Weil seinem Team eine Fahrerin fehlte, schickte ein Team-Manager bei einem Radrennen eine verkleidete Mechanikerin an den Start. Doch vom Radsport-Weltverband UCI hagelt es dafür heftige Strafen.
Was für ein Hammer! Man kann schon von einem äußerst dreisten Betrugsversuch sprechen, den das US-Radsportteam Cynisca Cycling im vergangenen Jahr beim belgischen Eintagesrennen Argenta Classic durchziehen wollte. Das Problem: Um an dem Rennen teilnehmen zu können, muss jedes Team mindestens fünf Fahrerinnen an die Startlinie bringen. Allerdings wurde das Team durch die plötzliche Erkrankung von Fahrerin Greta Richioud dezimiert.
Hammer-Betrug beim Radrennen: Mechanikerin als Fahrerin verkleidet
Kein Grund, nicht doch noch an den Start zu gehen. Zumindest nach dem Plan von Team-Manager Danny van Haute, selbst ehemaliger Rennradsportler. Der soll die Fahrerinnen Anna Hicks, Cara O'Neil, Katherine Sarkisov und Claire Windsor angewiesen haben, über die Abwesenheit ihrer Teamkollegin zu lügen. Stattdessen habe sich die Mechanikerin Moira Barrett als fünfte Fahrerin samt Gesichtsmaske zum Start begeben, um dort den Startbogen zu unterschreiben. Blöd nur, dass der zuständige Renndirektor Cedric Fonteneau die fehlende Richioud persönlich kannte.
Lesen Sie außerdem:
- Wer krönt sich zum Klassiker-König bei "La Classicissima"?
- Mit IHR startet "Tour de France"-Star Tadej Pogačar im Privatleben durch
- Ehefrau Lora schrieb ein Buch über Rad-Profi und Familienvater Primož Roglič
Saftige Strafen nach irrem Betrugsversuch beim Argenta-Classic-Rennen
Da verstehen die Disziplinarkommission des Radsport-Weltverbands UCI keinen Spaß. Für das Team hagelte es nun immense Strafen. Van Haute wurde bis Ende 2025 gleich von allen Radsportaktivitäten ausgeschlossen und muss zudem eine Geldstrafe zahlen. Zum Team gehört er mittlerweile nicht mehr. Cynisca wurde für das nächste Rennen im UCI-Kalender gesperrt und muss ebenfalls eine Strafe zahlen. Die betreffende Mechanikerin darf bis zum 1. September 2024 nicht im Radsport tätig sein. Die Fahrerinnen kamen hingegen mit einer Verwarnung davon.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
rut/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.