metern Saisonbestleistung. Die Titelträgerin von Berlin 2018 konnte nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit lange nicht mehr an einstige Glanzzeiten anknüpfen.

Den Sieg sicherte sich die Österreicherin Victoria Hudson mit 64,62 Metern vor der Serbin Adriana Vilagos, die nur 20 Zentimeter weniger warf. Die Norwegerin Marie-Therese Obst holte Bronze mit 63,50 Metern.

Dreispringer Max Heß landete acht Jahre nach dem Gewinn des EM-Titels mit 17,04 Metern auf Platz fünf. Gold holte sich der Spanier Jordan Alejandro Díaz Fortun mit herausragenden 18,18 Metern - in Europa sprang nur der Brite Jonathan Edwards vor fast 29 Jahren mit 18,29 Metern jemals weiter.

Titelverteidiger Pedro Pichardo aus Portugal genügten in einer Weltklasse-Konkurrenz 18,04 Meter nur zu Silber. Bronze gewann im letzten Versuch der Franzose Thomas Gogois mit 17,38 Metern, danach übertrat Heß knapp und verpasste eine Verbesserung.

Über 400 Meter Hürden kam der Berliner Emil Agyekum in 48,42 Sekunden auf den guten sechsten Platz, war selbst aber damit gar nicht hundertprozentig zufrieden. Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen fügte seiner Titelsammlung in 46,98 Sekunden den dritten EM-Triumph hinzu. Der 28-Jährige ist auch Olympiasieger und dreimaliger Weltmeister. Die Niederländerin Femke Bol gewann in 52,49 Sekunden bei den Frauen noch überlegener.

Im Hochsprung stieg Mateusz Przybylko sechs Jahre nach EM-Gold nach übersprungenen 2,17 Metern mit Schmerzen am rechten Fuß aus. Der Leverkusener hatte sich den Fuß beim Anlauf verdreht. Tobias Potye, der EM-Zweite von München 2022, fehlte verletzt. Der umjubelte Lokalmatador Gianmarco Tamberi gewann mit 2,37 Metern.

Zu den rund 20 000 Zuschauern im diesmal besser besetzten Olympiastadion zählte auch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella. Olympiasieger Tamberi lief vor dem Wettkampf zur Ehrentribüne und verbeugte sich strahlend, dann lieferte er ab.

+++ 11.06.2024: Kaul bei EM-Zehnkampf am Ende Vierter - Este Erm holt Titel +++

Titelverteidiger Niklas Kaul hat den Zehnkampf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom auf Platz vier beendet. Nach seiner umjubelten Aufholjagd zu EM-Gold 2022 in München konnte der Mainzer am zweiten Tag seinen Rückstand zu den Medaillenplätzen nicht mehr ganz aufholen.

Zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Paris sammelte Ex-Weltmeister Kaul bei seinem ersten kompletten Zehnkampf in diesem Jahr 8547 Punkte. Im Speerwurf - der vorletzten Disziplin - glänzte der 26-Jährige noch einmal mit 75,45 Metern und war dort wie zuvor im Diskuswurf die Nummer eins.

Den Titel holte sich der Este Johannes Erm mit 8764 Punkten vor Sander Skotheim aus Norwegen mit 8635 Punkten und Makenson Gletty aus Frankreich mit 8606 Zählern. Zweitbester Deutscher nach Kaul war Manuel Eitel als Siebter (8212), Tim Nowak (8150) wurde Neunter, Felix Wolter (8051) kam auf Rang 13.

Die Nummer eins unter den deutschen Zehnkämpfern und ein Anwärter auf Olympia-Gold ist Leo Neugebauer. Der in den USA studierende Neugebauer hatte unmittelbar vor der EM bei den College-Meisterschaften seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte geschraubt.

+++ 11.06.2024: Zehnkampf-Trio um Kaul vor EM-Ende auf Rängen sechs bis acht +++

Für Niklas Kaul ist ein Spitzenplatz beim EM-Zehnkampf in Rom trotz einer persönlichen Bestleistung im Diskuswurf kaum noch erreichbar. Der Europameister von München 2022 liegt nach der achten Disziplin - dem Stabhochsprung - mit 6747 Punkten auf Platz sieben. Nach einem technisch unsauberen Hürdenlauf war Kaul im Diskuswurf immerhin mit 49,89 Metern Bester des gesamten Feldes.

Insgesamt weiterhin bester Deutscher ist direkt vor ihm als Sechster Manuel Eitel mit 6837 Punkten. Genau einen Zähler weniger als Kaul hat Felix Wolter als Achter. Tim Nowak ist 15. mit 6567 Punkten. Am Dienstagabend folgen noch der Speerwurf - eine starke Disziplin von Kaul - und der 1500-Meter-Lauf. Schon am Montagabend hatte der Titelverteidiger aus Mainz prophezeit, dass es mit einer Medaille eng werde.

An der Spitze liegt Johannes Erm aus Estland mit 7207 Punkten vor dem Franzosen Makenson Gletty mit 7146 Punkten, Dritter ist der Norweger Markus Rooth mit 7096 Punkten. Gletty durfte seinen Hürdenlauf wiederholen und war dann sogar der Schnellste. Im ersten Anlauf war er deutlich nach den anderen Zehnkämpfern gestartet, die den Startschuss offenbar besser gehört hatten, und beschwerte sich dann mit Erfolg beim Kampfgericht.

+++ 11.06.2024: Titelverteidiger Weber nach Zittern im EM-Speerwurf-Finale +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber wirft nach einem anfangs zittrigen Auftritt in der Qualifikation erneut um eine EM-Medaille mit. Der 29 Jahre alte Mainzer übertraf am Dienstag in Rom im dritten und letzten Versuch mit 85,01 Metern klar noch die geforderte Weite von 82,00 Metern. Damit war Weber am Ende sogar die Nummer eins. Seine beiden ersten Versuche waren deutlich kürzer.

Das Finale findet an diesem Mittwoch (20.28 Uhr/ZDF) statt, bei den Leichtathletik-Europameisterschaften vor zwei Jahren in München war Weber mit Gold sein bisher größter Erfolg gelungen.

Mit dabei ist im Finale Speerwurf-Talent Max Dehning. Der 19 Jahre alte Leverkusener warf in der Qualifikation 80,52 Meter und holte sich damit den zwölften und letzten Platz für das Weiterkommen. Dehning hatte im Februar mit dem Übertreffen der 90-Meter-Marke für Aufsehen gesorgt.

+++ 11.06.2024: Deutsche Sprint-Staffeln erreichen souverän EM-Finale +++

Die deutschen Sprinterinnen um Gina Lückenkemper sind zwei Jahre nach EM-Gold in München mit einer ungewohnten Besetzung in das Finale der Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom eingezogen. In der Qualifikation belegte das deutsche Quartett Sophia Junk, Nele Jaworski, Lückenkemper und Rebekka Haase am Dienstag Platz drei in 42,47 Sekunden. Das genügte für das direkte Weiterkommen in den Endlauf an diesem Mittwochabend.

Von der Siegerstaffel in München ist Alexandra Burghardt erst gar nicht in Rom dabei. Lisa Mayer hatte ebenso wie Jennifer Montag angeschlagen auf das Einzel-Halbfinale über 100 Meter verzichtet. Trotzdem gelang die bisher schnellste Zeit in diesem Jahr.

Die Männer-Sprintstaffel siegte auch ohne den angeschlagenen Robin Ganter im Vorlauf souverän. Kevin Kranz, der Einzel-Fünfte Owen Ansah, Deniz Almas, Lucas Ansah-Peprah liefen 38,43 Sekunden. Die beiden deutschen Sprint-Teams haben auch schon die Olympia-Qualifikation geschafft.

+++ 11.06.2024: Mihambo mit Sieben-Meter-Sprung ins EM-Finale +++

Nach ihrem ersten Sieben-Meter-Satz in diesem Jahr geht Weitspringerin Malaika Mihambo als Favoritin ins Finale bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin sprang am Dienstag gleich im ersten Versuch 7,03 Meter weit und meisterte die Qualifikation eindrucksvoll. Die 30-Jährige ist damit Anwärterin auf den EM-Titel an diesem Mittwochabend (20.54 Uhr/ZDF).

Gefordert waren 6,70 Meter, Mikaelle Assani genügten 6,67 Meter, um neben Mihambo das Finale der besten zwölf Springerinnen am EM-Schlusstag zu erreichen. Laura Raquel Müller schied mit 6,43 Metern dagegen aus.

Die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer schaffte es dank des Einzel-Siebten Jean Paul Bredau in das Finale. Als starker Schlussläufer sorgte der Potsdamer noch für das Weiterkommen des kurzfristig umgestellten Quartetts. Mit Rang drei nach einer Disqualifikation kam die DLV-Staffel direkt in den Endlauf, auch die Zeit von 3:01,44 Minuten hätte für ein Ticket genügt.

Danach zog das deutsche Damen-Quartett in 3:25,90 Minuten auf Rang zwei ins Finale ein und könnte damit nachträglich auch die Olympia-Qualifikation für die Spiele in Paris geschafft haben.

Über 800 Meter Finale zog Majtie Kolberg in persönlicher Bestzeit von 1:58,74 Minuten in den Endlauf ein und hat dort womöglich nach bislang starken Leistungen in Rom sogar Medaillenchancen.

+++ 10.06.2024: Hartmann über 200 Meter nach Fehlstart disqualifiziert +++

Der deutsche Sprinter Joshua Hartmann ist bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom nach einem Fehlstart über 200 Meter qualifiziert worden. Der nationale Rekordhalter aus Köln musste damit einen Tag nach seinem 25. Geburtstag einmal mehr eine Enttäuschung bei internationalen Titelkämpfen verkraften. «Ich werde das nehmen wie jede Niederlage. Ich werde aufstehen und stärker zurückkommen», sagte Hartmann im ZDF.

Den Sieg holte sich am Dienstag der Schweizer Timothé Mumenthaler in 20,28 Sekunden vor dem Italiener Filippo Tortu, der nach 20,41 Sekunden ins Ziel kam. Dritter wurde der Schweizer William Reais.

Hartmann hatte es im vorigen Jahr bei seinem Rekordlauf in Kassel nur um zwei Hundertstelsekunden verpasst, als erster deutscher Sprinter die Marke von 20 Sekunden zu unterbieten. Bei der folgenden Weltmeisterschaft in Budapest war er früh ausgeschieden.

+++ 10.06.2024: Zehnkämpfer Kaul bei EM-Halbzeit auf Kurs - Skotheim führt +++

Titelverteidiger Niklas Kaul geht mit Chancen auf eine Topplatzierung in den zweiten Tag des Zehnkampfes bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Der 26 Jahre alte Mainzer belegt nach fünf Disziplinen Platz 13 mit 4.139 Punkten. Am Dienstag kann Kaul noch seine Stärken ausspielen und sich wie bei seinem EM-Triumph vor zwei Jahren in München nach vorne arbeiten. Für ihn ist es der erste komplette Zehnkampf in der Olympia-Saison.

Eitel der beste Deutsche

Aus dem deutschen Quartett liegt Manuel Eitel am Montag als Sechster am besten. Nach den 100 Metern, dem Weitsprung, dem Kugelstoßen, dem Hochsprung und den 400 Metern hat der Ulmer 4.269 Punkte gesammelt. Auf Rang sieben folgt Felix Wolter mit 4.259 Punkten, Tim Nowak ist 15. mit 4.087 Zählern.

In Führung liegt zur Halbzeit der Norweger Sander Skotheim mit 4.566 Punkten. Kaul hat weiter Chancen auf einen Topplatz. Bei seinem WM-Titel im Jahr 2019 in Doha hatte der Mainzer nach dem ersten Tag 4.164 Punkte in der Zwischenwertung und war damals Elfter.

+++ 10.06.2024: Hindernisläufer Bebendorf holt EM-Bronze - Ruppert Vierter +++

Der deutsche Hindernisläufer Karl Bebendorf hat Bronze bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom geholt. Der 28-Jährige aus Dresden musste sich am Montag nach den 3000 Metern in 8:14,41 Minuten nur den Franzosen Alexis Miellet und Djilali Bedrani geschlagen geben. Miellet gewann in 8:14,01 Minuten, Bedrani lief 8:14,36 Minuten.

Die bislang letzte deutsche Medaille über diese Strecke gab es 1998, damals wurde Damian Kallabis Europameister. Bebendorf wäre fast noch zu Silber gespurtet und schaffte ebenso eine persönliche Bestzeit wie Frederik Ruppert aus Tübingen, der in 8:15,08 Minuten starker Vierter wurde. Velten Schneider aus Sindelfingen kam auf Rang 16.

Der Italiener Osama Zoghlami setzte sich zeitig vom Feld ab, das zunächst nicht reagierte, den Lokalmatador aber vor der Schlussrunde doch einholte. Dort hatten die beiden Franzosen am Ende die größten Reserven, Bebendorf lief nach Platz fünf in München vor zwei Jahren diesmal zu einer Medaille.

Zuvor lief Jean Paul Bredau aus Potsdam im Finale über 400 Meter in 45,11 Sekunden auf Platz sieben. Neuer Europameister wurde der Belgier Alexander Doom in 44,15 Sekunden vor dem Briten Charles Dobson, der 44,38 Sekunden lief. Rang drei belegte der Niederländer Liemarvin Bonevacia in 44,88 Sekunden. Der viermalige Europameister Matthew Hudson-Smith aus Großbritannien hatte seinen Start bei der EM abgesagt.

+++ 10.06.2024: Titelverteidiger Kaul beim EM-Zehnkampf zunächst Zwölfter +++

Nach drei Disziplinen belegt Titelverteidiger Niklas Kaul beim Europameisterschafts-Zehnkampf in Rom Platz zwölf. Der Leichtathlet aus Mainz sammelte bislang über 100 Meter, im Weitsprung und im Kugelstoßen insgesamt 2502 Punkte, am Montag folgen noch der Hochsprung und die 400 Meter.

Für Kaul ist es in diesem Jahr der erste komplette Zehnkampf, am zweiten Tag kommen für den einstigen Weltmeister noch starke Disziplinen. Er hatte den Auftakttag vor dem Start in Rom als Wundertüte bezeichnet.

Bester Deutscher ist bisher Manuel Eitel als Fünfter mit 2642 Punkte, Felix Wolter ist Zehnter mit 2566 Punkten und Tim Nowak 17. mit 2461 Zählern. In Führung liegt zunächst der Franzose Makenson Gletty mit 2788 Punkten.

+++ 10.06.2024: Stabhochspringer Lita Baehre verpasst EM-Finale +++

Zwei Jahre nach EM-Silber in München ist Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre beim Finale in Rom nicht dabei. In der Qualifikation bei den Leichtathletik-Europameisterschaften schaffte der Düsseldorfer am Montag nicht die 5,60 Meter und schied damit aus. "Ich war auf jeden Fall fit, aber das reicht manchmal im Stabhochsprung nicht. Das ist Teil des Sports, Rückschläge gehören dazu", sagte Lita Baehre im ZDF.

Zuletzt war der 25-Jährige besser in Schwung gekommen, nachdem er zuvor lange mit den Folgen eines Sturzes in den Einsturzkasten im vorigen Sommer zu kämpfen hatte. Die Norm für die Olympischen Spiele in Paris hatte Lita Baehre davor geschafft. Torben Blech und Oleg Zernikel meisterten in Rom 5,60 Meter und dürfen damit im Finale am letzten EM-Tag am Mittwoch ebenso starten wie der schwedische Star Armand Duplantis.

+++ 10.06.2024: Läuferin Krause nach EM-Silber: "Emotionale Achterbahnfahrt" +++

Die EM-Zweite Gesa Felicitas Krause ist nach dem nächtlichen Hin und Her froh, dass das Ergebnis des Rennens über 3.000 Meter Hindernis nun endgültig feststeht. Siegerin Alice Finot aus Frankreich war am Sonntagabend in Rom zwischenzeitlich wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert und nach einem französischen Protest wieder auf Platz eins vor Krause gesetzt worden.

"Es war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich bin froh, dass das Ergebnis jetzt so steht und das Sportliche Vorrang hat. Ich bin als Zweite ins Ziel gekommen, Alice Finot hat verdient Gold gewonnen", sagte die 31-Jährige in einer Stellungnahme des Deutschen Leichtathletik-Verbandes vom Montag.

Daraus geht auch hervor, dass der DLV selbst keinen Protest gegen die Wertung eingelegt hat. Sportdirektor Jörg Bügner sagte, man habe Hinweise darauf erhalten, dass ein Regelverstoß vorgelegen habe. Diesen Hinweisen sei man nachgegangen und habe beim Europäischen Leichtathletik-Verband Videoeinsicht beantragt.

"Zur Überprüfung kamen wir jedoch nicht, denn zwischenzeitlich hat ein Schiedsrichter die Sachlage geprüft und die Französin aufgrund mehrmaligen Betretens der Innenbahn disqualifiziert. Der französische Verband hat daraufhin Protest eingelegt. Dies prüfte die Jury und gab dem französischen Team Recht", erläuterte Bügner.

Um 0.25 Uhr in der Nacht zum Montag verkündete der französische Verband Finot auf der Plattform X als Siegerin des Rennens. Auch in der Siegerliste des Europäischen Leichtathletik-Verbandes stand die 33-Jährige zuvor schon wieder ganz oben.

Sie hatte nach 9:16,22 Minuten vor der zweimaligen Europameisterin Krause gewonnen. Die 31-Jährige kam nach 9:18,06 Minuten als Zweite ins Ziel und holte beim Comeback nach der Geburt ihrer Tochter die erhoffte Medaille.

+++ 10.06.2024: Zehnkämpfer starten in EM: "Lust auf Angriff" +++

Nach dem deutschen Rekord von Leo Neugebauer in den USA wollen die Zehnkampf-Kollegen um Niklas Kaul bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom für Topleistungen sorgen. "Wir sind voller Vorfreude auf den EM-Start. Alle vier EM-Starter sind gesund, in Form und haben Lust auf Angriff", sagte Zehnkampf-Bundestrainer Christopher Hallmann der Deutschen Presse-Agentur.

"Rückenwind" und gute Teilleistungen

Kaul, Weltmeister von 2019, strebt zwei Jahre nach EM-Gold in München im Olympiastadion in Rom die erfolgreiche Titelverteidigung an. Manuel Eitel (Ulm), Tim Nowak (Ulm) und Felix Wolter (Gräfelfing) sind die weiteren deutschen Starter.

"Niklas und Manuel haben in diesem Jahr noch keinen Zehnkampf absolviert. In den Einzeldisziplinen waren ihre Leistungen ebenso wie im Training gut. Ich gehe davon aus, dass die körperliche Verfassung gut sein wird", sagte der Trainer. "Tim gibt die Bestleistung aus Götzis natürlich Rückenwind." Nowak hatte in Österreich mit Platz sechs und 8.282 Punkten für das beste deutsche Resultat im Zehnkampf gesorgt.

Gibt's ein Olympia-Ticket?

Nach Kaul und Neugebauer hofft auch Eitel auf das Olympia-Ticket. "Manuel hat bei den Weltmeisterschaften in Budapest, vor allem mit einem starken zweiten Tag, bewiesen, dass er bei Meisterschaften Topleistungen abliefern kann. Deswegen traue ich ihm zu, den Sprung zu Olympia zu schaffen", sagte Hallmann.

Neugebauer, der wegen der College-Meisterschaften in den USA auf die EM verzichtet, hatte in Eugene mit 8.961 Punkten seinen deutschen Rekord verbessert.

+++ 09.06.2024: Hindernisläuferin Krause nach Protesten doch EM-Zweite +++

Gesa Felicitas Krause hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften die Silbermedaille gewonnen. Die 31-Jährige musste sich bei den ersten internationalen Titelkämpfen nach ihrer Babypause am Sonntagabend in Rom über 3.000 Meter Hindernis zunächst nur Alice Finot geschlagen geben.

Die Französin siegte in 9:16,22 Minuten und europäischer Jahresbestzeit vor Krause. Weil sie die Bahn verlassen hatte, wurde sie zunächst nachträglich disqualifiziert, ehe sie schließlich doch wieder auf Platz eins gesetzt wurde. Die eigentlich noch am späten Abend geplante Siegerehrung fand nicht statt. Krause lief nach 9:18,06 Minuten als Zweite vor der Britin Elizabeth Bird (9:18,39) ins Ziel.

Nach den Titeln von 2018 und 2016 durfte die Triererin Krause nach der Babypause wieder jubeln. Die EM-Zweite Lea Meyer (Leverkusen) und U23-Europameisterin Olivia Gürth (Trier) konnten nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Alle drei deutschen Läuferinnen haben bereits die Olympia-Norm geschafft.

+++ 09.06.2024: Gina Lückenkemper ohne Medaille über 100 Meter +++

Gina Lückenkemper ist zwei Jahre nach dem EM-Titel von München bei der Leichtathletik-EM in Rom ohne Medaille über 100 Meter geblieben. Die 27 Jahre alte gebürtige Westfälin kam im Finale in 11,07 Sekunden auf Platz fünf. Neue Europameisterin wurde am Sonntagabend die Britin Dina Asher-Smith in 10,99 Sekunden vor Ewa Swoboda aus Polen, die 11,03 Sekunden lief. Bronze ging an die zeitgleiche Italienerin Zaynab Dosso.

Rebekka Haase hatte das Finale nicht erreicht, Lisa Mayer trat als Vorsichtsmaßnahme nach dem Aufwärmen zum Halbfinale nicht an, um für ihren Staffel-Einsatz nichts zu riskieren. Jennifer Montag verzichtete wegen muskulärer Probleme ebenfalls auf das Halbfinale. Für das deutsche Quartett um Lückenkemper steht ab Dienstag die Verteidigung des EM-Titels mit der 4x100-Meter-Staffel auf dem Programm.

+++ 09.06.2024: Hammerwerfer Hummel verpasst EM-Bronze knapp +++

Der deutsche Hammerwerfer Merlin Hummel hat eine überraschende Medaille bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom als Vierter nur knapp verpasst. Der 22-Jährige aus Kulmbach schaffte am Sonntag mit 79,25 Metern eine persönliche Bestleistung. Hummel hatte im zweiten Durchgang mit 78,85 Metern zunächst sogar kurzzeitig auf Rang eins gegeben.

Der Sieg ging aber an Olympiasieger Wojcech Nowicki aus Polen. Der 35-Jährige holte sich mit 80,95 Metern im letzten Versuch die Führung zurück, der WM-Zweite feierte damit seinen dritten Europameister-Titel nacheinander. Silber sicherte sich der WM-Dritte Bence Halasz aus Ungarn mit 80,49 Metern, Bronze Mychaylo Kochan aus der Ukraine mit 80,18 Metern.

Die deutschen Hammerwerfer warten seit langem auf eine internationale Medaille. 2006 hatte Markus Esser bei den Europameisterschaften in Göteborg Bronze geholt. Zum ersten Mal seit 2012 fand der Hammerwurf der Männer bei einer EM wieder mit deutscher Beteiligung statt.

+++ 09.06.2024: Hindernis-Asse hoffen auf EM-Medaille - Zehnkampf beginnt +++

Ohne den deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer, aber mit Titelverteidiger Niklas Kaul beginnt am Montag (10.05 Uhr/ZDF) der Zehnkampf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Der frühere Weltmeister Kaul will in Rom seinen ersten kompletten Zehnkampf in diesem Jahr bestreiten, daher ist die EM auch ein wichtiger Test für die Olympischen Spiele in zwei Monaten in Paris. Neugebauer hatte zuletzt bei den College-Meisterschaften in den USA seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte verbessert.

In einigen der sechs Entscheidungen am vierten Wettkampftag hoffen am Abend auch deutsche Athleten auf ihre Chance. Über 3.000 Meter Hindernis (22.00 Uhr) ist ein Trio um Karl Bebendorf am Start, über 200 Meter (22.50 Uhr/jeweils ZDF) möchte der deutsche Rekordler Joshua Hartmann vorn dabei sein.

+++ 09.06.2024: Zehnkämpfer Kaul vor EM-Start: Erster Tag eine Wundertüte +++

Vor seinem ersten kompletten Zehnkampf in diesem Jahr ist Europameister Niklas Kaul selbst nicht ganz sicher, wie er in die Titelverteidigung in Rom hinein startet. Vor allem die ersten fünf Disziplinen an diesem Montag (Beginn 10.05 Uhr/ZDF) seien Disziplinen, die er noch nicht im Wettkampf getestet habe. "Das wird ein bisschen so eine Wundertüte", sagte der 26 Jahre alte Mainzer am Sonntag. Auf dem Programm stehen die 100 Meter, der Weitsprung, das Kugelstoßen, der Hochsprung und die 400 Meter.

Wettkämpfe in anderen Einzeldisziplinen stimmen ihn aber zuversichtlich. Eine Punktzahl habe er nicht im Kopf, erklärte der frühere Weltmeister. "Ich habe den Luxus, dass ich die Norm schon voriges Jahr gemacht habe", sagte Kaul mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris.

Dorthin reist der deutsche Rekordler Leo Neugebauer als Favorit, nachdem er die nationale Bestmarke bei den US-College-Meisterschaften in der vorigen Woche auf 8961 Punkte geschraubt hat. "Glückwunsch zur Olympia-Qualifikation, drei Leute werden hier nicht besser sein", bemerkte Kaul schelmisch. Außer ihm treten in Rom Manuel Eitel, Tim Nowak und Felix Wolter für das deutsche Team an.

+++ 09.06.2024: Deutsche Sprintstaffel bei Leichtathletik-EM ohne Ganter +++

Ohne Sprinter Robin Ganter geht die deutsche 4x100-Meter-Staffel bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom an den Start. Der Mannheimer hatte sich am Samstagabend zwar wie auch der spätere Fünfte Owen Ansah für den Endlauf qualifiziert, konnte dort aber wegen muskulärer Probleme nicht antreten.

Sportdirektor Jörg Bügner vom Deutschen Leichtathletik-Verband sagte am Sonntag, dass bei Ganter auch mit Blick auf die Olympischen Spiele in zwei Monaten in Paris kein Risiko eingegangen werde. Der 23-Jährige wird daher bei der EM nicht in der Staffel dabei sein. Die Vorläufe stehen am Dienstag auf dem Programm, das Finale zum EM-Abschluss am Mittwoch.

+++ 09.06.2024:Petros EM-Dritter im Halbmarathon - Bronze auch im Team +++

Amanal Petros hat mit Bronze im Halbmarathon die zweite deutsche Medaille bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom geholt. Der deutsche Marathon-Rekordler musste sich am Sonntag in Rom nur den Italienern Yemaneberhan Crippa und Pietro Riva geschlagen geben.

Crippa gewann in 1:01:03 Stunden vor Riva, der auf den letzten Metern noch an Petros (1:01:07) vorbeizog, nachdem dieser auf die Bahn-Umrandung getreten war. "Mir hat ein bisschen Speed gefehlt, deswegen bin ich froh über den dritten Platz", sagte Petros in der ARD.

Als zweitbester Deutscher kam Samuel Fitwi in 1:01:17 Stunden auf Rang fünf. Filimon Abraham landete auf Platz 22 (1:03:09), damit gab es auch Bronze im Team. Richard Ringer belegte Platz 28 (1:03:53), Simon Boch wurde 31. (1:04:16), Hendrik Pfeiffer 34. (1:04:32).

Zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Paris stand bei der EM nur die halbe Marathon-Distanz auf dem Programm. Über die kompletten knapp 42,2 Kilometer hatte vor zwei Jahren in München Richard Ringer triumphiert, in der Teamwertung gab es 2022 Silber.

Die große Hitze der Tage zuvor blieb den Läufern erspart, bei bedecktem Himmel und leichter Schwüle ging es in der Nähe des Kolosseums los und dann vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt.

In der entscheidenden Phase waren noch Petros und Fitwi ganz vorn dabei und hefteten sich an die Fersen von Crippa. Auch Riva und der am Ende viertplatzierte Maru Teferi aus Israel liefen um die Medaillen mit. Fitwi fiel kurz vor dem Einlauf ins Olympiastadion zurück, dort hatte Crippa die größten Reserven. 2022 in München hatte er Gold über 10 000 Meter geholt.

+++ 09.06.2024: Diskuswerferinnen nach EM-Pleite ratlos und sprachlos +++

Das schwache Abschneiden bei den Leichtathletik-Europameisterschaften setzt die deutschen Diskuswerferinnen unter ungewollten Druck. Sowohl Claudine Vita als Sechste als auch Shanice Craft als Siebte verpassten am Samstagabend in Rom den vierten Platz, mit dem sie eigentlich ein Olympia-Ticket für Paris buchen wollten. Nun fällt die Entscheidung bei den deutschen Meisterschaften Ende Juni in Braunschweig.

"Ich bin ein bisschen sprachlos. Das war definitiv nicht das, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Vita, mit 62,65 Metern als Sechste noch die Beste aus dem Trio. Schon ins Finale hatte die EM-Dritte von München 2022 es nur mit Mühe geschafft. "Die Quali war natürlich Mist", räumte die Neubrandenburgerin ein. Trotzdem war sie optimistisch: "Ich habe mich wirklich gut eingeworfen. Im Lauf des Wettkampfes bin ich ein bisschen fest geworden."

Shanice Craft als Siebte kam nicht über 61,73 Meter hinaus, Marike Steinacker wurde im Finale mit 59,72 Metern nur Zwölfte und Letzte - obwohl sie mit 67,31 Metern als Europas Jahresbeste angereist war und damit auch die Olympia-Norm um fast drei Meter übertraf. Nicht in Rom dabei war die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz. Nur drei Plätze für Paris sind zu vergeben.

"Ich bin einfach enttäuscht über meine Leistung, über meine Unfähigkeit", sagte Craft. "Wenn man die Weite der Vierten sieht, kann man nur den Kopf schütteln. Es ist wirklich traurig, dass das keine von uns hinbekommen hat." Die viertplatzierte Portugiesin Irina Rodrigues warf nur 62,76 Meter.

+++ 08.06.2024: Diskus-Trio bei EM ohne Medaille - Jacobs siegt über 100 Meter +++

Die deutschen Diskuswerferinnen sind bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom ohne Medaille geblieben. Als Beste belegte Claudine Vita aus Neubrandenburg am Samstag mit 62,65 Metern den sechsten Platz. 2022 in München war die 27-Jährige noch EM-Dritte.

Shanice Craft aus Halle, die schon dreimal EM-Bronze holte, belegte mit 61,73 Metern Rang sieben. Marike Steinacker blieb mit 59,72 Metern nur der zwölfte und letzte Platz. Die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz war in Rom nicht am Start.

Ihren schon siebten EM-Titel nacheinander sicherte sich die Kroatin Sandra Elkasevic, die bis zu ihrer Hochzeit unter ihrem Mädchennamen Perkovic startete. Elkasevic setzte der Konkurrenz mit 67,04 Metern gleich im ersten Versuch die Siegesweite vor. Die Niederländerin Jorinde van Klinken, die am Freitag schon EM-Silber im Kugelstoßen gewonnen hatte, wurde mit 65,99 Metern erneut Zweite. Bronze holte Liliana Cá aus Portugal mit 64,53 Metern.

Olympiasieger Marcell Jacobs ist erneut Europameister über 100 Meter. Der Titelverteidiger gewann das Finale am Samstagabend in 10,02 Sekunden vor seinem italienischen Landsmann Chituru Ali, der 10,05 Sekunden sprintete. Dritter wurde der Brite Romell Glave in 10,06 Sekunden.

Owen Ansah aus Hamburg belegte in 10,17 Sekunden Platz fünf. Robin Ganter aus Mannheim qualifizierte sich zwar ebenfalls für den Endlauf, verpasste ihn aber wegen muskulärer Probleme nach dem Halbfinale.

+++ 08.06.2024: Geher Linke gibt bei EM nach Einbruch auf +++

Geher-Routinier Christopher Linke bleibt eine weitere internationale Medaille vorerst verwehrt. Der 35 Jahre alte Potsdamer gab bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom über die 20 Kilometer am Samstag auf, nachdem er zwischenzeitlich noch zur Spitzengruppe gezählt hatte.

Zwei Jahre nach EM-Silber über 35 Kilometer in München konnte der WM-Fünfte bei großer Hitze aber nicht wie erhofft in die Entscheidung eingreifen, fiel weit zurück und erreichte schließlich nicht das Ziel im Olympiastadion. Linke sprach von einer Riesenenttäuschung und erklärte, er habe sich nach 15 Kilometern sehr heftig übergeben müssen. "Wenn man nicht riskiert und vorne mitgeht, gewinnt man keine Medaille", sagte er. Warum es ihm dann so schlecht ging, konnte sich Linke zunächst nicht erklären.

Der Schwede Perseus Karlström gewann in 1:19:13 Stunden vor dem Spanier Paul McGrath (1:19:31) und dem Italiener Francesco Fortunato (1:19:54). Leo Köpp (1:21:19) aus Berlin wurde guter Achter und war glücklich mit dieser Platzierung. Nathaniel Seiler (1:27:42) belegte Platz 25.

Linke hielt sich bei immer noch mehr als 30 Grad am Abend nach dem Start in der Nähe der Spitze auf. Als sich nach der Hälfte der Distanz Karlström und McGrath absetzten, versuchte Linke das Tempo auf dem Rundkurs außerhalb des Olympiastadions mitzugehen. Doch er musste das Duo ziehen lassen und wurde zudem für unsauberes Gehen verwarnt. Kurz darauf zog Fortunato vorbei, dann etliche weitere Kontrahenten.

An der Spitze lieferten sich Karlström und Junioren-Europameister McGrath ein packendes Duell. Der 34 Jahre alte WM-Zweite aus Schweden hängte den 22 Jahren alte Sohn einer Spanierin und eines Schotten aus Barcelona schließlich ab und bejubelte seinen ersten internationalen Titel.

+++ 08.06.2024: Erste EM-Medaille: Kugelstoßerin Ogunleye holt Bronze +++

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye ist erste deutsche Medaillengewinnerin bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Die 25-jährige Mannheimerin stieß am Freitagabend nach ganz schwachem Start noch 18,62 Meter und holte damit Bronze.

Ogunleye hatte Anfang März bereits Silber bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow gewonnen. Auch in Rom wäre mehr möglich gewesen, für den Titelgewinn genügten Titelverteidigerin Jessica Schilder aus den Niederlanden 18,77 Meter. Teamkollegin Jorinde van Klinken gewann Silber mit 18,67 Metern. Die Stuttgarterin Alina Kenzel wurde starke Vierte mit 18,55 Metern, Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 kam auf Platz sieben mit 18,18 Metern.

Nach der problemlosen Qualifikation am Vormittag mit 18,40 Metern hatte sich Ogunleye noch zuversichtlich gezeigt. Am Abend fand sie im überaus spärlich besuchten Olympiastadion überhaupt nicht in den Wettkampf und begann mit schwachen 17,04 Metern.

Der dritte Versuch mit 17,87 Metern genügte der Drehstoßerin dann gerade noch für den Sprung auf Rang acht und drei weitere Versuche, ansonsten wäre vorzeitig Schluss gewesen. Im fünften Durchgang gelang Ogunleye dann eine signifikante Steigerung und der Sprung auf den Bronzerang. Die letzte Chance auf den möglichen Sieg konnte sie nicht mehr nutzen.

+++ 07.06.2024: Diskuswerfer Janssen EM-Fünfter - Sieg an Slowenen Ceh +++

Diskuswerfer Henrik Janssen hat einen Podestplatz bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom klar verpasst. Der 26-Jährige vom SC Magdeburg schleuderte die Scheibe am Freitagabend auf 65,48 Meter und holte damit im Weltklassefeld Rang fünf.

Der Sieg ging an Ex-Weltmeister Kristjan Ceh aus Slowenien mit 68,08 Metern. Silber holte der Österreicher Lukas Weißhaidinger mit 67,70 Metern vor Titelverteidiger und Weltrekordler Mykolas Alekna aus Litauen, der 67,48 Meter warf. Vor zwei Jahren in München hatte Alekna vor Ceh triumphiert, der nun erstmals Europameister ist. Olympiasieger und Weltmeister Daniel Stahl aus Schweden landete mit 66,84 Metern auf Rang vier.

Janssen erwischte einen guten Start mit 65,09 Metern, sah dann aber die Favoriten vorbeiziehen. Eine Steigerung im fünften Versuch war zu wenig, zu Bronze fehlten am Ende genau zwei Meter. Clemens Prüfer aus Potsdam belegte mit 64,60 Metern Platz sechs, Mika Sosna aus Hamburg kam nicht über 59,61 Meter und Rang zwölf hinaus.

+++ 07.06.2024: Geherin Feige bei erster EM-Entscheidung abgeschlagen +++

Geherin Saskia Feige hat bei der ersten Entscheidung der Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom nicht in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen können. Die Leipzigerin kam nach 20 Kilometern am Freitag in Rom auf den 18. Platz. Das erste Gold holte sich Olympiasiegerin Antonella Palmisano, die Italienerin gewann in 1:28:09 Stunden überlegen. Feige (1:33:57) kam mit fast sechs Minuten Rückstand ins Ziel im Olympiastadion.

Valentina Trapletti (1:28:37) sorgte für einen Doppelerfolg der Gastgeberinnen. Die Ukrainerin Ljudmila Oljanowska (1:28:48) schnappte der schon in eine spanische Fahne gehüllten Laura García-Caro auf den letzten Metern mit einem Schlussspurt noch Bronze weg.

Auf dem Rundkurs rings um den mit Säulen geschmückten Aufwärmplatz außerhalb des Stadions ging Feige das Tempo zunächst das Tempo der Spitzengruppe mit. Bei zunächst immer noch rund 30 Grad am Abend verlor die EM-Dritte von München 2022 aber frühzeitig den Anschluss und wurde in der Schlussphase noch von Siegerin Palmisano überrundet.

+++ 07.06.2024: Krause und Meyer im Hindernis-Finale bei Leichtathletik-EM +++

Die zweimalige Europameisterin Gesa Felicitas Krause steht im EM-Finale über 3000 Meter Hindernis und strebt dort am Sonntagabend (22.04 Uhr/ARD) in Rom eine weitere Medaille an. Die 31 Jahre alte Titelträgerin von 2016 und 2018 belegte im Vorlauf am Freitag in der Mittagshitze Rang drei in 9:31,52 Minuten. Noch vor ihr kam Lea Meyer ins Ziel, die EM-Zweite von München lief 9:30,63 Minuten. Es siegte die Rumänin Stella Rutto in 9:30,00 Minuten.

Olivia Gürth schaffte es im anderen Vorlauf trotz eines Sturzes auf der letzten Runde als Siebte in den Endlauf. Die Französin Flavie Renouard landete entkräftet sogar kopfüber im Wassergraben.

"Man muss unter die Top acht kommen. Ich muss auch nicht ganz vorn laufen, es ist super heiß, das geht an keinem spurlos vorbei", sagte Krause zu ihrem Rennen in der ARD. Für ihre vierten Olympischen Spiele in zwei Monaten in Paris hatte sie sich im ersten Hindernis-Rennen nach ihrer Babypause qualifiziert, auch Meyer ist dann dabei.

Zum Auftakt des ersten Wettkampftages schaffte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye aus Mannheim problemlos die Qualifikation für das Finale an diesem Abend (21.33 Uhr/ARD). Dafür genügten der WM-Zweiten in der Halle vor nur wenigen Zuschauern 18,40 Meter.

+++ 07.06.2024: Hindernisläuferin Krause: Nicht ohne EM-Medaille heim +++

Der Blick aus der Ferne während ihrer Schwangerschaft hat bei Gesa Felicitas Krause den Hunger auf weitere Medaillen geweckt. Schon bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom, wo die 31-Jährige an diesem Freitag (13.05 Uhr) ihren Vorlauf über 3000 Meter Hindernis bestreitet, möchte sie ihre beachtliche Sammlung vergrößern. "Definitiv möchte ich nicht ohne Medaille nach Hause fahren", sagt die zweimalige Titelträgerin.

Sie hat das Gefühl, zu einer Meisterschaft noch aktiv dazuzugehören. Ihre Ziele hat sie in diesem Jahr bisher alle erreicht: deutsche Hallenmeisterin über 1500 und 3000 Meter sowie auf Anhieb die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Damit in Rom am Sonntagabend (22.04 Uhr) am Ende ein Podestplatz herauskommt, hat Krause die Reise ohne ihre kleine Tochter angetreten.

"Es wird definitiv kein Kinderspiel", sagt die einstige WM-Dritte mit Blick auf die kontinentale Konkurrenz. Und betont: "Ich nehme den Wettkampf extrem erst. Laufwettbewerbe sind in Europa die Möglichkeit, vorn mitzulaufen." Ihr Lebensgefährte und die Familie passen derweil auf ihr Töchterchen auf.

Schon am Dienstag geht es zurück in die Höhe, dann gilt der Blick nur noch Olympia. Krause rechnet damit, dass dort sehr schnelle Zeiten nötig sein werden, um zumindest unter die besten acht Läuferinnen zu kommen.

Als Europameisterin mit Kind nach Paris anzureisen, würde Krause gefallen. Deshalb verspricht sie für die EM, nichts unversucht zu lassen. "Gesa wird Mama, kommt zurück und wird Europameisterin - das klingt toll, das würde ich auch gern hören", sagt Krause.

+++ 06.06.2024: Keine Probleme mehr: Lückenkemper fit für Leichtathletik-EM +++

Gina Lückenkemper geht fit und entschlossen in die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom, wo die Sprinterin ihre Titel über 100 Meter und mit der deutschen Staffel verteidigen will. Seit dem Meeting in Dessau-Roßlau vor zwei Wochen, wo sie wegen leichter muskulärer Probleme auf das Finale verzichtet hatte, hat die 27-Jährige keinen Wettkampf mehr bestritten. Die Muskulatur habe nach einer Behandlung keine Probleme mehr bereitet, berichtete Lückenkemper am Donnerstag.

Sie wolle ein neues Erfolgskapitel schreiben, sagte die für den SCC Berlin startende gebürtige Westfälin. "Wir dürfen uns auf packende Rennen freuen, weil wir alle so dicht beieinander liegen", sagte Lückenkemper und erklärte lachend: "Wir rennen im Olympiastadion, Olympiastadien liegen mir." 2018 in Berlin hatte sie in Berlin Silber im Einzel gewonnen, vor zwei Jahren in München dann beide Titel. In Rom ist sie zunächst am Samstag und Sonntag im Einzel gefordert.

Die zweimalige Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause ist nach einer Zahnoperation nach eigenen Worten komplett gesund. "Es ist alles wieder gut", versicherte die 31-Jährige. Krause hatte nach ihrer Babypause im ersten Rennen über 3000 Meter Hindernis auf Anhieb die Olympia-Qualifikation für Paris geschafft und tritt an diesem Freitag zunächst im Vorlauf an. "Es wäre schon traurig, wenn ich ohne Medaille nach Hause fahre", sagte die einstige WM-Dritte.

Weitspringerin Malaika Mihambo geht ebenfalls locker und gelöst in die Wettbewerbe. "Ich nehme das sehr ernst, es ist nach Paris der wichtigste Wettbewerb", sagte die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin. Die 30-Jährige hat sich von ihrem Muskelfaserriss im vorigen Sommer komplett erholt.

+++ 06.06.2024:Preisnachlass: Noch viele Tickets für Leichtathletik-EM +++

Den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom droht offenbar nur sehr mäßiges Zuschauerinteresse. Für die von Freitag bis Mittwoch stattfindenden Titelkämpfe im Olympiastadion gibt es noch reichlich Eintrittskarten, die Organisatoren haben die Preise daher um 40 Prozent gesenkt. Wie viele Tickets bisher verkauft wurden, wollten sie am Donnerstag nicht mitteilen.

Der Präsident des Europäischen Leichtathletik-Verbandes, Dobromir Karamarinow, appellierte an die Leichtathletik-Fans, ins Stadion zu kommen und den Stars zuzujubeln. "Wir haben noch Zeit, die Leute zu überzeugen", sagte der Bulgare. "Es sollen die besten Meisterschaften überhaupt werden, aber dafür brauchen wir alle."

Die Veranstalter setzen darauf, dass der Funke auch dank der erhofften Erfolge des italienischen Gastgeberteams noch überspringt. Vor zwei Jahren in München hatten bis zu 40 000 Zuschauer die Leichtathletik-EM erfolgt und im Olympiastadion oft für eine sehr gute Stimmung gesorgt. Diesmal sind die Titelkämpfe für viele Athletinnen und Athleten eine Durchgangsstation zu den Olympischen Spielen in zwei Monaten in Paris.

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/hos/news.de/dpa

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