Bei der Fußball-EM arbeiten die beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sender nicht so zusammen wie zuletzt bei Olympia oder Fußball-WM. Das hat auch mit Geld zu tun.
Bei der Fußball-Europameisterschaft gehen ARD und ZDF getrennte Wege. Anders als bei der WM vor zwei Jahren in Katar gibt es beim Heimspiel kein gemeinsames Sendezentrum und kein gemeinsames Studio für die Moderations-Teams. "Wir sind wieder in Deutschland, und das heißt, wir können unsere eigenen Facilitys nutzen", sagte ZDF-Sportchef York Polus. Das helfe beim Sparen.
Was die TV-Zuschauer nicht sehen: Für die ARD produziert der WDR die EM auf dem heimischen Sport-Campus in Köln; das Sendezentrum des ZDF ist in der Zentrale in Mainz. Was das Publikum hingegen sehen wird: Die Moderation des Ersten mit Esther Sedlaczek und Alexander Bommes kommt aus den Stadien, während das Zweite mit Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer das Hauptstadtstudio in Berlin nutzt.
"Unser Ansatz diesmal ist: so nah wie möglich ran ans Spielfeld – und das mit unserem gesamten sechsköpfigen Moderatoren- und Expertenteam", sagte Karl Valks, Sportchef des WDR und bei der EM der ARD-Teamchef. Möglich wird das durch das Heimspiel: "Es ist anders, als wenn du vier Spiele an einem Tag von vier unterschiedlichen Orten präsentierst. Wir werden maximal zwei Spiele an einem Tag haben." Beide Sender zeigen jeweils nur 17 Spiele live, darunter alle Begegnungen der deutschen Mannschaft. Alle 51 Partien der EM gibt es nur beim kostenpflichtigen Anbieter MagentaTV.
Billiger und nachhaltiger?
"Die Budgets sind kleiner als bei den letzten Großveranstaltungen, und dem müssen wir natürlich und wollen wir Rechnung tragen", sagte Valks, ohne Zahlen zu nennen. Ein weiteres Spar-Beispiel: "Unsere TV-Sendungen werden nicht mit Regie-Übertragungswagen aus dem Stadion kommen, sondern wir machen alles remote vom Sport-Campus in Köln. Nur die Menschen, die vor Ort sein müssen, sind vor Ort. Das hat Nachhaltigkeitsgründe, hat Kostengründe."
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender hatten zuletzt bei Olympischen Spielen und bei der Fußball-WM in Katar ein gemeinsames Sendezentrum und ein gemeinsames Studio auf dem Mainzer Lerchenberg aufgebaut. Was nach Angaben von ZDF-Sportchef Polus an Gemeinsamkeiten bleibt: "Die Hauptarbeit, die Technik, die Leitung, das machen wir zusammen, da arbeiten wir eng zusammen. Ansonsten nutzen wir aus Kostengründen die Gegebenheiten, die uns zur Verfügung stehen."
Sicherheit "ein großes Thema"
Neben den Kosten beschäftigt die Sender im Vorfeld der am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland beginnenden EM die Sicherheitslage, die beim Heim-Turnier im Herzen von Europa anders aussieht als in Katar. Das sei "ein großes Thema", sagte der ARD-Teamchef.
"Es gibt Experten in jedem Haus, die einen beraten", erklärte Valks. Und: "Wir arbeiten natürlich eng mit dem Veranstalter zusammen." ZDF-Sportchef Polus sagte: "Es wäre falsch, in einen Panikmodus zu verfallen. Es ist seit vielen Jahren so, dass wir unsere Sicherheitsbeauftragten bei Großereignissen dabei haben."
Hoffen auf DFB-Auswahl
Dank des Heimspiels erwarten Polus und Valks auch eine größere Begeisterung als während der WM in Katar - und damit einhergehend dürften die Quoten steigen. "Eine EM in Deutschland, im eigenen Land, hat noch mal mehr Potenzial als eine EM oder WM in anderen Ländern", sagte der ZDF-Teamchef.
Festlegen will Polus sich aber nicht: "Wir haben keine genauen Zahlen definiert." Ein wesentlicher Faktor ist für ihn aber das Abschneiden des Heimteams. "Ich bin davon überzeugt, dass, wenn die deutsche Mannschaft gut funktioniert, sie das Potenzial hat, die ganze Nation hinter sich zu vereinen."
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